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Neustädter "Zollmeister" geht nach mehr als 45 Dienstjahren in den Ruhestand

ID: 1995192

(ots) -
Am 30. September ging der langjährige Zollrechtsexperte des
Gießener Hauptzollamtes, Herbert Losekam, nach mehr als 45
Dienstjahren in den Ruhestand.

Nach seiner Schulausbildung machte der aus Speckswinkel stammende
und heute in Neustadt lebende Losekam zunächst eine Ausbildung zum
Industriekaufmann. Die kam ihm dann für sein späteres Wirken beim
Zoll zugute.

Seinen Beamtendienst begann er dann 1973 beim damaligen
Hauptzollamt Frankfurt am Main Domplatz mit der dreijährigen
Ausbildung zum gehobenen Zolldienst, die größtenteils am
Bildungszentrum des Zolls im Baden-Württembergischen Sigmaringen
stattfand.

Bereits nach dieser Ausbildung beschäftigte ihn als junger
Zollinspektor das Zollrecht quasi von der Pike auf, denn er arbeitete
fünf Jahre in der Frachtabfertigung am größten Fracht-flughafen
Europas in Frankfurt am Main. Danach übernahm er für zweieinhalb
Jahre als Abfertigungsleiter die Zollabfertigungsstelle beim
Hauptzollamt Gießen bevor er an das Zollamt Marburg wechselte.

Dort, in seinem Heimatkreis Marburg-Biedenkopf, avancierte er
schließlich vom Abferti-gungsleiter zum Leiter des Zollamtes. Er
leitete das Amt mehr als 14 Jahre mit viel Herzblut und suchte stets
die Zusammenarbeit mit der heimischen Wirtschaft bei der für die
Unter-nehmen oft komplexen Zollabfertigung zu verbessern. Dabei
verkörperte er eine Praxis, die nicht von einer Obrigkeitsverwaltung
sondern durch eine gegenseitige Partnerschaft von Wirtschaft und Zoll
geprägt war.

Ab 2002 füllte er mit seinem reichhaltigen Praxiswissen sieben
Jahre dann die Stelle des Sachgebietsleiters für Zollabfertigung beim
Hauptzollamt Gießen aus, in das er drei Jahre zuvor als
Sachbearbeiter gewechselt hatte.

Nach Umstrukturierungen im Hauptzollamt übernahm er für vier Jahre




kommissarisch die Leitung eines neueingerichteten, größeren
Sachgebietes für Steuererhebung und Zoll. Die letzten fünfeinhalb
Jahre wirkte er dann als Fachgebietsleiter für Zollrecht und
Stellvertreter der Sachgebietsleitung. Gleichzeitig war er in der
Zeit als Koordinator für die Zollabfertigung bei den sechs Zollämtern
im Bezirk des Hauptzollamtes für einheitliche Qualitäts-Standards
verantwortlich.

Sehr früh bemühte sich der Zollrechtler gemeinsam mit den fünf
IHK'en darum, die Qualität bei der Zollabfertigung zu verbessern und
den Unternehmen im Bezirk dazu das notwendige Know-How zu vermitteln.
Mehr als 30 Jahre war er als sogenannter Verbindungsbeamter zu den
Handelskammern das Bindeglied zwischen Wirtschaft, Kammern und Zoll.
Eine "Einrichtung", die bundesweit zur damaligen Zeit neu und in
ihrer Ausgestaltung nicht alltäglich war. Der Federführer
Inter-national des IHK-Verbundes Mittelhessen, Robert Malzacher
bezeichnete diese Funktion in seiner Rede anlässlich der
Verabschiedung Losekams gar als "dessen Erfindung" und das Ergebnis
als "Win-Win-Win-Situation" für alle Beteiligten.

Ständige Neuerungen im Zollrecht wie zum Beispiel die die
Einführung eines neuen, europaweit einheitlichen
Zollanmeldevordruckes, die Umstellung von der Papieranmeldung auf
elektronische Zollanmeldungen oder die Zertifizierungen der
Unternehmen durch die Zollbehörde brachten für die Firmen oft schwer
zu lösende Herausforderungen mit sich.

Herbert Losekam sah sich immer in der Verantwortung und
organisierte gemeinsam mit den IHK'en und großem persönlichen
Engagement immer wieder Zollseminare und Infoveranstaltungen, die von
den Außenhandelsunternehmen im Bezirk dankend angenommen wurden.
Insgesamt schulte er so mehr als 25.000 Teilnehmer im Zoll-,
Außenwirtschafts- und Präferenzrecht und war jederzeit für die
Zollsachbearbeiter der Unternehmen in ganz Nord-, Ost- und
Mittelhessen ansprechbar. Das brachte ihm schnell den Ruf des
"Zollmeisters" ein, der aber nun abtritt.

Für seinen unermüdlichen Einsatz wurde Herbert Losekam 2013
anlässlich des Weltzolltages durch die Weltzollorganisation mit der
Certification of Merit für besondere Verdienste im Bereich
"Innovation for Customs progress" (Innovation für den
Zollfortschritt) geehrt. Eine Auszeichnung die bundesweit nur wenigen
Zollbeamte in ihrem Berufsleben zu Teil wird.

Über sein berufliches Wirken hinaus gehörte der jetzige Pensionär
zehn Jahre dem örtlichen Personalrat an und gehörte für einige Jahre
als ehrenamtlicher Beamtenbeisitzer dem Hes-sischen
Verwaltungsgerichtshof an. Er war als Fußballer im Zollsportverein
tätig und verfasste eine Chronik über den Zoll in der oberhessischen
Provinz.

Der stellvertretende Leiter des Hauptzollamtes Gießen,
Oberregierungsrat Torsten Pfeiffer, verabschiedete den 65-Jährigen
Zolloberamtsrat in einer Feierstunde mit vielen Gästen, Ver-tretern
der IHK'en und Weggefährten. Er dankte ihm für seine Arbeit, die er
in seinen Dienstjahren geleistet hat und hob insbesondere seine
fachliche Kompetenz und sein Wirken über die dienstlichen Aufgaben
hinaus hervor.

Anstelle von Abschiedsgeschenken wünschte sich der Zöllner
Losekam von den Gästen seiner Abschiedsfeier Spenden zugunsten der
Marburger Elterninitiative für leukämie- und tumorkranke Kinder e.V.,
die in Kürze überreicht werden. Die Einrichtung wurde bereits
mehrfach durch Spenden des Marburger Zollamtes unterstützt. Künftig
will der geschichtsinteressierte Pensionär seiner Leidenschaft
verstärkt nachgehen und an der Marburger Universität
Geschichts-Vorlesungen besuchen.




Rückfragen bitte an:

Hauptzollamt Gießen
Pressesprecher
Michael Bender
Telefon: 0641-9484-121
E-Mail: presse.hza-giessen(at)zoll.bund.de
www.zoll.de

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Datum: 12.10.2018 - 12:10 Uhr
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