ProSOS

ProSOS - Portal fuer Sicherheit, Rettung und Schutz

 

Deutschen, französischen und albanischen Ermittlungsbehörden gelingt gemeinsam mit Europol Schlag gegen international agierende Einbrecherbande

ID: 1931649

(ots) - Gemeinsame Pressemitteilung der
Staatsanwaltschaft Offenburg, des Polizeipräsidiums Offenburg und von
Europol

Offenburg/Paris/Tirana. Im Rahmen eines gemeinsam geführten
Ermittlungskomplexes wegen einer Serie von Einbruchsdiebstählen in
Deutschland und Frankreich haben Anfang Juli albanische Polizeibeamte
in Zusammenarbeit mit deutschen und französischen Behörden und unter
Mitwirkung von Europol zahlreiche Wohnungen und Gaststätten in
Albanien durchsucht. Im Zusammenhang mit diesen Taten befinden sich
zwischenzeitlich fünf Tatverdächtige in Untersuchungshaft.

Ihren Anfang genommen haben die Ermittlungen in Deutschland.
Bereits Anfang 2017 fanden auf der Rheinschiene bei Rastatt,
Offenburg und Freiburg gehäuft Wohnungseinbrüche statt. Damals war
ein Mann albanischer Staatsangehörigkeit in Untersuchungshaft
genommen worden. Der Tatverdacht gegen zwei weitere Albaner konnte
zunächst nicht erhärtet werden. In der Folge führten auch
französische Strafverfolgungsbehörden Ermittlungen gegen eine
albanische Tätergruppierung, die sich auf die Begehung von
Wohnungseinbruchsdiebstählen in Europa spezialisiert hat. Anfang des
Jahres 2018 beobachteten die französischen Ermittler, wie Teile der
Gruppierung ihre Betätigungen nach Deutschland ausweiteten. Hierüber
wurden die deutschen Strafverfolgungsbehörden in Offenburg
informiert. So konnten im Januar 2018 drei aus Albanien stammende
Männer unter dem dringenden Tatverdacht des vielfachen
Wohnungseinbruchsdiebstahls in Deutschland festgenommen werden,
darunter einer der drei Männer, der schon im Januar 2017 im Verdacht
des Wohnungseinbruchs stand. Parallel dazu wurden die Ermittlungen in
Frankreich fortgeführt. Diese mündeten Anfang März 2018 in der
Festnahme eines weiteren Bandenmitgliedes in Paris.

Im Zuge der genannten Ermittlungen ergaben sich mögliche




Zusammenhänge der Täterschaft zu einer Vielzahl noch nicht
aufgeklärter Wohnungseinbrüche in Deutschland aus dem Jahr 2017 mit
einem Gesamtschaden von rund einer Viertelmillionen Euro. Auch
bestand der Verdacht auf weitere Mittäter. Aus diesem Grund fanden
unter Führung von Europol - der Polizeibehörde der Europäischen Union
- zwischen den beteiligten Staaten Deutschland, Frankreich und
Albanien zwei Arbeitstreffen statt. Dabei wurde die Zusammenarbeit
der drei nationalen Polizeibehörden zur Verfolgung der
grenzüberschreitend agierenden albanischen Täterschaft besprochen und
es wurden gemeinsame Strategien und Ziele festgelegt. Möglich
geworden war dies nicht zuletzt auch durch die Unterstützung aus
Mitteln des Bundeskriminalamts aus dem EU-Projekt PRINZ. Das Projekt
PRINZ ist Teil des Inneren Sicherheitsfonds der Europäischen Union.
Es leistet einen Beitrag zur Bekämpfung der nationalen und
internationalen Eigentumskriminalität, vornehmlich begangen durch
mobile Tätergruppen.

