TH_ABC_2 - Gefahrstoff UN 3295 läuft aus LKW aus
(ots) - 
   Am Dienstagmorgen den 15.05.2018 um 09:11 Uhr wurde per digitalem 
Meldeempfänger der Löschzug 1 Stadtmitte sowie der Löschzug 3 aus 
Stockum der Freiwillige Feuerwehr Werne mit dem Stichwort "TH_ABC_2 -
UN 3295 läuft aus LKW aus" zu einem Baumarkt an die Stockumer Straße 
alarmiert. Nach der Alarm- und Ausrückordnung wird bei diesem 
Alarmstichwort zusätzlich der Fernmeldedienst vom Kreis Unna zur 
Führungsunterstützung mit dem Einsatzleitwagen 2 [ELW2), sowie der 
ABC Zug aus Lünen bestehend aus dem Wechsellader mit dem 
Abrollbehälter "Dekon V" [Dekontamination] der Berufsfeuerwehr Lünen 
und der Löschzug 7 der Freiwilligen Feuerwehr Lünen aus Wethmar. 
Desweiteren wurde der ABC Erkunder aus Schwerte zur Messung ggf. 
giftiger Gase alarmiert. Der zuerst eintreffende Einsatzleiter der 
Freiwilligen Feuerwehr Werne erkundete die Lage und befragte den 
betroffenen Fahrzeugführer. Der Fahrer des Lastwagens hatte die 
Undichtigkeit an seinem Auflieger bemerkt und wählte den Notruf, weil
sein Fahrzeug mit verschiedenen Stoffen beladen war.
   Da dieser mit dem zu diesem Zeitpunkt noch unbekanntem Stoff in 
Kontakt kam, wurde dieser an den Rettungsdienst und Notarzt aus Werne
zur Behandlung übergeben. Im vorderen Teil eines Sattelaufliegers 
trat eine dickflüssige unbekannte Flüssigkeit aus. Der über 
Unwohlsein klagende Fahrer teilte dem Einsatzleiter wiederholt die 
Gefahrstoffnummer UN 3295 mit.
   Nach dieser Nummer, sollte es sich um einen entzündbaren Stoff 
oder speziell Kohlenwasserstoffe mit einem Flammpunkt unter 23°C in 
flüssiger Form handeln. Der zuerst eingesetzte Angriffstrupp mit 
Atemluftunabhängigem Atemschutz erkundete die Lage und stellte ein 
Behältnis unter den tropfenden Auflieger. Die Messungen im Auflieger 
ergaben leicht erhöhte Werte, jedoch keine explosionsfähige 
Atmosphäre sowie detektierbare Gase in höherer Konzentration. Da aus 
den Lieferpapieren sowie aus der Kenntlichmachung des Fahrzeuges bzw.
der Beschilderung keinerlei Erkenntnisse entnommen werden konnte, 
wurden die Maßnahmen der Feuerwehr an die Stoffbeschreibung der UN 
3295 "flüssige Kohlenwasserstoffe" angepasst. Parallel zum 
Einsatzverlauf wurde daraufhin ein Schaumangriff aufgebaut, eine 
Löschwasserversorgung hergerichtet sowie ein sogenannter 
Notdekontaminationsplatz zum Eigenschutz der eingesetzten Kräfte 
eingerichtet. Die zuerst eingesetzten Kräfte konnten mit einem 
sogenannten Hubwagen auf der Ladefläche des Aufliegers die Paletten 
bewegen und sich so vorsichtig Zugang zum havarierten Stoff im 
vorderen Bereich schaffen. Die eingetroffene Berufsfeuerwehr aus 
Lünen unterstützte mit der ABC-Einsatzgruppe den Einsatzleiter und 
stellte die Dekontamination sicher. Der ABC Erkunder aus Schwerte 
wurde zur Messung eventuell austretender giftiger Gase ebenfalls zur 
Einsatzstelle alarmiert. Der eingetroffene Fernmeldedienst Kreis Unna
übernahm während der Einsatzmaßnahmen die Kommunikation zur 
Leitstelle und Behörden sowie führte dieser die taktische Lagekarte.
   Nachdem auf einer Palette im hinteren Bereich des Aufliegers ein 
unbeschädigter Kanister mit der vermuteten Flüssigkeit geborgen 
werden konnte, wurde der Hersteller der Flüssigkeit kontaktiert und 
das Sicherheitsdatenblatt angefordert. Nach Sichtung des 
Sicherheitsdatenblattes war der Stoff ein Korrosionsschutzmittel bzw.
ein Schmierstoff mit geringen Gefahren für Leib, Leben und Umwelt.
   Mit dieser Erkenntnis, jedoch mit der Ungewissheit dass nicht noch
ein anderer Stoff betroffen bzw. miteinander reagiert hatte, wurde 
sich entschieden vorsichtig und in spezieller Schutzkleidung den 
Auflieger leer zu räumen um das havarierte Gefäß zu sichten.
   Zwei Trupps mit Atemluftunabhängigem Atemschutz sowie ein Kamerad 
unter Atemschutz in einem Gabelstapler entluden circa eine Stunde 
lang den LKW Auflieger und separierten die unverschmutzte bzw. die 
kontaminierte Ladung. Dabei wurde der beschädigte 25 Liter Behälter 
des besagten ungefährlichen Korrosionsschutzmittel bzw. 
Kühlschmierstoffes bestätigt und gesichert. Desweiteren wurden jedoch
auch Kanister die unter die Gefahrgutverordnung fallen mit der 
besagten UN Nummer gefunden. Das Dezernat für Arbeitsschutz der 
Bezirksregierung Arnsberg war ebenfalls vor Ort und stellte 
Ermittlungen an. Die Dekon-Einheit der Berufsfeuerwehr Lünen 
dekontaminierte die eingesetzten Trupps. Nachdem die Einsatzstelle 
zurückgebaut wurde, konnte der Einsatz um 12 Uhr beendet und die 
Stockumer Straße für den Verkehr wieder freigegeben werden.
   Die Einsatzstelle wurde mit dem Hinweis der externen Hilfe eines 
speziellen Entsorgers an den Marktleiter übergeben. Im Einsatz waren 
insgesamt 55 Einsatzkräfte verteilt auf die Freiwillige Feuerwehr 
Werne, die Berufsfeuerwehr bzw. Freiwillige Feuerwehr Lünen, 
Fernmeldedienst Kreis Unna, dem Rettungsdienst Werne und Lünen, ein 
Notarzt aus Werne, die Polizei, das Ordnungsamt der Stadt Werne, das 
Dezernat für Arbeitsschutz der Bezirksregierung Arnsberg.
Rückfragen bitte an:
Freiwillige Feuerwehr Werne
Pressesprecher
Tobias Tenk (Brandmeister)
Telefon: 0151 22788827
E-Mail: tobias.tenk(at)feuerwehr-werne.de
http://www.feuerwehr-werne.de
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Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 15.05.2018 - 22:32 Uhr
Sprache: Deutsch
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