Lebensgefährliche Reise mit Kleinkind
(ots) - Bei der Kontrolle eines Güterzuges am
Mittwochvormittag konnte die Bundespolizei im Freiburger Güterbahnhof
erneut neun Menschen feststellen, welche auf diesem Weg unerlaubt in
die Bundesrepublik eingereist sind.
Die Fahrt, der aus verschiedenen afrikanischen Ländern stammenden
Menschen, begann in der Nacht gegen 4 Uhr im norditalienischen
Gallarate bei Mailand. Dort gelang es einem Mann und drei Frauen aus
Nigeria, eine davon mit ihrem einjährigen Sohn, einer Frau aus
Liberia und einem 10jährigen Jungen aus Guniea in den Sattelauflieger
zu klettern.
Der hochschwangeren Mutter des 10jährigen war diese Kletterpartie
zusammen mit ihrer dreijährigen Tochter wohl nicht möglich, sodass
sie die Fahrt im freien sitzend unter einem Container auf einem
Niederflurwagen absolvierte.
Nachdem die Gleise im Güterbahnhof durch die Bundespolizei
gesperrt und die 15.000 Volt führende Oberleitung geerdet wurde,
konnte die Gruppe gefahrlos aus dem Auflieger sowie unter dem
Container hervorgeholt werden.
Keine der Personen konnte Ausweisdokumente vorlegen und im Laufe
der polizeilichen Maßnahmen stellten alle ein Schutzersuchen. Eine
Recherche im Fingerabdrucksystem EURODAC ergab, dass die Liberianerin
bereits in Italien registriert wurde, ebenso wie eine Nigerianerin,
deren einjähriger Sohn in Italien geboren ist. Bereits dreifach
registriert war eine andere Frau aus Nigeria, zu ihr gab es Treffer
aus Italien, Österreich und Deutschland. Sie war im Herbst 2017
erstmals nach Deutschland eingereist und galt seit Ende Dezember 2017
als nach unbekannt verzogen. Nach Abschluss der Maßnahmen wurde sie
daher an die zuständige Ausländerbehörde verwiesen. Die anderen Acht
wurden aufgrund ihres Asylgesuchs an die Landeserstaufnahmestelle in
Karlsruhe weitergeleitet. Trotz der gefährlichen Bedingungen, die vor
allem die jungen Schwangere aus Guinea mit ihrer Tochter auf sich
genommen hatte, waren alle Personen in einem guten
Gesundheitszustand. Der Frau und ihrem Kind blieben während der Fahrt
nur wenige Zentimeter Platz um sich zu bewegen. Da der Wagen in der
Mitte offen ist, hätte eine Unachtsamkeit sofort den Sturz ins
Gleisbett und damit Lebensgefahr bedeutet.
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Katharina Keßler
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Datum: 19.07.2018 - 12:31 Uhr
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