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Falsche Polizeibeamte schlagen wieder zu und erbeuten Bargeld und Schmuck - Kriminalpolizei sucht dringend nach Zeugen;

ID: 1987783

(ots) - Falsche Polizeibeamte schlagen wieder
zu und erbeuten Bargeld und Schmuck - Kriminalpolizei sucht dringend
nach Zeugen

Stadtallendorf: Bargeld und Schmuck im Wert von zirka 20.000 Euro
erbeuteten professionelle Betrüger am Freitagnachmittag, 28.
September zwischen 14 und 15 Uhr in der Straße "Am Bahnhof". Die
Kriminalpolizei hofft nun auf Zeugenhinweise. Immer wieder kommt es
im Landkreis in gewissen Zeitabständen zu Anrufen der falschen
Polizisten, die erfahrungsgemäß europaweit agieren. Die mutmaßlichen
Betrüger ziehen im wahrsten Sinne des Wortes wie Heuschrecken über
das Land und "grasen" die einzelnen Landkreise ab. Ins Ziel geraten
in der Regel ältere, arglose Menschen. Obwohl die Polizei nicht müde
wird, über die besondere Form des Betruges zu berichten und zu
warnen, kommt es leider vereinzelt immer noch dazu, dass sich die
ausgesuchten Opfer auf das üble Spiel der Täter einlassen. Am Mittag
erhielt die Seniorin den ersten Anruf einer akzentfrei Deutsch
sprechenden Frau, die sich als Polizeibeamtin zu erkennen gab. Wieder
einmal wurde die bestens bekannte Geschichte aufgetischt. Einbrecher
seien unterwegs, der Name des Opfers sei auf einem Zettel vermerkt
und somit seien die Wertsachen im Haus nicht mehr sicher. Die
Betrüger hielten die Rentnerin durch mehrere Telefonate unter
Dauerdruck und brachten sie dazu, Angaben über das Vermögen preis zu
geben. Letztendlich wurde die Seniorin davon überzeugt, dass die
Wertsachen in der Wohnung nicht mehr sicher sind und von der Polizei
in Verwahrung genommen werden müssen. Um die Dringlichkeit zu
untermauern wurde dem Opfer auch noch suggeriert, Angestellte der
Bank würden mit den Einbrechern zusammenarbeiten. Auch ein
angeblicher Staatsanwalt meldete sich, um die "Lügengeschichte" rund
zu machen. Die ältere Frau, die zu absoluten Stillschweigen




verpflichtet wurde, erhielt nun konkrete Anweisungen. Wie gefordert,
warf sie zwischen 14 und 15 Uhr sämtliche Wertsachen in einer
Plastiktüte über den Balkon nach unten. Das Versprechen der "falschen
Polizisten", die Wertsachen zeitnah wieder auszuhändigen, wurde
natürlich nicht eingelöst. Der Schwindel flog erst auf, als die
Seniorin misstrauisch wurde und gegen 16.30 Uhr bei der
Polizeistation Stadtallendorf anrief. Die Kriminalpolizei erhofft
sich nun Hinweise aus der Bevölkerung und bittet um Mithilfe: Wem
sind am Freitag zwischen 12 und zirka 15.00/15.30 Uhr verdächtige
Personen und /oder Fahrzeuge in der Straße "Am Bahnhof" aufgefallen.
Insbesondere interessieren sich die Beamten für Kunden eines
Restaurants, das in der Sackgasse am Bahnhof ansässig ist. Die
Ermittler schließen nicht aus, dass Besucher beim Betreten oder
Verlassen der Gaststätte Beobachtungen gemacht haben, die für das
Ermittlungsverfahren von Bedeutung sind. Hinweise bitte an die
Kriminalpolizei in Marburg, Tel. 06421- 4060.

