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(946) Familientragödie in Gunzenhausen

ID: 1922080

(ots) - In den Morgenstunden des 26.06.2018 kam es in
Gunzenhausen zu einer Familientragödie, in deren Verlauf drei Kinder
und ihre Mutter getötet wurden (siehe Pressemeldung 937 und 938 vom
26.06.2018). Gegen den 31-jährigen Ehemann und Vater besteht
dringender Tatverdacht. Die Kripo Ansbach und die Staatsanwaltschaft
Ansbach haben die Ermittlungen übernommen.

Am 26.06.2018, kurz vor 06.00 Uhr, teilte ein Zeuge über Notruf
der Einsatzzentrale mit, dass in einer Wohnung in der Bismarckstraße
in Gunzenhausen eine tote Frau (29) und ihre drei Kinder (3, 7 und 9
Jahre alt) liegen. Der Ehemann und Vater der Kinder lag bei
Eintreffen der Streife schwer verletzt vor dem Anwesen. Er war vom
Balkon im 3. Stock in die Tiefe gesprungen.

Während der schwer Verletzte vom Notarzt versorgt und in ein
Krankenhaus gebracht wurde, übernahmen Beamte der Kripo Ansbach die
Spurensicherung und die Ermittlungen unter enger Einbindung der
Staatsanwaltschaft Ansbach und eines Rechtsmediziners vor Ort.

Nach den bisherigen kriminalpolizeilichen Erkenntnissen stellt
sich der Sachverhalt wie folgt dar.

Die 29-jährige Ehefrau beabsichtigte offensichtlich, aufgrund
zurückliegender Misshandlungen der Kinder und ihrer Person durch den
Tatverdächtigen (31), eine Trennung herbeizuführen. Bereits am
21.06.2018 waren dem Ehemann die Schlüssel für die gemeinsame Wohnung
abgenommen und ein Kontakt- und Näherungsverbot ausgesprochen worden,
nachdem die Polizei über eine Zeugin informiert worden war, dass der
Familienvater seine beiden Söhne verprügeln soll und dies von der
Ehefrau und den Kindern mündlich bestätigt worden war. Eine förmliche
Anzeige mit Strafantragstellung hatte sie am 25.06.2018 bei der
zuständigen Polizeiinspektion erstattet.

Zusätzlich wurde am 25.06.2018 eine Gefährderansprache mit




Gewahrsamsandrohung bei Nichtbeachtung durchgeführt. Für den
26.06.2018 bestand eine Vorladung beim Sachbearbeiter für Häusliche
Gewalt, die der Tatverdächtige mit vereinbart hat. Ebenso wurden
sofort die zuständigen Interventions- / Betreuungsstellen
eingebunden.

Am 26.06.2018, kurz vor 06:00 Uhr, kam der Tatverdächtige unter
dem Vorwand seine Arbeitskleidung abholen zu wollen, in die Nähe des
ehemals gemeinsamen Wohnanwesens. Mittels eines fingierten Anrufes
ließ er sich die angeblich dringend benötigten Gegenstände von einem
Verwandten, der sich mittlerweile in der Wohnung aufhielt, vor das
Haus bringen. Gleichzeitig verschaffte er sich unbemerkt Zugang zum
Mehrfamilienhaus und drang gewaltsam in die Wohnung der Getöteten und
ihrer Kinder ein. Laut Obduktionsbericht verletzte er mit einem
Messer die Frau und seine drei Kinder tödlich. Als der Verwandte
zurück in die Wohnung im 3. Stock kam, sprang der Mann über den
Balkon in die Tiefe.

Angehörige, Zeugen und Mitschüler der getöteten Jungen (7 und 9
Jahre) sowie die Spielgefährten des dreijährigen Mädchens wurden noch
am Tattag durch verschiedene Kriseninterventionsteams betreut.

Die Ermittlungen bezüglich der genauen Hintergründe dauern noch
an. Der Tatverdächtige konnte aufgrund seiner Verletzungen noch nicht
vernommen werden. Er befindet sich noch in einer Klinik.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Ansbach hat das Amtsgericht
Ansbach Haftbefehl wegen Mordes in vier Fällen gestellt.

Elke Schönwald/n




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Datum: 27.06.2018 - 11:03 Uhr
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