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Positive Bilanz: Ermittler des Kompetenz-Zentrums Bootskriminalität bleiben auch 2017 auf Erfolgskurs

ID: 1916013

(ots) - Die vier Ermittler des
Kompetenz-Zentrums Bootskriminalität Baden-Württemberg (KBK) bei der
Wasserschutzpolizeistation Konstanz, das dem Polizeipräsidium Einsatz
Göppingen angegliedert ist, melden für das Jahr 2017 ein
beeindruckendes Ergebnis bei den Sicherstellungswerten von
gestohlenen oder unterschlagenen Wasserfahrzeugen und
Außenbordmotoren. Gemeinsam mit Fahndungsdienststellen aus
Deutschland und 13 benachbarten Ländern schlugen die Fahnder 138 Mal
zu. Zusammen mit den zuständigen Polizeidienststellen gelang es,
europaweit insgesamt 19 Sportboote, ein Wassermotorrad (sog. Jetski),
105 Außenbordmotoren und einen Bootstrailer im Gesamtwert von ca. 2,6
Millionen Euro sicherzustellen. Das ist das zweieinhalb fache der
Sicherstellungssumme von 2016 (1,1 Millionen Euro). Hinzu kam von den
Ermittlern als "Beifang" bezeichnetes Diebesgut: sieben
Kraftfahrzeuge, ein Trailer, ein Quad, vier Rüttelplatten, und
diverse Fahrräder im Wert von weiteren 200.000 Euro. In den 17 Jahren
des Bestehens der Fahndungseinheit konnten unter maßgeblicher
Beteiligung des KBK maritime Vermögenswerte von 31,6 Millionen Euro
gesichert werden.

Die meisten Sicherstellungen erfolgten - wie auch in den Jahren
zuvor - in Deutschland. Aber auch in 13 weiteren europäischen Ländern
waren die Fahnder erfolgreich. Das belegt eindrucksvoll, dass die
"Bootskriminalität" ein internationales Phänomen ist und längst nicht
mehr auf rein nationaler Ebene erfolgreich bekämpft werden kann.
Deutschland ist nicht nur Tatort, sondern auch Transitland. Die
Täter, die dingfest gemacht werden konnten, stammten aus 14 Nationen,
ganz überwiegend aus dem osteuropäischen Raum. Sie waren gut
organisiert und höchst mobil.

Spektakulär war die Sicherstellung einer hochwertigen Motoryacht
in einem tunesischen Hafen. Die Yacht wurde Ende August 2017 zum




Nachteil eines deutschen Eigners auf Mallorca entwendet. Sie hatte
einen Zeitwert von 750.000,- Euro. Mit Unterstützung des KBK konnte
sie zwei Wochen später dem Besitzer zurückgegeben werden. Die
KBK-Fahnder unterstützten in zwei überörtlichen und voneinander
unabhängigen Betrugsverfahren gegen einen ehemaligen
Charterunternehmer Dienststellen der Kriminalpolizei in Neuss und
Stralsund bei der Suche nach mehreren unterschlagenen Segelyachten
(Bild). Geschädigt war die Bank, die die Schiffe finanziert hatte.
Nach Öffentlichkeitsfahndung in Fachzeitschriften und auf
einschlägigen Internetplattformen konnten zwei Segelyachten in
Deutschland und eine in Kroatien lokalisiert werden. Der Gesamtwert
dieser drei Schiffe alleine lag bei ca. 350.000 EUR. Die in
Deutschland lokalisierten Schiffe waren von den Eigentümern in gutem
Glauben erworben worden. Noch immer wird nach weiteren
unterschlagenen Segelyachten international gefahndet.

Eine weitere spektakuläre Sicherstellung gelang mit ungarischen
Fahndern im Grenzgebiet zu Rumänien. Bei der Kontrolle eines Lkw
(Bild) wurden als Ladung unter dem Planverdeck mehrere gebrauchte Pkw
aus den Niederlanden festgestellt, die dort offenbar legal erworben
wurden. Im Fahrzeuginneren der drei Pkw wurden insgesamt neun
Außenbordmotoren verschiedener Hersteller und Leistungsstufen
festgestellt. Unter anderem befanden sich zwei 400 PS Motoren
(Gewicht jeweils 315 kg !) in den Fahrzeugen, die von den Konstanzer
Spezialisten identifiziert und mit Unterstützung des Herstellers
einem aktuellen Einbruch in Antwerpen / Belgien zugeordnet werden
konnten. Die Außenbordmotoren im Wert von über 120.000 EUR wurde
sichergestellt und mit Unterstützung des KBK wieder nach Belgien
"reimportiert".

Die Anzahl der Bootsdiebstähle in Deutschland lag im vergangenen
Jahr mit 205 Fällen auf dem gleichen niedrigen Niveau wie 2016 (208
Diebstähle) bei gewohnter sehr unterschiedlicher Verteilung auf die
Bundesländer.

Allein auf die seit je her am stärksten von der Bootskriminalität
betroffenen Bundes- länder Berlin, Brandenburg,
Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen
entfielen 62% aller Bootsdiebstähle.

Nachdem in 2016 bundesweit insgesamt 1437 Außenbordmotoren zur
Fahndung ausgeschrieben werden mussten und damit eine neue
Rekordmarke in diesem Deliktsbereich zu verzeichnen war, ging die
Anzahl der neu erfassten Bootsmotoren 2017 um 26% auf 1062
Ausschreibungen zurück. Ein Drittel der Motoren entfiel allein auf
Brandenburg, ein weiteres Drittel auf die Bundesländer Berlin,
Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein.

