Fakten zum Speicheltest im Fall Beckmann
(ots) - In Jena startete heute der großangelegte DNA-Test im
Fall des Verbrechens an Bernd Beckmann aus dem Jahr 1993. Bernd
Beckmann verschwand am 6. Juli 1993 spurlos und konnte trotz
intensiver Suchmaßnahmen nicht lebend aufgefunden werden. Am 18. Juli
1993 fanden spielende Kinder den leblosen Körper von Bernd am
Saaleufer in der Nähe der Gärtnerei Boock.
Nach erneuter Auswertung der Aktenlage liegt den Ermittlern ein
anonymer Brief eines Zeugen vom Juli 1993 vor, der nunmehr intensiv
in den Fokus der Ermittlungen getreten ist. Der Zeuge gibt
bedeutungsvolle Hinweise zu den Umständen, wie Bernd Beckmann zu Tode
kam. Mit neuen kriminaltechnischen Untersuchungsmethoden konnte jetzt
DNA unter der Briefmarke und am Klebefalz grefunden werden.
Für die weiteren Ermittlungen ist es dringend notwendig, den
Schreiber des Briefes ausfindig zu machen, da er als wichtiger Zeuge
im Mordfall Bernd Beckmann angesehen wird.
In diesem Zusammenhang versucht die SOKO Altfälle nun, mit Hilfe
des DNA-Tests an etwa 500 Betroffenen den Autor des anonymen Briefs
mit den wichtigen Hinweisen bekannt zu machen.
Wir möchten ganz klar deutlich machen, dass es sich hierbei nach
gegenwärtigem Kenntnisstand um einen Zeugen, nicht einen
Beschuldigten handelt!
Bei der Maßnahmen handelt es sich NICHT um einen "Massengentest"
nach der Strafprozessordnung. Der Speicheltest in diesem Fall findet
auf freiwilliger Basis statt. Die genommene DNA wird nur für die
Untersuchung in diesem Fall genutzt und danach unverzüglich
vernichtet.
Die Tests finden heute, am kommenden Samstag, Sonntag und Dienstag
statt.
Es wurden 500 Männer aus Jena und Umgebung per Post über den Test
informiert. 300 davon aus dem direkten Umfeld um Jena Lobeda-West,
200 im größeren Einzugsbereich. Weiter entfernt wohnende Personen
können den Test auf ihren örtlichen Dienststellen abgeben.
Es wurden Männer bis zum Geburtsjahr 1973 eingeladen.
Der Test findet im Stadtteilzentrum Lisa in der
Werner-Seelenbinder-Straße in Jena statt. Betroffenen werden zwei
Auswahltermine genannt. Man kann sich für Absprachen auch stets unter
Tel. 03641 - 811678 an die SOKO Altfälle wenden.
Mit Stand heute Mittag wurden bereits 67 Personen untersucht. Die
Maßnahme trifft bei allen Betroffenen auf ein hohes Verständnis.
Rückfragen bitte an:
Thüringer Polizei
Landespolizeiinspektion Jena
Pressestelle
Telefon: 03641 811503
E-Mail: pressestelle.lpi.jena(at)polizei.thueringen.de
http://www.thueringen.de/th3/polizei/index.aspx
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Datum: 27.06.2018 - 15:23 Uhr
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