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Erfolgreicher Schlag gegen internationale Einbrecherbande - Mitglieder einer Großfamilie begehen zahlreiche Wohnungseinbrüche in mehreren Ländern (FOTO)

ID: 2002418

(ots) -
Der "Zentralen Ermittlungsgruppe Wohnungseinbruchdiebstahl", kurz
ZEG WED, der Polizeidirektion Osnabrück ist in enger Abstimmung mit
der Staatsanwaltschaft Osnabrück nach knapp einein-halbjähriger
intensiver Ermittlungsarbeit ein bedeutender Schlag gegen eine
international agieren-de Einbrecherbande gelungen. 11 mutmaßliche
Wohnungseinbrecher, die als Bande in ständig wechselnden
Konstellationen agierten, konnten festgenommen und zahlreiche
Wohnungen durchsucht werden. Die Ermittlungen der Polizei richten
sich gegen insgesamt 21 Tatverdächtige. Außergewöhnlich: Bei den
Verdächtigen handelt es sich um Mitglieder einer niederländischen
Großfamilie, die auch Züge von Clankriminalität aufwiesen. Die Taten
- meist waren es Einbrüche in Gehöfte oder alleinstehende Wohnhäuser
- wurden von den Niederlanden aus (Provinz Overijssel) geplant und
staatenübergreifend begangen. Den führenden Köpfen der Bande sowie
den restli-chen Mitgliedern, 14 Männer und 7 Frauen, werden über 100
Einbrüche in Deutschland, Niederlan-de und Belgien zur Last gelegt.
Auch die dänische Polizei stellte Bezüge zu diversen
Eigentumsdelik-ten im eigenen Land her, sodass auch sie Teil des
internationalen Polizeinetzwerks wurden. Der Erfolg war nur dank der
intensiven Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Polizeibehörden
und der Koordination und Unterstützung durch Europol möglich
geworden. Der materielle Schaden beläuft sich auf über 150.000 Euro.
Hinzu kommen die seelischen Folgen der Opfer, die meist sehr viel
schwerer wiegen als der materielle Verlust. Die Inhaftierten müssen
sich nun vor dem Landge-richt Osnabrück verantworten.

Bernhard Witthaut, Polizeipräsident der Polizeidirektion
Osnabrück, zum Erfolg seiner Ermittlungs-gruppe: "Ein großer Erfolg
im Kampf gegen Einbrecherbanden. Die enge Zusammenarbeit von Justiz




und Polizei hat dazu geführt, ein funktionierendes kriminelles
Netzwerk zu zerschlagen."

In Deutschland gehen auf das Konto der 21 tatverdächtigen
Bandenmitglieder nachweislich 64 Ein-bruchsdiebstähle, davon 25 in
Niedersachsen und 39 in Nordrhein-Westfalen. In Belgien und den
Niederlanden stellten die Ermittler weitere Taten fest, die ebenfalls
dieser Gruppierung zuzurech-nen sind. Bei den Tatausführungen gingen
die Mitglieder der niederländischen Großfamilie äußerst konspirativ
und professionell vor. Nicht nur, dass die Taten von täglich
wechselnden "Teams" be-gangen wurden, benutzten sie bei ihren Taten
auch technisches Equipment, um ihre Komplizen bei Tatausführung zu
warnen oder zu instruieren. Zudem nutzten die Täter zahlreiche
unterschiedliche Fahrzeugtypen, die oftmals auf sogenannte
"Scheinhalter" zugelassen waren. In einem Fall schaff-ten es die
Täter, einen großen Tresor ohne großes Aufsehen unerkannt aus einem
Einfamilienhaus in Meinerzhagen (NRW) zu transportieren. In der Nähe
des Tatortes wurde dieser dann gewaltsam geöffnet, das Diebesgut
entnommen sowie das Wertgelass während der Fahrt achtlos aus dem
fahrenden Täterfahrzeug in den Straßengraben geworfen worden.

2012 - Erste Ermittlungen gegen Mitglieder einer Großfamilie

Ihren Anfang nahmen die Ermittlungen bereits im Jahr 2012. Schon
damals waren Mitglieder einer niederländischen Großfamilie, die sich
auf Einbruchsdiebstähle spezialisiert hatten, in den Fokus deutscher
und niederländischer Polizeibehörden geraten. Damals richteten sich
die Ermittlungen der niederländischen Polizei gegen 54
Tatverdächtige, die im Bereich Enschede Diebesgut im Ge-samtwert von
mehr als 300.000 Euro über Goldankäufer umgesetzt hatten. Einige der
Täter wurden von der niederländischen Justiz zu Freiheitsstrafen von
mehreren Jahren verurteilt.

2017 - ZEG WED nahm Ermittlungsarbeit auf

Seit April 2017 standen 21 Mitglieder dieser Großfamilie erneut im
Fokus der Ermittler, als es über-wiegend im Nordwesten (u.a. Meppen,
Leer, Osnabrück, Vechta, Nordhorn und Westerstede) wie auch in
Nordrhein-Westfalen (u.a. Borken, Recklinghausen, Steinfurt,
Coesfeld, Wesel) zu einer Häufung von Wohnungseinbruchsdiebstählen in
Gehöfte und alleinstehende Einfamilienhäuser kam. Vorrangig wurden
Schmuck und Bargeld entwendet. Durch aufmerksame Zeugen erhielt die
Polizei erste Hinweise zu Personen und Fahrzeugen, die sich als
wertvoll für die weitere Ermittlungsarbeit herausstellten. Von da an
übernahm die ZEG WED die Ermittlungen. Die Spur führte in die
Niederlande. Aufgrund der bisherigen Erkenntnisse und dem
internationalen polizeilichen Austausch von Informationen, der unter
der Federführung von Europol stattfand, konnten die Osnabrücker
Ermittler Bezüge zu weiteren Verfahren in den Nieder-landen, Belgien
und Dänemark herstellen.

