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Mannheim/Heidelberg: Gefährliche Routine beim Radfahren erhöht im Herbst und Winter die Unfallgefahr - Verkehrspolizei ruft November zum Kontrollmonat aus

ID: 2008956

(ots) -
Der Radfahrer, der am Morgen des 11. Oktober 2018 in Heidelberg
die Fußgänger- und Radfurt von der Gaisbergstraße am Adenauerplatz
bei Rotlicht überquerte und seitlich von einem PKW angefahren wurde,
liegt immer noch mit schweren Kopfverletzungen im Krankenhaus. Er
trug keinen Fahrradhelm.

Laut Zählanlage in der Gaisbergstraße passierten an diesem Tag
5.983 Radfahrer diese hochfrequentierte Ampelquerung. Leider
beobachtet man bei nicht wenigen dieser Pendler eine
lebensgefährliche Routine. Gedankenverloren, aber auch vorsätzlich
queren sie die Furt bei Rotlicht und riskieren von geradeaus in den
Gaisbergtunnel fahrenden Kraftfahrzeugen umgefahren zu werden.

Im Forschungsbericht Nr. 32 zur Schutzwirkung des Fahrradhelms des
Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) von 2015
werden der Unfallart "Kollision PKW Front gegen Fahrrad seitlich bei
mittlerer Geschwindigkeit von 40 km/h" die schwersten
Kopfverletzungen zugerechnet. Der Radfahrer wird dabei meist über die
Motorhaube aufgegabelt und schlägt mit dem Kopf auf der
Windschutzscheibe oder dem Fahrzeugholm auf. Danach wird er nach
vorne abgewiesen. Bei allen untersuchten Radunfällen mit tödlichen
als auch schweren oder leichten Verletzungen war bei den Radfahrern,
die einen Helm trugen, das schlimmste Verletzungsmuster die schwere
Gehirnerschütterung. Der Helm schützt vor tödlichen oder bleibenden
Hirnschäden.

"Nach vier Jahren Erfahrung mit der Aktion plus5 in Heidelberg
stellen wir fest, dass Aufklärung allein nicht hilft", so
Polizeidirektor Dieter Schäfer, der Chef der Verkehrspolizei. "Aus
der Unfallforschung wissen wir, dass die tägliche Routine das
Gefahrenbewusstsein überlagert. Den Ausspruch, den Weg fahre ich im
Schlaf, kennt jeder. Routine reduziert die Aufmerksamkeit. Daraus




erwächst eine Selbstüberschätzung. Und diese verursacht ein falsches
Gefahrenradar", so Schäfer.

Außerdem sind Radfahrer in der Herbstzeit immer auch schwerer
erkennbar. Licht am Fahrrad, helle und reflektierende Oberbekleidung
oder Accesoires und mittlerweile auch in der Dunkelheit
reflektierende Helme steigern die eigene defensive
Verkehrssicherheit.

Die Ausführungen gelten natürlich für alle Wege mit dem Rad, egal
ob Stadt oder Land. Das Konfliktpotenzial ist in der Stadt aber
deutlich höher. "Die Verkehrspolizei ist deshalb über den gesamten
Monat November angewiesen, in den Städten Heidelberg und Mannheim
mehrmals täglich Fahrradkontrollen von maximal einer Stunde Dauer an
unterschiedlichen Brennpunkten durchzuführen", erhofft sich der
Verkehrspolizeichef eine möglichst breite Wirkung unter den
Radfahrern. "Wir konzentrieren uns bei dieser Aktion bewusst auf die
besonders gefährlichen Verstöße, wie Rotlichtfahrten, das
Geisterfahren und das Fahren ohne Licht", so Schäfer. Wir wollen den
Radfahrern bewusst machen, welchen Gefahren sie sich damit
aussetzen".

Deshalb hier nochmals der Appell der Aktion plus5, zu
Stoßverkehrszeiten, auf Strecken mit erhöhtem Risiko, durch bewusste
Entscheidung zu defensiver und korrekter Fahrweise, bei
gleichzeitiger Verbesserung der eigenen Erkennbarkeit als Radfahrer,
Konflikte zu vermeiden und damit das Unfallrisiko zu reduzieren.
Nehmen Sie sich die 5 Minuten, die schützen. Tipps zu aktiver, wie
auch passiver Sicherheit beim Radfahren finden Sie auf
www.aktionplus5.de.   Gleiche Stelle - gleicher Unfall: Zwei
Sekunden, die alles verändern können

Am 13.07.2016 querte eine junge Radfahrerin um 18:30 Uhr völlig
Gedanken verloren bei Rot, von der Gaisbergstraße kommend, die
Fußgänger- und Radfurt am Adenauerplatz. Sie wurde von einem PKW
erfasst und hatte Glück. Sie schlug nicht auf der Fahrzeugscheibe
auf, sondern überschlug sich und rollte über die Motorhaube auf die
Fahrbahn. Sie wurde nur leicht verletzt. Und sie trug keinen
Fahrradhelm.




Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Mannheim
Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit
Dieter Klumpp
Telefon: 0621 174-1105
E-Mail: mannheim.pp.stab.oe(at)polizei.bwl.de
http://www.polizei-bw.de/

Original-Content von: Polizeipräsidium Mannheim, übermittelt durch news aktuell


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Datum: 02.11.2018 - 06:00 Uhr
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