Damit ging erstmals seit vier Jahren die Anzahl der entwendeten
Außenbordmotoren zurück. Eine Entwarnung ist das leider nicht, denn
ähnlich niedrig waren die Zahlen auch schon in den Jahren 2010 und
2012.

Dieser bemerkenswerte Rückgang dürfte u.a. auf erfolgreiche
Polizeiarbeit zurückzuführen sein. So gelang in Schleswig-Holstein
ein Schlag gegen eine gut organisierte polnische Tätergruppe, in
Berlin gegen eine Gruppe Ukrainer und in Baden-Württemberg in
Zusammenarbeit mit der Schweiz gegen eine bulgarische Familie und
polnische und rumänische Täter. Gerade in diesen Bundesländern kam es
zu einem signifikanten Rückgang der Diebstahlszahlen.

Die Gesamtschadenshöhe in Deutschland geben die Ermittler für 2017
mit über 8 Millionen Euro an. Boote und Außenbordmotoren
stellen hohe Sachwerte dar.

Die Fahnder warnen außerdem vor "faulen" Verkaufsangeboten im
Internet. Insbesondere gestohlene Außenbordmotoren z.T. mit
professionell gefälschten Seriennummern finden ihre Abnehmer häufig
über das Internet. Aber auch gestohlene Sportboote werden im Netz
angeboten und mit auf den ersten Blick plausiblen Historien verkauft.

Vorsicht ist geboten, wenn Dokumente fehlen und die Vorgeschichte
unklar ist, selbst dann, wenn sich die "Geschichte" des Verkäufers
plausibel anhört. Um die Bürger davor zu schützen, Diebesgut zu
kaufen und sich dabei eventuell selbst strafbar zu machen, bieten die
Ermittler des KBK den Service an, das Wunschobjekt VOR DEM KAUF
überprüfen zu lassen. Dieses Angebot gilt selbstverständlich auch für
Bürger aus der Schweiz und Österreich. Anfragen können telefonisch
(+49 7531 5902-300) an das Kompetenz-Zentrum Bootskriminalität
gerichtet werden. Im Internet kann auf der Seite der Polizei
Baden-Württemberg ein Flyer mit der Darstellung von Risiken und
Hinweisen zum Kauf eines gebrauchten Sportbootes heruntergeladen
werden: https://praevention.polizei-bw.de/wp-content/uploads/sites/20
/2016/10/faltblatt_bootskauf.pdf

Die Polizei weist in diesem Zusammenhang ausdrücklich darauf hin,
dass nach deutschem Recht an gestohlenen Gegenständen kein Eigentum
erworben werden kann, selbst wenn der Gegenstand bei einem Händler
gekauft wurde !

Eine weitere Masche: Betrüger ködern Interessenten durch extrem
günstige Preisangebote, fordern dann aber für den Transport des
Kaufgegenstandes meistens durchaus über seriöse ausländische
Finanzdienstleister teilweise hohe Vorauszahlungen. Geht der
Kaufinteressent auf die Forderung ein, ist er sein Geld los - das für
ihn vermeintlich gute Geschäft findet jedoch nie statt.

Die Transportmasche funktioniert aber auch in die andere Richtung:
ein Kaufinteressent meldet sich bei einem seriösen Anbieter und macht
die Vorauszahlung für den Transport zur Bedingung für den Abschluss
des Geschäfts.

Die Kreativität der Betrüger ist schier unerschöpflich. Links zu
scheinbar professionellen oder auch wirklich seriösen Spediteuren
oder seriösen Bootshändlern aus dem Ausland, bei denen das Boot
angeblich zu besichtigen ist, gescannte (verfälschte) Pässe und
Bootsurkunden, falsche oder betrügerisch erlangte echte Kontodaten
verstärken das Gefühl, dass der Verkauf stattfinden wird und das
Gegenüber seriös ist.

Wichtige Hinweise der Polizei:

-Gehen Sie mit persönlichen Daten bei Internetangeboten äußerst
"sparsam" um. -Übermitteln Sie an den Interessenten nie gescannte
persönliche Dokumente wie Reisepass, Bootsurkunden usw. Sie können
sicher sein, dass Ihre Dokumente in verfälschter Form bei den
nächsten Transaktionen der Betrüger wieder verwendet werden, um
andere damit zu täuschen! -Übermitteln Sie NIEMALS Bankdaten wie
IBAN und BIC ! -Fragen Sie beim KBK an, wenn Sie beim
Boots-/Motorenkauf /-verkauf unsicher sind oder Ihnen vom Gegenüber
"Dokumente" übermittelt werden! Oftmals sind es "alte Bekannte" der
Polizei, die hochprofessionell und konspirativ mit Aliaspersonalien
arbeiten. Die Spezialisten erkennen derart gefälschte Dokumente
schnell und können Sie vor finanziellem Schaden bewahren. -Nutzen
Sie unsere Plakataktion mit den Abbildungen von aktuell entwendeten
Booten. Diese Plakate können beim KBK oder den dort genannten
Partnern postalisch angefordert werden. Das Plakat findet sich auch
auf der Internetseite der Polizei Baden-Württemberg. https://praevent
ion.polizei-bw.de/wp-content/uploads/sites/20/2016/10/plakat_gestohle
ne_boote.pdf




Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Einsatz
Telefon: 07521/5902-300
E-Mail: konstanz.wspst.kbk(at)polizei.bwl.de
http://www.polizei-bw.de/

Original-Content von: Polizeipräsidium Einsatz, übermittelt durch news aktuell


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Konstanz, 18.06.2018



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