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Internationale Fachtagung des Innenministeriums: "Umgang mit Hochrisikofällen bei häuslicher Gewalt und Stalking"

ID: 2009081

(ots) -
Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Praxis tauschten sich am
31. Oktober 2018 zu Erfahrungswerten und neuen Herausforderungen im
Kontext des Hochrisikomanagements aus

Im Rahmen der internationalen Fachtagung des Innenministeriums am
vergangenen Mittwoch kamen etwa 150 Vertreter aus Wissenschaft,
Politik und Praxis aus dem gesamten Bundesgebiet sowie dem
benachbarten Ausland zu einem Erfahrungsaustausch in Mainz zusammen.
Seit dem Jahr 2014 ist das Hochrisikomanagement bei häuslicher Gewalt
und Stalking in Rheinland-Pfalz ein fest etablierter Baustein, um die
Fälle interdisziplinär beurteilen und frühzeitig Maßnahmen ergreifen
zu können. Der Inspekteur der Polizei des Landes Rheinland-Pfalz,
Jürgen Schmitt, hob die Bedeutung dieses behördenübergreifenden
Austauschs hervor und zeigte die aktuellen Herausforderungen auf.
Hierzu zählen die Verwendung standardisierter Analyseinstrumente für
die Gefährdungseinschätzung oder auch die Finanzierung der Teilnahme
von Nichtregierungsorganisationen an den Fallkonferenzen. Vertreter
der Universität Koblenz-Landau berichteten über die
Evaluationsergebnisse des rheinland-pfälzischen Pilotprojektes sowie
die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse des
Hochrisikomanagements. Dabei wurde vor allem auf die Wirksamkeit des
interdisziplinären Interventionsansatzes - als Schlüssel zum Erfolg -
hingewiesen. Durch opfer- und täterbezogene Maßnahmen, kann der
Gewaltzirkel in Beziehungen unterbrochen werden, was regelmäßig mit
einer signifikanten Reduzierung von Rückfällen verbunden ist.

Auch in der Schweiz widmet sich die Polizei diesem
Bedrohungsmanagement. Ein neu entwickeltes Analysetool für die
Gefährdungseinschätzung sei aktuell in der Praxis-Erprobung, so
Reinhard Brunner von der Kantonspolizei Zürich. Die Vorsitzende der




Frauen- und Gleichstellungsministerkonferenz, die Bremer Senatorin
Anja Stahmann, beleuchtete das Thema aus frauenpolitischer Sicht und
referierte über die Chancen, die mit der Istanbul-Konvention des
Europarates einhergehen.

Im Rahmen einer abschließenden Podiumsdiskussion waren sich der
Staatssekretär im Innenministerium Günter Kern und die
rheinland-pfälzische Frauenministerin Anne Spiegel darin einig, dass
nur ein ganzheitlicher Ansatz mit kurzen Wegen durch die Vernetzung
aller Beteiligten ein wirkungsvolles Bedrohungsmanagement ermögliche.

Hintergrundinformationen: Jedes Jahr sterben in Deutschland im
Schnitt 160 Frauen im Rahmen häuslicher Gewalt und Stalking. In
Rheinland-Pfalz weist durchschnittlich fast ein Drittel aller
Tötungsdelikte einschließlich der Versuche einen Bezug zu
vorangegangener Gewaltausübung in engen sozialen Beziehungen oder
Fällen von Nachstellung auf. Insgesamt wurden im Land in den
vergangenen fünf Jahren 83 Frauen Opfer eines versuchten oder
vollendeten Tötungsdelikts in diesem Zusammenhang. Ähnliche Befunde
sind in nahezu allen anderen Bundesländern festzustellen. Vor diesem
Hintergrund hatte sich bereits im Jahr 2015 in Rheinland-Pfalz eine
interministerielle Arbeitsgruppe mit der Thematik sogenannter
Hochrisikofälle befasst. Im Ergebnis wurde ein Rahmenkonzept zum
Umgang mit solchen Fällen, insbesondere zur frühzeitigen Erkennung
des Gefahrenpotenzials und somit zur Prävention schwerster
Gewalteskalationen, entwickelt.




Rückfragen bitte an:

Ministerium des Innern und für Sport
Referat Inspekteur der Polizei, Lagezentrum
Carolin Henn

Telefon: 06131-163452
E-Mail: kost.kommunikation(at)mdi.polizei.rlp.de
www.polizei.rlp.de/

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Datum: 02.11.2018 - 09:31 Uhr
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