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Betrüger am Telefon versuchen immer wieder älteren Menschen das ersparte Geld aus den Taschen zu ziehen - Polizei reagiert mit zentraler Ermittlungsgruppe

ID: 1931921

(ots) -
"Hallo Oma, ich bin`s..." oder auch "Mein Name ist
Kriminalhauptkommissar Müller " - Betrüger am Telefon versuchen immer
wieder älteren Menschen das ersparte Geld aus den Taschen zu ziehen -
das Polizeipräsidium reagiert nun mit einer zentraler
Ermittlungsgruppe

Kreativ sind sie, die Betrüger, die inzwischen auf vielfältige Art
und Weise versuchen, älteren Menschen das ersparte Geld aus den
Taschen zu ziehen. Nicht selten ist danach das ganze hart ersparte
Vermögen dahin. Ohne Skrupel gehen die Betrüger dabei vor. Sie setzen
ihre Opfer gezielt unter Druck und zwingen sie zum Handeln.

Besonders verbreitete Phänomene stellen wir Ihnen nachfolgend vor:

-Zunächst gibt es den sogenannten Enkeltrick, bei dem sich der
Anrufer als Verwandter oder naher Angehöriger ausgibt und einen
finanziellen Engpass, z.B. einen spontanen Wohnungskauf vortäuscht.
Die überrumpelten Opfer werden durch geschickte Gesprächsführung dazu
gebracht, dem "armen Verwandten" mit einer Finanzspritze auszuhelfen.
Zur Geldübergabe kann der vermeintliche Verwandte dann aus diversen
Gründen nicht kommen und schickt "einen Freund", den "Oma" natürlich
nicht kennt.

-Mindestens ebenso häufig gibt sich der Anrufer als Amtsperson,
häufig als Polizeibeamter, Staatsanwalt oder Beamter vom
Landeskriminalamt aus und gibt vor, das Eigentum der Opfer schützen
zu wollen. Nicht selten wird ein angeblicher Einbruch in der
Nachbarschaft oder eine festgenommene Tätergruppe, die es angeblich
auf das Opfer abgesehen hat, vorgetäuscht. Der falsche Amtsträger
würde die Wertgegenstände des Angerufenen "sicher in Verwahrung
nehmen" und verabredet sich zur Geldübergabe.

-Zu dem vielfältigen Repertoire gehören auch sogenannte
"Schockanrufe", bei denen der Anrufer durch ein tragisches Ereignis




überrumpelt wird, zum Beispiel, dass ein naher Verwandter einen
Unfall verursacht und ein Kind überfahren habe. Für die Regulierung
oder eine Operation werde nun dringend Geld gebraucht.

-Auch Versprechungen von einem angeblichen Lottogewinn, für den
aber erst einmal eine Anzahlung oder eine Gebühr für die Überweisung
erhoben werden müssen, sind bei den Gaunern beliebt.

-Neu in diesem breiten Sortiment der Lügengeschichten ist die
sogenannte "MALTA-Mahnung". Die Opfer erhalten von einem angeblichen
Mitarbeiter der ortsansässigen Bank einen Anruf, in dem mitgeteilt
wird, dass die Bank Abbuchungsversuche einer maltesischen
Lottogesellschaft vom Konto der Geschädigten verhindert habe. Das
Konto würde entsprechend überwacht und auch die Polizei sei
eingeschalten worden. Kurze Zeit später erhalten die Geschädigten
tatsächliche (fingierte) Mahnschreiben dieser Lottogesellschaft. Die
Täter beantragen im Anschluss mittels gefälschter E-Mailadresse das
Online-Banking für die Geschädigten bei dessen Bank. Diese schickt
den Antrag an das Opfer und nach Erhalt dieser Unterlagen meldet sich
der angebliche Bankmitarbeiter wieder, um die Zugangsdaten
abzugleichen, damit weitere Abbuchungsversuche verhindert werden
können. Somit erhalten die Täter die richtigen Bankdaten und
transferieren Gelder auf ausländische Konten. Betroffen sind
besonders Bankkunden im fortgeschrittenen Alter, die bislang keine
Erfahrungen mit dem Online-Banking-Verfahren haben.

