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Im Fall der (Un)Fälle - Richtiges Verhalten bei einem Verkehrsunfall kann Ihr Leben und das Leben Anderer retten

ID: 2010662

(ots) -
Die Polizei nahm 2017 rund 2,6 Mio. Unfälle auf deutschen Straßen
auf. Das sind ungefähr zwei Prozent mehr als im Vorjahr und erreichte
damit einen neuen Höchststand. Täglich ereignen sich Dutzende
Unfälle, von denen glücklicherweise die wenigsten zu Verkehrstoten
führen. Es lässt sich aber leider immer wieder feststellen, wie
Schaulustige nach einem Unfall ihr Tempo drosseln, um das Geschehen
zu beobachten. Manche Gaffer zücken sogar das Handy, um die Bilder
eines Unfalls festzuhalten und im schlimmsten Fall werden diese auch
noch in den sozialen Netzwerken geteilt.

Für die Rettungskräfte zählt manchmal jede Sekunde. Wenn Gaffer
die Zugangswege versperren, gefährden sie damit unnötig das Leben der
Unfallopfer. Autofahrer auf der Autobahn sollten unter keinen
Umständen den Pannenstreifen befahren! Oft führt ein Unfall
zusätzlich auf der Gegenfahrbahn zu erheblichen Behinderungen, wenn
Fahrer das Geschehen filmen oder ihr Tempo unangemessen reduzieren.
Durch plötzliche Bremsmanöver kommt es oft zu weiteren Unfällen und
die dringend benötigten Rettungs- und Polizeikräfte werden zusätzlich
gebunden.

Gleichfalls sollte jeder Verkehrsteilnehmer darauf achten, bei
entsprechender Verkehrslage eine "Rettungsgasse" für die
Einsatzkräfte zu bilden, um diesen einen schnellen Zugang zu den
Verletzten zu gewähren.

Und so funktioniert eine korrekte Rettungsgasse: Autos auf der
linken Spur fahren nach links, die auf allen übrigen Spuren nach
rechts. Eine gute Merkhilfe ist die sogenannte "Rechte-Hand-Regel".
Die Finger der rechten Hand stehen dabei für die Fahrbahnspuren. Der
Daumen symbolisiert die linke Spur, wo die Autos nach links fahren
sollen und alle anderen "Finger" stehen für die rechten Fahrspuren -
hier fahren die Autos nach rechts. Die Rettungsgasse liegt zwischen




Daumen und Zeigefinger.

Und hier erhalten Sie einen Überblick über mögliche Verstöße und
ihre Sanktionen:

- Sie bilden auf einer Autobahn oder Außerortsstraße keine
vorschriftsmäßige Gasse zur Durchfahrt von Polizei- oder
Hilfsfahrzeugen, obwohl der Verkehr stockt = 2 Punkte und 200
EUR
- Sie bilden auf einer Autobahn oder Außerortsstraße keine
vorschriftsmäßige Gasse zur Durchfahrt von Polizei- oder
Hilfsfahrzeugen, obwohl der Verkehr stockt und behinderten diese
zusätzlich = 2 Punkte und 240 EUR
- Sie bilden auf einer Autobahn oder Außerortsstraße keine
vorschriftsmäßige Gasse zur Durchfahrt von Polizei- oder
Hilfsfahrzeugen, obwohl der Verkehr stockt und gefährden diese
zusätzlich = 2 Punkte und 280 EUR
- Sie bilden auf einer Autobahn oder Außerortsstraße keine
vorschriftsmäßige Gasse zur Durchfahrt von Polizei- oder
Hilfsfahrzeugen, obwohl der Verkehr stockt. Es kam zum Unfall =
2 Punkte und 320 EUR
- Sie benutzten den Seitenstreifen zum Zweck des schnelleren
Vorwärtskommens = 1 Punkt 75 EUR
- Gaffern drohen auch empfindliche Strafen, wenn sie zum Beispiel
nicht Hilfe leisten oder Personen behindern, die gerade einem
anderen helfen (§ 323c StGB).
- In der Neufassung des § 115 StGB wird die Behinderung von
Rettungsdiensten durch Gewalt oder Drohung mit Gewalt ebenfalls
unter Strafe gestellt.
- Wer die Hilflosigkeit anderer Personen, wie zum Beispiel
Unfallopfer zur Schau stellt, kann nach § 201a StGB bestraft
werden.

Es kann schneller passieren als man denkt und plötzlich ist man
selbst an einem Verkehrsunfall beteiligt. Das Wichtigste ist, dass
man die Ruhe bewahrt und weiß, welche Maßnahmen und Schritte nun
nötig sind. Denn so vermeiden Sie es, andere Verkehrsteilnehmer und
sich selbst zu gefährden.

Damit auch Sie im Ernstfall einen klaren Kopf bewahren und wissen,
was zu tun ist, haben wir hier für Sie die wichtigsten
Verhaltenstipps zusammengestellt:

Absicherung der Unfallstelle

- Warnblinkanlage einschalten
- Warnweste anziehen
- Warndreieck aufstellen
- Bei geringfügigen Schäden das Kfz zur Seite fahren, um die
Gefahrenstelle zu beseitigen und den Verkehrsfluss nicht zu
behindern.
- Bei größeren Schäden keine Unfallspuren beseitigen und abwarten,
bis der Unfall aufgenommen wurde.

Erste-Hilfe und Rettungskräfte informieren

- 110 oder 112 wählen (kostenlos über Notrufsäule, Telefonzelle,
Handy)
- Nutzen Sie dazu am besten die W-Fragen (Wer? Was? Wo? Wie viele?
Warten!.... )

Dokumentation

- Anschrift und Kontaktdaten der anderen Unfallbeteiligten
- amtliche Kennzeichen und Fahrzeugart und -typ der anderen
Unfallbeteiligten
- Unfallhergang
- Zeugen
- ggf. Fotos aus verschiedenen Richtungen




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