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20 Jahre Betreuung nach belastenden Einsätzen- Landespolizei Schleswig-Holstein würdigt Jubiläum

ID: 2016557

(ots) - Vor 20 Jahren führte die Landespolizei
Schleswig-Holstein die Betreuung nach belastenden Einsätzen für
Polizeibeamtinnen- und beamte ein. Der Grund für die Einführung waren
äußerst belastende Einsätze wie der Brand in der Hafenstraße in
Lübeck mit zehn Toten sowie Tötungen von Polizeibeamten. Die dabei
beteiligten Polizistinnen und Polizisten waren von dem Erlebten tief
betroffen und benötigten entsprechende Betreuung.

Dieses Betreuungskonzept ist in Zusammenarbeit mit dem
Psychologischen Dienst mit den betroffenen Kolleginnen und Kollegen
entwickelt worden, so dass vor 20 Jahren die Ausbildung von
Betreuerinnen und Betreuern nach belastenden Einsätzen starten
konnte. Aus den tastenden Anfängen, Polizeibeamtinnen und
Polizeibeamten mehr psychosoziale Unterstützung für die Bewältigung
ihrer schwierigen Arbeit zu geben, ist heute ein fester und
akzeptierter Bestandteil polizeilicher Lagebewältigung geworden. Aus
diesem Anlass hat die Polizeidirektion für Aus- und Fortbildung und
für die Bereitschaftspolizei zu einer Festveranstaltung in die
Nordseeakademie nach Leck eingeladen. Neben Innen-Staatsekretär
Torsten Geerdts und dem ständigen Vertreter des
Landespolizeidirektors, Leitender Polizeidirektor Joachim Gutt,
werden auch Betreuerinnen und Betreuer Grußworte halten.

Staatssekretär Torsten Geerdts hebt die Motivation der
Betreuerinnen und Betreuer hervor: "Ich bin froh und dankbar, dass
es seit 20 Jahren Beamtinnen und Beamte bei uns in der Landespolizei
gibt, die sich als Betreuerinnen und Betreuer für ihre Kollegen
schulen lassen und die für sie da sind. Die niedrigschwellig und auf
Augenhöhe Ansprechpartner sind und zuhören, wenn ihre Kolleginnen und
Kollegen furchtbare Eindrücke aus Einsätzen verarbeiten müssen. Wenn
zum Beispiel bei einem Verkehrsunfall für ein kleines Kind jede Hilfe




zu spät kam, wenn sie selbst tätlich angegriffen und verletzt wurden,
oder sie von der Schusswaffe Gebrauch machen mussten."

Gundhild Ameln, Psychologin und Leiterin des Landespsychologischen
Dienstes, hebt die Ziele des Konzeptes hervor: "Wir sorgen dafür,
dass fürsorgliche Ansprache und Informationen zum Stressmanagement
nach belastenden Einsätzen, nicht nur zufällig, sondern möglichst
lückenlos jedem Polizeibeamten und jeder Polizeibeamtin zur Verfügung
stehen. Ganz besonders wichtig ist die Sensibilisierung der
Vorgesetzten. Sie sind es, die dafür Sorge tragen, dass den
Betroffenen ein Beratungsangebot unterbreitet werden kann. Außerdem
ist es für die betroffenen Kolleginnen und Kollegen wichtig,
möglichst schnell wieder arbeitsfähig zu werden und zurück in ihren
normalen Arbeitsalltag kehren zu können."

Die ständig modifizierte Ausbildung der Betreuerinnen und Betreuer
beim Landespsychologischen Dienst umfasst mindestens drei Wochen. In
dieser Zeit werden theoretische Grundlagen für die Themen Stress,
Stressbewältigung, Trauma, Traumaprävention, einfühlsame
Gesprächsführung und die Entwicklung von Beratungsfertigkeiten
gelegt. Bei den Betreuerinnen und Betreuern handelt es sich um
freiwillige Bewerberinnen und Bewerber, die sich einem
Auswahlverfahren unterzogen haben.

Zurzeit versehen insgesamt 36 Betreuerinnen und Betreuer diesen
wichtigen Dienst im Nebenamt. Jede Polizeidirektion kann über
mindestens zwei Teams verfügen, die Spezialeinheiten sowie die 1.
Einsatzhundertschaft aus der Polizeidirektion für Aus- und
Fortbildung und die Bereitschaftspolizei in Eutin sind ebenfalls mit
Betreuerteams ausgestattet.




Rückfragen bitte an:

Ministerium für Inneres, ländliche Räume und Integration
Schleswig-Holstein
Landespolizeiamt
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Mühlenweg 166
24116 Kiel
Telefon: +49 431 160-61420
E-Mail: pressestelle.kiel.lpa(at)polizei.landsh.de

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