Hinweise der Polizei:

Seien Sie wachsam, misstrauisch und besprechen sich mit einer
Vertrauensperson, bevor Sie überhaupt an eine Abhebung von Bargeld
denken oder das daheim gelagerte Geld an Fremde aushändigen! Lassen
Sie sich am Telefon von den mutmaßlichen Betrügern nicht unter Druck
setzen. Geben Sie niemals vertrauliche Informationen preis. Behörden,
seriöse Unternehmen agieren nicht in dieser Form und fragen sensible
Daten ab. Sollte im Display eine Telefonnummer angezeigt werden, die
angeblich auf die Polizei hinweist: Nicht die Wahlwiederholung
drücken. Die Täter agieren in der Regel mit dem sogenannten "Call ID
Spoofing". Dabei wird im Display des Angerufenen eine Nummer
angezeigt, die vortäuscht, die Polizei habe angerufen. Dadurch wollen
die mutmaßlichen Täter ihre wahre Identität verschleiern! Die Täter
sind in der Lage, jede beliebige Telefonnummer im Display
"aufleuchten" zu lassen. Wählen Sie die Notrufnummer 110 oder die
Festnetznummer der zuständigen Polizei, die Sie im Telefonbuch oder
über das Internet ermitteln können.

Phänomen Anruf durch falsche Polizeibeamte:

Ältere Menschen werden zunehmend von Unbekannten angerufen, die
sich als Polizeibeamte ausgeben und hierbei die Rufnummer örtlicher
Polizeidienststellen, des Bundeskriminalamtes oder gar die Rufnummer
110 mit einer Ortsvorwahl im Telefondisplay erscheinen lassen. Die
Anrufer manipulieren ihre Opfer, indem sie ihnen überzeugende
Geschichten über aktuelle Straftaten erzählen und sie zum
vermeintlichen Schutz ihres Eigentums auffordern, Geld oder
Wertgegenstände auszuhändigen. Die Tatbegehungsweise dieses
europaweiten Phänomens schädigt in erheblichem Maße das Vertrauen der
Bürger in den Staat und dessen Institutionen. Unter sehr detailliert
geschilderten Vorwänden, wie beispielsweise die Polizei habe Hinweise
auf einen geplanten Einbruch beim Geschädigten, gelingt es den
Betrügern immer wieder, ihren Opfern mittels geschickter
Gesprächsführung glaubwürdig zu vermitteln, dass ihr Geld und ihre
Wertsachen zuhause nicht sicher seien. Die Betroffenen werden zu
absoluter Verschwiegenheit gegenüber Jedermann verpflichtet.

Ein anderer Vorwand ist, dass die Ersparnisse auf untergeschobenes
Falschgeld hin überprüft beziehungsweise Spuren gesichert werden
müssten. Auch auf die Konten und Bankdepots ihrer Opfer haben es die
Betrüger abgesehen. Unter dem Hinweis, Bankmitarbeiter seien korrupt,
sollen die Angerufenen ihre Konten und Bankdepots leeren und das Geld
übergeben. Reagiert ein Opfer misstrauisch, wird es unter anderem mit
dem Hinweis, es behindere eine polizeiliche "Aktion" unter Druck
gesetzt und eingeschüchtert, Auch bei der Übergabe von
Geld/Wertsachen gibt es verschiedene Varianten. So erfolgt zum
Beispiel mit einem sogenannten "Läufer/Abholer" eine direkte
Geldübergabe an der Haustüre des Geschädigten. In anderen Fällen
werden die Geschädigten aufgefordert, ihr Bargeld an einem Ablageort
(Briefkasten, Mülltonne ect.) zu deponieren. Es kommt aber auch vor,
dass Geschädigte aufgefordert werden, per Überweisung oder mit
"Money-Transfer-Diensten" Geld ins Ausland zu überweisen. Nach den
polizeilichen Erkenntnissen agieren die Tätergruppierungen in der
Regel aus ausländischen Callcentern heraus. Sie sprechen ein nahezu
akzentfreies Deutsch und suchen sich ihre Opfer im gesamten
Bundesgebiet aus. Die regionalen Abholer befinden sich in
Deutschland. Diese übergeben das betrügerisch erlangte Geld an
weitere Personen, die den Transfer mittels Überweisungen oder
Geldboten in das Ausland veranlassen. Ermittlungen in diesem
Deliktsfeld können nur über den Weg der internationalen Rechtshilfe
erfolgen und sind meist sehr langwierig.

Jürgen Schlick




Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Mittelhessen
Polizeidirektion Marburg-Biedenkopf
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Datum: 01.10.2018 - 13:15 Uhr
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