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"NEIN HEISST NEIN!" - Paradigmenwechsel im Sexualstrafecht; Rechtswissenschaftliche Tagung an der Polizeiakademie beschäftigte sich mit diesem Thema

ID: 1965927

(ots) -
"NEIN HEISST NEIN!" - dieser Aufruf rückte, angefacht von den
Ereignissen der Kölner Silvesternacht 2015/2016, unfreiwillige
Sexualkontakte springflutartig in den Mittelpunkt des öffentlichen
Interesses. Darüber hinaus setzte er einen gesellschaftlichen Diskurs
in Gang. Dieser befand die strafrechtliche Bewertung nicht
einverständlicher sexueller Kontakte für unzureichend und fand
schließlich in der Verabschiedung des sogenannten "Gesetzes zur
Verbesserung des Schutzes der sexuellen Selbstbestimmung"
legislatorisches Echo. Im Endergebnis kommt es demnach für die
Strafbarkeit eines Übergriffes nicht mehr darauf an, ob mit Gewalt
gedroht oder diese angewendet wurde. Entscheidend ist, dass das Opfer
die sexuelle Handlung nicht gewollt hat.

Der Direktor der Polizeiakademie Carsten Rose äußerte in seiner
Begrüßung vor über 100 Gästen: "Ohne Zweifel hat die Kölner
Silvesternacht die Gesetzesverschärfung maßgeblich beeinflusst und
ein Stück weit beschleunigt." Rose führte weiter aus: "Die Aussage
"NEIN HEISST NEIN" ist eindeutig und unmissverständlich und stärkt
damit die sexuelle Selbstbestimmung der Frauen."

Im Zuge der Rechtswissenschaftlichen Tagung an der Polizeiakademie
Niedersachsen wurden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Politik,
Polizei und anderen Hochschulen Vorträge namhafter Referentinnen und
Referenten geboten:

Prof. Dr. Thomas Fischer, Vorsitzender Richter am
Bundesgerichtshof a.D. hielt einen Vortrag über das Sexualstrafrecht
als kriminalpolitischer Indikator mit der Fragestellung "Was und wie
schützen wir bei der Verfolgung von Sexualstraftaten?".

Jens Gnisa, Direktor des Amtsgerichts Bielefeld, Vorsitzender des
Deutschen Richterbundes referierte über das neue Sexualstrafrecht mit
den einhergehenden Herausforderungen für Strafverfolgungsbehörden und




Gerichte.

Sabine Rückert, stellvertretende Chefredakteurin "Die Zeit", hob
in ihrem Vortrag die Problematik "Täter-Opfer-Medien - Sexualdelikt
und Sexualstrafrecht aus Sicht der Medien" hervor.

Dr. Daniela Klimke, Professorin an der Polizeiakademie
Niedersachsen im Studiengebiet Kriminalwissenschaften beleuchtete in
ihren Ausführungen die Krise des bzw. der Sexuellen und die Wirkkraft
von Skandalen.

Einerseits wurden hierbei die Folgen der Reform für die
Strafverfolgungsbehörden und die Gerichte betrachtet, andererseits
aber auch die Sicht der Medien auf den Reformprozess gehört. Darüber
hinaus blieb auch der Blick aus sozialwissenschaftlicher Sicht nicht
unvergessen, der der außergewöhnlichen Dynamik innerhalb der
Gesellschaft nachgegangen ist, die der "NEIN HEISST NEIN!"-Prozess
entwickelte.

Durch die Veranstaltung führte Dr. Felix Fabis, Professor an der
Polizeiakademie Niedersachsen im Studiengebiet Rechtswissenschaften.




Rückfragen bitte an:

Polizeiakademie Niedersachsen
Nicole Barthel
Telefon: 05021 9778-714
Mobil: 0163 5676327
E-Mail: pressestelle(at)akademie.polizei.niedersachsen.de
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