Anfang Juli griffen die Polizeibehörden nun im Rahmen eines
sogenannten "Joint Action Day" zu. Auf Antrag der deutschen und
französischen Strafverfolgungsbehörden durchsuchte die albanische
Polizei neun Wohnungen, Bars und Restaurants in Albanien. Hierbei
wurden die Beamten von Spezialkräften, durch Ermittler von Europol,
des Polizeipräsidiums Offenburg und von der französischen Polizei vor
Ort unterstützt. Zahlreiche Wertgegenstände und sonstige Beweismittel
wurden aufgefunden, die mutmaßlich mit den Taten in Zusammenhang
stehen. Eine detaillierte Auswertung der aufgefundenen Gegenstände
steht noch aus. Darüber hinaus wurde ein weiteres mutmaßliches
Mitglied der Gruppierung festgenommen. Der Mann kam nach der
Vorführung beim Gericht in Tirana für die 2017 in Europa begangenen
Wohnungseinbrüche in Untersuchungshaft.

Die albanische Tätergruppierung steht in Verdacht, für rund 60
Straftaten in Deutschland und rund 45 gleichgelagerte Delikte in
Frankreich verantwortlich zu sein. Neben Bargeld wurden Schmuck und
Uhren entwendet. Durch Finanzermittlungen konnten Geldtransaktionen
aufgedeckt und weitere mutmaßliche Mitglieder der Tätergruppierung
ermittelt werden. Der Gruppierung dürften mehr als 40 Personen
angehören, die sowohl in Frankreich als auch in Deutschland agierten.
Durch die Einbrüche entstand insgesamt ein Schaden von rund 500.000
Euro. Die Opfer leiden zum Teil unter schwerwiegenden psychischen
Folgen der Tat.

Die drei Anfang des Jahres in Deutschland festgenommenen Männer
sind mittlerweile durch die Staatsanwaltschaft Offenburg angeklagt
worden. Ab dem 20. Juli findet vor dem Landgericht Offenburg die
Hauptverhandlung statt. Die französischen Ermittlungen werden
ebenfalls zeitnah abgeschlossen und verhandelt werden. Das in
Albanien festgenommene Bandenmitglied muss sich voraussichtlich vor
der albanischen Justiz verantworten. Der Mann, der schon 2017 in
Deutschland festgenommen worden war, ist für einen Teil der Taten aus
dem Jahr 2017 bereits am 20.06.2017 durch das Amtsgericht Rastatt zu
einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten verurteilt
worden. Für die in der Ortenau begangenen Taten wird er sich ab dem
25. Juli vor dem Amtsgericht Offenburg verantworten.

Der erfolgreiche Zugriff außerhalb der EU in Albanien unter
Beteiligung zweier europäischer Polizeibehörden war nur dank der
Unterstützung von Europol aus Den Haag möglich. Durch das gemeinsame
und entschlossene Vorgehen im Heimatland der Täter konnte ein
deutliches Zeichen gegen internationale Kriminalität gesetzt werden.

HINWEIS: Zu der Durchsuchungsmaßnahme in Albanien sind Fotos
vorhanden. Diese können telefonisch bei der Staatsanwaltschaft
Offenburg angefordert werden.

mk/ pb/




Rückfragen bitte an:

Staatsanwaltschaft Offenburg
Staatsanwältin Kümmerle
Telefon: 0781 933-1344

Original-Content von: Polizeipräsidium Offenburg, übermittelt durch news aktuell


Themen in diesem Fachartikel:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden   (370/2018) Unbekannte stehlen 16 Kübelpflanzen von Schaugelände des Alten Botanischen Gartens  Rauenberg/Rhein-Neckar-Kreis: Unfallflucht konnte schnell geklärt werden
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 10.07.2018 - 14:46 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1931649
Anzahl Zeichen: 0

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: POL-OG
Stadt:

Offenburg/Paris/Tirana



Kategorie:

Polizeimeldungen



Dieser Fachartikel wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Der Fachartikel mit dem Titel:
" Deutschen, französischen und albanischen Ermittlungsbehörden gelingt gemeinsam mit Europol Schlag gegen international agierende Einbrecherbande"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Polizeipr (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Einbruch in Imbiss ...

Unbekannte haben am Dienstag, 28. Juli, zwischen 1.30 Uhr und 4 Uhr die Glastür eines Imbiss an der Römerstraße mit einem Pflasterstein eingeworfen. Anschließend entwendeten sie eine Kasse mit Bargeld. Bitte wenden Sie sich mit Hinweisen an die P ...

Alle Meldungen von Polizeipr