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Von Mantrailern und Flächensuchhunden - Die tolle Arbeit der Rettungshunde und ihrer TrainerInnen

ID: 1930813

(ots) -
Fast schon als Selbstverständlichkeit liest es sich, wenn bei der
Suche nach vermissten Personen die Rede davon ist, dass Rettungshunde
zur Unterstützung der Suchmaßnahmen zum Einsatz kommen.

Wer jedoch die umfangreiche Ausbildung der Hunde kennt und weiß,
dass all ihre Rettungshundeführer in Mittelhessen diese Aufgabe
ehrenamtlich ausüben, der weiß auch, dass die vermeintliche
Selbstverständlichkeit unser aller Dank verdient.

Jeder von uns oder einer unserer Angehörigen und Freunde kann
plötzlich als vermisst gelten. Ein Unglücksfall beim Sport oder
Spazierengehen reicht aus, dass umfangreiche Suchmaßnahmen
eingeleitet werden müssen. Rettungshunde sind dabei ein
unverzichtbarer Bestandteil. Mit ihrer Arbeit ersetzen sie viel
Manpower oder geben für deren Einsatz eine Richtung vor.

*

Welche Rettungshunde gibt es eigentlich?

Grundsätzlich lassen sich zwei Arten von Rettungshunden
beschreiben, die als Unterstützung für die polizeilichen Maßnahmen
zum Einsatz kommen. Zum einen sind dies die sogenannten Mantrailer.
Sie nehmen anhand eines persönlichen Gegenstandes der gesuchten
Person deren Geruch auf und verfolgen dann gezielt die Spur des
erschnüffelten Geruchsbildes. Diese führt den eingesetzten Hund, mit
Hundeführer an der Leine hintendran, dann hoffentlich zu der
gesuchten Person. Eine Mammutaufgabe für jeden Hund und seinen
Trainer. "Try and error" heißt es für junge Hunde im Training,
welches mit dem Kommando "Trail" startet, nachdem das Tier sein
Geschirr angelegt bekommen hat. Gerade am Anfang geht bei neu
auszubildenden Hunden die Spur immer mal wieder verloren. Zum Schluss
aber steht immer ein Erfolgserlebnis für den Hund, der die gesuchte
Person findet und wird nicht nur mit reichlich lobenden Worten
belohnt wird, sondern vor allem auch mit viel Spiel und einem




leckeren Häppchen zwischendurch.

"Es muss das Schönste auf der Welt für unsere Hunde sein, wenn sie
eine gesuchte Person gefunden haben. Nur so sind sie immer wieder mit
viel Freunde bei der Arbeit, die für sie eigentlich ein Spiel ist, "
erklären Rettungshundeführer.

Zweimal in der Woche trainieren sie in aller Regel für mehrere
Stunden mit den Hunden, besuchen zusätzlich umfangreiche Seminare mit
und ohne Hund und investieren damit eine ganze Menge Freizeit in die
Rettungshunde. Dass sie es aber gerne machen sieht man an ihrem
Strahlen in den Augen, am liebevollen Umgang mit ihren Tieren und an
den vor Eifer sprühenden Erzählungen über ihre Arbeit.

Anders als Mantrailer arbeiten Flächensuchhunde. Nachdem ihnen die
sogenannte "Kenndecke" aufgelegt wird, welche manchmal zusätzlich mit
einem kleinen Glöckchen und einem Licht ausgestattet sind, um den
Hund besser wiederzufinden, starten diese Hunde mit ihrer "Arbeit".
Auch für sie ist es eigentlich ein Spiel, welches immer mit einer
Belohnung abschließt. Diese Hunde laufen auf das Kommando "Such und
Hilf" ohne Leine los. Die Nase hoch in die Luft gereckt versuchen sie
die Witterung nach Menschen aufzunehmen, die sich im durch den
Trainer festgelegten Suchgebiet aufhalten. Die Aufgabe der
Flächensuchhunde ist es nicht, eine konkrete Spur aufzunehmen und
einen bestimmten Menschen zu finden, sondern überhaupt jeden Menschen
durch Verbellen anzuzeigen und so Frauchen oder Herrchen auf ihn
aufmerksam zu machen. Ob hohes Gras, Dickicht, Trümmerteile oder
Kanalschächte - Flächensuchhunde sind darauf trainiert über alle
Hindernisse zu gehen und Menschen zu finden, um ihnen die vielleicht
benötigte Hilfe zukommen zu lassen.

*

Mein Hund ein Rettungshund?

Rettungshund kann grundsätzlich jeder Hund werden. Da die Hunde
jedoch große Strecken zurücklegen müssen und über Stock und Stein
laufen, dürfen sie nicht zu klein sein. Zu groß, vor allem aber zu
schwer, wäre jedoch auch hinderlich, denn Frauchen und Herrchen
müssen ihre Tiere noch heben können, falls sie in für die Hunde nicht
zu erreichenden Höhen oder Tiefen suchen müssen. Wer selbst die
Arbeit mit seinem Hund liebt oder gerne eine Begründung dafür haben
möchte, warum er als Erwachsener mit Babypuder und Seifenblasen
spielt, der ist bei den Ehrenamtlern herzlich willkommen. Keine
Sorge, Babypuder und Seifenblasen benötigen die Frauen und Männer für
ihre Arbeit. Damit lassen sich nämlich prima die Windrichtung und die
Verwirbelungen durch den Wind erkennen, was eine Hilfe ist, um den
Hund richtig einzusetzen.

*

Geld bekommen die Rettungshundeführer nicht, weder für die
Ausbildung, noch für den Einsatz. Alles machen sie in ihrer Freizeit.
Etwa 500 Trainingsstunden pro Jahr plus Lehrgänge und Sonderübungen
kommen da schnell zusammen. Und nicht nur der Hund muss dabei viel
lernen. Am meisten muss die Frau oder der Mann am Ende der Leine
üben. Eine Sanitätshelferlehrgang, ein Funklehrgang,
Krisenintervention, Psychosoziale Betreuung und viele weiter
Lehrgänge stehen auf dem Plan, bis in der Regel nach zweieinhalb
Jahren Ausbildung die Prüfungsabnahme erfolgen kann. Eine Fläche von
30.000 Quadratmetern müssen die Flächensuchhunde dabei beispielsweise
innerhalb von 20 Minuten nach Personen absuchen.

*

Elf Rettungshundestaffeln gibt es aktuell in Mittelhessen, alle
von ihnen arbeiten ehrenamtlich. Jeder offiziell zum Einsatz kommende
Hund wurde von der Hessischen Polizeiakademie abgenommen. Die
Anforderung der Hunde für Suchmaßnahmen erfolgt durch die Polizei
nach Rücksprache mit jeweils einem verantwortlichen
Rettungshundeführer des Landkreises. Dieser bewertet, ob der Einsatz
eines Hundes sinnvoll ist.

*

Die Polizei in Mittelhessen sagt Danke an alle Rettungshundeführer
und ihre vierbeinigen Lieblinge!

* Ein besonderer Dank gilt den Mitgliedern der Johanniter
Rettungshundestaffel, die uns einen Einblick in ihre Arbeit
gewährten.

Sylvia Frech, Pressesprecherin




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Polizeipräsidium Mittelhessen
Polizeidirektion Wetterau
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Grüner Weg 3
61169 Friedberg
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