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Für die Sicherheit in der Grenzregion - Grenzüberschreitendes Polizeiteam seit 10 Jahren im Einsatz

ID: 1904021

(ots) -
Die Idee von fest installierten, gemeinsamen länderübergreifenden
Polizeistreifen im deutschniederländischen Raum zur Bekämpfung
grenzüberschreitender Kriminalität, beispielsweise Eigentums- oder
Drogendelikte, konnte am 1. Juni 2008 durch das EU-Projekt
"Grenzüberschreitendes Polizeiteam", kurz GPT, verwirklicht werden.
Das Resümee nach 10 Jahren Arbeit fällt absolut positiv aus - mehr
noch: Die von Bad Bentheim aus agierende 20-köpfige Einheit,
bestehend aus 10 niederländischen und 10 deutschen Polizisten, hat
sich im Laufe der letzten zehn Jahre zu einem unverzichtbaren
Bestandteil der gemeinsamen polizeilichen Arbeit im Dreiländereck
Niedersachsen, Niederlande und Nordrhein-Westfalen entwickelt und
etabliert - ein Garant für die Sicherheit der Menschen in der
Grenzregion. Auch die EUREGIO, als Drehscheibe und Vermittler
zwischen den Niederlanden und Deutschland, bestätigte 2016 mit dem
"People-to-People-EUREGIOPreis", der erstmals mit dem GPT an ein
europäisches Förderprogramm ging, die "besonderen
grenzüberschreitenden Verdienste des GPT im Einsatz gegen
Kriminalität" wie auch "einen entscheidenden Beitrag zur Sicherheit
im EUREGIO-Gebiet" (Pressemitteilung EUREGIO). Mehr als 15.000 Mal
wurde das GPT insgesamt seit Bestehen tätig. Es gelang dem Team mehr
als 5.200 Straftaten und rund 2.000 Ordnungswidrigkeiten aufzudecken
und zu verfolgen. Etwa 350 kg Betäubungsmittel mit einem Marktwert
von über 8 Millionen Euro, konnten sie im Laufe der Jahre
sicherstellen. Darunter auch 150 kg Marihuana, 120 kg Haschisch, 16
kg Kokain, 12 kg Amphetamin, 6 kg Heroin und ca. 100.000
Ectasy-Pillen. Auch bei zahlreichen Dokumentenfälschungen hatten die
Polizisten des GPT den richtigen Riecher. Über 80 Urkundenfälschungen
- überwiegend waren es falsche Führerscheine und Identitätskarten




