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Schule beginnt - was ist zu beachten? -

Tipps und Hinweise der Polizei Herford

ID: 1963102

(ots) -
Polizeioberkommissarin Jennifer Landwehrmeyer, Direktion Verkehr,
Verkehrssicherheitsberatung, gibt Tipps und Hinweise. Diese sind
nicht nur an die Eltern und Kinder gerichtet, sondern auch an die
übrigen Verkehrsteilnehmer:

Das neue Schuljahr startet und für die Erstklässler beginnt ein
neuer Lebensabschnitt. Neben neuen Eindrücken und Erwartungen in der
Schule selbst, werden die Kinder zum ersten Mal mit den Gefahren des
Straßenverkehrs konfrontiert. Damit die Kinder zu sicheren und
selbstbewussten Verkehrsteilnehmern werden, möchten wir Sie hier
darüber informieren, wie Sie Ihre Kinder auf diesem Weg begleiten und
unterstützen können.

Kinder sind keine "kleinen Erwachsenen"...

Kinder nehmen den Straßenverkehr anders wahr. Sie können
Geschwindigkeiten und Entfernungen noch nicht so einschätzen wie
Erwachsene. Es ist ihnen nicht möglich, zu erkennen, aus welcher
Richtung ein Geräusch kommt und auch das Filtern von wichtigen und
unwichtigen Geräuschen ist für sie noch schwierig. Aufgrund ihrer
Körpergröße haben sie einen anderen Blickwinkel; sie können nicht
über Autos hinweg schauen und ihr Blick wird durch viele Hindernisse
verdeckt. Auch ihr Blickfeld ist bis zu einem Alter von ca. 8 Jahren
noch etwa um ein Drittel kleiner als bei Erwachsenen. Kinder haben
noch kein Gefahrenbewusstsein. Sie vermischen Phantasie und Realität.
Auch lassen sie sich im Straßenverkehr leicht ablenken und reagieren
oft impulsiv. Sie laufen dann gedankenverloren und konzentrationslos
über die Straße. Auch die Umstellung von Nah- auf Fernsicht geschieht
bei Kindern mit Verzögerung. Es gibt also viele Gründe, Kinder
rechtzeitig auf den Schulweg vorzubereiten.

Zu Fuß zur Schule...

Geben Sie Ihrem Kind schon frühzeitig die Möglichkeit, den
Schulweg kennenzulernen und zu erkunden. Üben Sie dabei richtiges




Verhalten an möglichen Gefahrenpunkten (Ausfahrten, Baustellen,
parkende Autos) und nutzen Sie vorhandene Querungshilfen
(Fußgängerampeln, Zebrastreifen, Verkehrsinseln). Viele Schulen
verfügen über Schulwegpläne, die Ihnen bei der Auswahl eines sicheren
Schulweges helfen können, denn in den seltensten Fällen ist der
kürzeste Weg auch der sicherste. Ablenkungen wie Handys, Musik und
das Tragen von Kopfhörern sollten während des Schulweges tabu sein,
denn sie lenken Ihr Kind nur zusätzlich ab. Erkundigen Sie sich bei
Mitschülern und deren Eltern nach möglichen Gehgemeinschaften. Das
macht mehr Spaß und entlastet auch ein wenig. Es ist empfehlenswert,
morgens genügend Zeit einzuplanen, damit Ihr Kind nicht unter Stress
den Schulweg bewältigen oder eventuell sogar zur Schule rennen muss.
Damit Ihr Kind von anderen Verkehrsteilnehmern frühzeitig gesehen
wird, raten wir zu heller und nach Möglichkeit reflektierender
Kleidung. In den ersten Klassen werden alle Kinder vom ADAC mit
reflektierenden Warnwesten ausgestattet, die Ihrem Kind auf dem
Schulweg mal das Leben retten kann.

Mit dem Auto zur Schule...

Sollten Sie Ihr Kind mit dem Auto zur Schule bringen, denken Sie
daran, dass es bis zum vollendeten 12. Lebensjahr oder bis zu einer
Körpergröße von 1,50 m einen geeigneten Kindersitz zum Anschnallen
benötigt. Benutzen Sie so lange wie möglich Sitze mit Rückenlehne und
wechseln möglichst spät zu den sogenannten Sitzschalen. Wichtig ist
immer, dass der Gurt des Fahrzeugs deutlich über das Schlüsselbein
des Kindes geführt wird und nicht am Hals entlang geht. (Wenn Sie
weitere Informationen zu diesem Thema wünschen, geben wir Ihnen gerne
Auskunft.) Lassen Sie ihr Kind immer zur Gehwegseite aussteigen,
achten Sie dabei auf den Rad- und Fußverkehr.

Lassen Sie doch das Auto mal in der Garage...