Zahlreiche Festnahmen und Durchsuchungen - länderübergreifende
Zusammenarbeit zahlte sich aus

Ende November 2017 konnten drei tatverdächtige Mitglieder der
Großfamilie durch belgische Poli-zeibeamte in Antwerpen wegen
Einbruchsdiebstählen festgenommen werden. Sie wurden jedoch Anfang
Dezember 2017 wieder auf freien Fuß entlassen. Im März 2018
durchsuchte die niederlän-dische Polizei verschiedene Wohnungen und
Aufenthaltsorte von tatverdächtigen Mitgliedern die-ser Großfamilie
in Enschede und Utrecht und nahm zwei mutmaßliche Einbrecher fest.
Dabei wur-den Wertgegenstände und Beweismittel aufgefunden. Mitte
Juli 2018 wurden drei Mitglieder der Bande von Ermittlern dabei
beobachtet werden, wie sie in ein Wohn- und Geschäftshaus eines
Bestatters im Bereich Herne (Nordrhein-Westfalen) einbrachen und
Bargeld aus dem Schlafzimmer der Geschädigten erlangten. Die drei
Tatverdächtigen, zwei Frauen und ein Mann, konnten auf frischer Tat
in ihrem Fahrzeug durch ein mobiles Einsatzkommando festgenommen
werden - sie befinden sich derzeit in Untersuchungshaft. Zeitgleich
zur Festnahme wurden die Wohnungen von vier weiteren Tatverdächtigen
in Enschede durchsucht. Auch hier waren niederländische Polizisten
mit Unterstützung der Osnabrücker Ermittler und Europol erfolgreich
und konnten u.a. Schmuck sicherstellen. Mitte August 2018 nahmen
Ermittler der ZEG WED in Nordhorn und Vechta fünf wei-tere
Bandenmitglieder fest. Zwei Männer des Quintetts sind aufgrund
mangelnder Haftgründe auf freien Fuß gesetzt worden. Die drei anderen
Mitglieder der Bande, zwei Frauen und ein Mann, sitzen derzeit in
Untersuchungshaft. Bei der Durchsuchung des PKW fanden die Beamten im
Be-reich des Schaltknaufes eine EC-Karte, welche - wie sich im
Nachhinein herausstellte - bei einem Einbruch im Jahr 2014 in ein
Wohnhaus in den Niederlanden entwendet worden war. Das Ehepaar wurde
Jahre später erneut Opfer eines Einbruchdiebstahls derselben
Tätergruppierung. Es ist somit nicht auszuschließen, dass die Bande
lohnenswerte Tatorte auch anderenorts mehrfach aufsuchte und
umfangreiche Beute machte. Die letzten drei Festnahmen erfolgten am
Montagmorgen (22.10.18) durch die dänische und nie-derländische
Polizei aufgrund von europäischen Haftbefehlen. Ebenso befinden sich
seit Oktober 2017 zwei Bandenmitglieder in den Niederlanden - in
Zwolle und Den Haag - in Untersuchungshaft. Die Auslieferung an die
deutschen Justizbehörden zur Durchführung des Strafverfahrens wird
zur Zeit geprüft.

Hintergrund Projekt "ZEG WED" Schwerpunkt der 18-köpfigen
Ermittlungsgruppe aus Osnabrück ist die Aufdeckung und Zerschla-gung
krimineller Netzwerke mobiler Einbrecherbanden im Dreiländereck
Niedersachsen, Nord-rhein-Westfalen und Niederlande. Aufgrund der
grenzüberschreitenden Strukturen zur Bekämp-fung überörtlich
agierender Tätergruppen im Bereich des Wohnungseinbruchdiebstahls
fördert die EU aus dem "Fonds Innere Sicherheit" das Projekt mit ca.
600.000 Euro über eine Laufzeit von drei Jahren. Neben der
Polizeidirektion Osnabrück sind die Bundespolizeidirektion Hannover,
die Politie Eenheid Oost-Nederland und die Politie Eenheid
Noord-Nederland Projektpartner. Die ZEG WED hat seit Gründung Mitte
Oktober 2016 bereits mehrere umfassende Ermittlungsver-fahren
zusammen mit der Staatsanwaltschaft Osnabrück erfolgreich bearbeitet.
Auch konnten be-reits zahlreiche Tatverdächtige festgenommen werden.
Der Gesamtschaden des Diebesguts aus den aufgeklärten Einbrüchen
beläuft sich mittlerweile auf über 1,3 Millionen Euro. Die Erfolge
zeigen, dass der neue Ansatz von grenzüberschreitender Analyse und
Auswertung auf der einen Seite, verbunden mit sich anschließender
länderübergreifender Ermittlungsarbeit auf der anderen Seite,
zielführend ist. Mehr noch: Das Erkennen von Tatzusammenhängen durch
die Ana-lyse und Auswertung, legt oftmals den Grundstein für sich
anschließende Ermittlungen. Außerdem können durch die gewonnenen
Informationen aus der Analyse - beispielsweise über die Art und Weise
der Tatbegehung - Präventionsmaßnahmen sowie entsprechende Konzepte
nachhaltig an-gepasst und weiterentwickelt werden.




Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Osnabrück
Marco Ellermann
Telefon: 0541 - 327 1024
E-Mail: pressestelle(at)pd-os.polizei.niedersachsen.de
http://www.pd-os.polizei-nds.de

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Datum: 23.10.2018 - 11:01 Uhr
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