verschiedener Länder, konnten sie aufdecken. Neben den Festnahmen von
Straftätern, die das GPT auf frischer Tat erwischte, beispielsweise
bei einem Raubüberfall 2009 in Oldenzaal (NL), konnten über 600 per
internationaler Fahndung gesuchte Straftäter oder Güter von hohem
Wert aufgegriffen werden. Der große Vorteil der Einheit ist, dass
Straftaten gerade deswegen effektiver verfolgt und bekämpft werden
können, weil die Handhabe der Beamten nicht - wie sonst üblich - an
der Grenze endet. Lediglich die Verantwortung und damit die
Zuständigkeit der gemischten Streifenteams wechselt mit dem
Grenzübertritt. Durch die Initiative und unter Federführung der
Polizeidirektion Osnabrück, als einzige beteiligte, niedersächsische
Polizeibehörde, kam es zum staaten- und länderübergreifenden
Zusammenschluss mit der Koninklijken Marechaussee (NL), der
Politieeenheid Oost-Nederland (NL), der Bundespolizeidirektion
Hannover und der Kreispolizeibehörde Borken (Nordrhein-Westfalen).
Die finanzielle Unterstützung des GPT-Projektes durch das europäische
Förderprogramm INTERREG IV A begann vor zehn Jahren mit der
Polizeidirektion Osnabrück als Leadpartner. Seither flossen rund 1,3
Millionen Euro Fördergelder der EU in das in dieser Dimension
einmalige Projekt. Die Idee hinter dem GPT gilt als Vorbild für die
polizeiliche Zusammenarbeit in anderen Grenzregionen, wie zum
Beispiel an der deutsch-polnischen und der deutsch-dänischen Grenze.
Regelmäßig finden gemeinsame Austausche und Beratungen statt. Das GPT
in Bad Bentheim hat sich nicht nur in der Vergangenheit bewährt. Auch
zukünftig wird die Arbeit fortgesetzt und durch einige Veränderungen
ergänzt werden. So hat ein in die täglichen Arbeitsabläufe bereits
seit 2015 integrierte und gezielte Informationssteuerung als
Komponente, die Verfahrensabläufe und Schwerpunkte erweitert und
konkretisiert - dies gilt es auszubauen. Nutzung neuester
digitalisierter Fahndungstechniken und sicherer Datenleitungen sowie
den Ausbau digitaler Funknetzverbindungen zwischen den beteiligten
Polizeien stehen im Fokus der operativen Arbeit. Eine noch
effektivere Zusammenarbeit der beteiligten Sicherheitsbehörden im
Grenzgebiet sowie die Möglichkeiten zur Nutzung eines gemeinsamen
Informationszentrums, sind weitere Ziele des Projektes. Das Projekt
"Grenzüberschreitendes Polizeiteam" wird im Rahmen des INTERREG IV
A-Programms "Deutschland-Nederland" mit Mitteln des Europäischen
Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE), der Niedersächsischen
Staatskanzlei, des Wirtschaftsministeriums des Landes
Nordrhein-Westfalen, sowie der niederländischen nationalen Politie
kofinanziert. Einige Beispielsachverhalte des GPT der letzten Jahre:
Im Februar 2018 beendeten Beamte des GPT die Entführung eines Babys
aus den Niederlanden. Die leiblichen Eltern des Babys entführten es
aus dessen niederländischer Pflegefamilie und brachten es nach
Deutschland. Intensive Ermittlungen führten zum Aufenthaltsort des
kleinen Mädchens, es wurde wohlbehalten an die niederländischen
Jugendbehörden übergeben. 2013 wurde einem niederländischen
Menschenhändler das Handwerk gelegt, der in den Niederlanden gesucht
wurde. Er fuhr aus Deutschland kommend über die Grenze, womit die
Zuständigkeit für die deutschen Kollegen endete. Die der
niederländischen Beamten fing aber gerade erst an und somit konnte
der Mann gestoppt werden. 2010 wurden zwei Geldwäscher dingfest
gemacht, die mit sechs Kilo Gold unterwegs waren. Eine
Verfolgungsfahrt endete im Januar 2018 nicht an der Grenze, sondern
die Flucht aus Oldenzaal (NL) konnte erst in Bad Bentheim beendet
werden. Der Mann stand im Verdacht, Cannabis in seiner Wohnung
angebaut zu haben. Am 9. Mai 2018 endeckten die Beamten bei einer
Fahrzeugkontrolle Betäubungsmittel im Wert von rund 70.000 Euro. Am
25. Mai 2018 waren es bei einer Kontrolle sogar 17 Kg Marihuana mit
einem Marktwert von rund 170.000 Euro. Einer der größeren
Fahndungserfolge war 2009 die Festnahme von Autodieben nach einem
Raubüberfall auf ein Autohaus in Oldenzaal (NL). Dabei wurden 3 Täter
mit hochwertigen Fahrzeugen zeitgleich an drei verschiedenen Orten
festgenommen. Die gesamte Koordinierungsarbeit zwischen den deutschen
und niederländischen Einsatzfahrzeugen und Leitstellen konnte vom GPT
geleistet werden, da es über Funksysteme beider Staaten verfügt.
Darüber hinaus unterstützte das GPT bei einer Vielzahl
grenzüberschreitender Fahndungen und Observationen, da für sie die
Grenze keine Rolle spielt. Neben vielen kleineren Fahndungserfolgen,
gab es zudem zahlreiche Übermittlungen von ermittlungsentscheidenden
Beobachtungen an die verschiedenen Dienststellen. (angehängtes Foto:
Quelle Bundespolizei)




Rückfragen bitte an:

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Dennis Dickebohm
Telefon: 0591 87 104
E-Mail: pressestelle(at)pi-el.polizei.niedersachsen.de
http://www.pi-el.polizei-nds.de

Außerhalb der Geschäftszeiten wenden Sie sich bitte an die örtlich
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