Ihr Kind kann nur dann ein sicherer Verkehrsteilnehmer werden,
wenn es die Chance bekommt, seine Umwelt selbstständig zu erfahren.
Ein sogenanntes Insel-Hopping (mit dem Auto zum Freund, zur Schule,
zum Sport, etc. gebracht zu werden) hindert ihr Kind daran. Zudem
verursacht die Vielzahl von Fahrzeugen vor der Schule morgens ein
regelrechtes Verkehrschaos und es kann zu gefährlichen
Verkehrssituationen kommen.

Wenn es Ihnen nicht möglich ist, den Schulweg komplett zu Fuß zu
bewältigen, dann parken Sie etwas abseits der Schule. Trauen Sie
Ihrem Kind ruhig einen Fußweg von 200-700m zu und machen Sie den
Schulweg zu einem Ritual. Ihr Kind kann auf dem Weg Erfahrungen im
Straßenverkehr sammeln, lernt Gefahren zu erkennen, Entfernungen
einzuschätzen. Es genießt die frische Luft und wird wacher in der
Schule ankommen. Es kann auch mit Mitschülerinnen und Mitschülern
zusammen gehen und sich mit diesen schon vor dem Unterricht
austauschen.

Die Überlegung, nicht mit dem Auto bis vor die Schule vorzufahren,
lohnt sich! Nicht nur Sie und Ihr Kind profitieren davon sondern auch
Lehrkräfte und Anwohner sowie die Polizei. Auch den Klimaschutz
unterstützen Sie damit. An einigen Schulen werden Projekte zu diesem
Thema angeboten. (Walking Bus, Verkehrszähmer, etc.) Erkundigen Sie
sich.

Mit dem Fahrrad zur Schule...

In den unteren Klassen raten wir davon ab, Ihr Kind alleine mit
dem Fahrrad zur Schule fahren zu lassen. Kinder in dem Alter sind mit
dem Fahrrad im Straßenverkehr schnell überfordert. Die
Radfahrausbildung, die wir mit Ihren Kindern durchführen, findet
deshalb erst in den 4. Klassen statt. Sollten Sie sich entscheiden,
Ihr Kind mit dem Fahrrad zur Schule zu begleiten, spricht aus
polizeilicher Sicht nichts dagegen. Es schult Ihr Kind und macht es
vertraut mit der Verkehrswirklichkeit. Hierbei sollten Sie aber
einiges beachten: Ihr Kind sollte schon sicher im Umgang mit dem
eigenen Fahrrad sein und es so gut beherrschen, dass es die volle
Aufmerksamkeit auf den Straßenverkehr richten kann. Tragen eines
Fahrradhelmes ist mehr als empfehlenswert. Kinder bis zum 8.
Geburtstag müssen, ältere Kinder bis zum 10. Geburtstag dürfen mit
dem Fahrrad auf dem Gehweg fahren. Sie dürfen Ihr Kind bis zur
Vollendung des 8. Lebensjahres radfahrenderweise auf dem Gehweg
begleiten. Nutzen Sie von zwei vorhandenen Gehwegen immer den
rechten. Besondere Aufmerksamkeit sollte dabei den Ein- und
Ausfahrten gelten. Beim Überqueren der Fahrbahn, an Ampeln und
Zebrastreifen muss abgestiegen und geschoben werden. Auch Radwege
dürfen die Kinder schon nutzen, diese dann aber nur in der
vorgeschriebenen Richtung. Sobald Ihr Kind auf der Straße fährt, muss
das Fahrrad verkehrssicher sein. Achten Sie auf genügend Luft in den
Reifen. Die Auswahl des Schulweges, wenn er mit dem Fahrrad gefahren
werden soll, ist besonders wichtig. Achten Sie auch hier auf
Querungshilfen.

Egal, für welchen Schulweg Ihres Kindes Sie sich entscheiden,
seien Sie sensibel und gehen Sie auf Fragen und Ängste Ihrer Kinder
ein. Fördern Sie aber auch seine Selbstständigkeit.

Seien Sie Vorbild, denn Kinder lernen durch Nachahmung und
orientieren sich an familiären Vorbildern.

Begleitend führt die Polizei in den ersten Klassen ein
Fußgängertraining durch, um das Überqueren der Fahrbahn zu üben und
um die Kinder auf mögliche Gefahren im Straßenverkehr vorzubereiten.
Zum Schulbeginn werden große Banner der Polizei auf den Schulstart
hinweisen und vermehrt Schulwegsicherung an den Grundschulen
durchgeführt.

Auch wir möchten, dass Ihre Kinder selbstbewusste und sichere
Verkehrsteilnehmer werden und ihrem Schulstart gelassen entgegensehen
können.

Ihre Polizei im Kreis Herford




Rückfragen bitte an:

Kreispolizeibehörde Herford
Pressestelle Herford
(hay) Steven Haydon
Telefon: 05221 888 1250
E-Mail: pressestelle.herford(at)polizei.nrw.de

Original-Content von: Kreispolizeibehörde Herford, übermittelt durch news aktuell


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