Die Betrüger stellen sich bei all diesen "Abzocker"-Anrufen sehr
geschickt an. Durch massives Einschüchtern bauen sie Druck auf und
haben nicht selten Erfolg. Der bisher auf diese Weise entstandene
Schaden im Präsidiumsbereich Tuttlingen liegt für das Jahr 2018
bereits jetzt bei über einer halben Millionen Euro, Tendenz steigend.

Aufgrund des bedenklichen Anstiegs dieser Delikte hat das
Polizeipräsidium Tuttlingen nun bei der Kriminalpolizeidirektion
Rottweil eine zentrale Ermittlungsgruppe eingerichtet, die sich
speziell mit Betrugsphänomenen zum Nachteil älterer Menschen
beschäftigt. Der Ansatz der Ermittlungsgruppe ist dabei in erster
Linie, die Aufklärung dieser Betrugsstraftaten. Durch eine
überregionale Auswertung dieser Betrugsmaschen und umfangreiche
Präventionsmaßnahmen will die Polizei dem Phänomen beikommen.
Hierbei sollen alle mit eingebunden werden, die helfen, ältere
Mitbürger mit den Warnhinweisen der Polizei zu erreichen - von den
Angehörigen über Mitarbeiter eines Pflegedienstes und
Bankangestellten bis hin zu kirchlichen Einrichtungen, Kommunen und
sorgenden Nachbarn oder Bekannten. Ihre Polizei bittet sie alle, zu
sensibilisieren, aufmerksam zu sein, Veränderungen im Verhalten
älterer Menschen zu bemerken und in Verdachtsfällen sofort Hilfe bei
Angehörigen oder ihrer Polizeidienststelle zu suchen!

Beachten Sie insbesondere folgende Handlungshinweise:

1. Vertrauen Sie am Telefon nicht bedenkenlos fremden Personen.
Auch nicht, wenn diese sich als Amtsträger, entfernte Verwandte oder
alte Freunde ausgeben.

2. Verraten Sie am Telefon keinesfalls sensible Informationen,
egal welcher Art, z.B. Kontodaten, häuslicher Bargeldbestand, oder
ihre familiäre Situation.

3. Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie
lieber auf.

4. Übergeben Sie nie Wertsachen und Bargeld zur Verwahrung an
Personen, die Sie nicht kennen und tätigen Sie auch keine Zahlungen.
Die Polizei lässt sich niemals große Summen Bargeld, Wertgegenstände
oder Schmuck aushändigen!

4. Sollten Sie einen solchen Anruf erhalten, notieren Sie sich die
Telefonnummer, die auf ihrem Display erscheint.

5. Vertrauen Sie niemals der sichtbaren Telefonnummer auf dem
Display Ihres Telefons. Diese Nummern können vorgetäuscht und über
das Internet generiert worden sein und vermitteln so den Eindruck,
ihre örtliche Polizei oder Bank ruft bei ihnen an, während sie
tatsächlich mit einem Betrüger, oftmals im Ausland telefonieren.

6. Ziehen Sie im Zweifel eine Vertrauensperson oder Ihre Polizei
ins Vertrauen. Die Polizei erreichen Sie jederzeit unter 110 - lieber
einmal zu viel, als einmal zu wenig!

Weitere Informationen erhalten Sie bei ihrer örtlichen
Polizeidienststelle, den Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen in
Tuttlingen, Villingen, Rottweil, Freudenstadt und Balingen oder auch
im Internet unter https://praevention.polizei-bw.de/ (dort auch zu
anderen Themen).

Sarah König, Pressestelle Polizeipräsidium Tuttlingen




Rückfragen bitte an:


Polizeipräsidium Tuttlingen
Pressestelle
Telefon: 07461 941-111
E-Mail: tuttlingen.pp.stab.oe(at)polizei.bwl.de
http://www.polizei-bw.de/

Original-Content von: Polizeipräsidium Tuttlingen, übermittelt durch news aktuell


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Datum: 11.07.2018 - 09:28 Uhr
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