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Geschichte, Gedenken und viele neue Freunde (Meldung 29/2018)

ID: 2018877

(ots) -
Am vergangenen Wochenende, waren Jugendliche mit Ihren Ausbildern
der Jugendfeuerwehr Heiligenhaus in Meaux. Gemeinsam mit den
Kameraden der Partnerstadt Meaux wurde über 100 Jahre Ende des ersten
Weltkrieges nachgedacht und an würdevollen Feierlichkeiten
teilgenommen. Im Folgenden wird die spannende Fahrt durch einen
Erfahrungsbericht von Ausbilder Jan Heinisch erzählt, der selbst mit
gefahren ist und die Reise zu einem Großteil organisiert hat.

Schon seit 1970 verbindet eine Städtepartnerschaft Heiligenhaus
und Meaux. Die Idee für das Projekt entstand schon im November
vergangenen Jahres. An diesem besonderen Datum sollten Jugendliche
aus Deutschland und Frankreich nicht nur an den großen
Gedenkveranstaltungen in Meaux teilnehmen. Sie sollten ebenfalls
gemeinsam die rund 100 deutschen Soldatengräber pflegen, die sich am
Rande des Friedhofs von Meaux befinden. Meaux, gelegen am Fluss
Marne, ist mit Blick auf den Ersten Weltkrieg ein besonderer Ort.
Hier wurde der deutsche Vormarsch Richtung Westen bei der "Schlacht
an der Marne", der Erste Weltkrieg wurde durch diesen Erfolg der
französischen Truppen und ihrer Unterstützer zu dem schrecklichen
Stellungskrieg, der er über vier weitere Jahre blieb. Nicht ohne
Grund befindet sich in Meaux daher auch ein riesiges
Weltkriegsmuseum, das die größte Sammlung Europas zum Thema
beherbergt.

Genau dort begann denn auch der dreitägige Besuch der
Heiligenhauser Jugendfeuerwehrleute. Neben dem Museum wurde unter
Anwesenheit etlicher Hundert französischer Schüler gemeinsam mit dem
Bürgermeister von Meaux, Jean-Francois Copé, eine Friedens-Eiche
gepflanzt. Dies geschah genau auf dem Grund und Boden, an der sich
gut 100 Jahre zuvor Menschen aus Deutschland und Frankreich die
bestialische Schlacht an der Marne lieferten. Im Jahre 2018




befestigten nun auch deutsche Jugendliche ein französisches
Fahnenband an dem kleinen Baum, dessen Emporwachsen künftig den
Frieden der Völker symbolisieren soll. Und dieser Frieden ist keine
Selbstverständlichkeit und keine ewig währende Sicherheit, wie
Bürgermeister Copé betonte. Jeder kann und muss zu seiner Festigung
beitragen.

Die anschließende Museumsbesichtigung machte die Grausamkeiten,
die Verzweiflung und den Schrecken von Tod und Verstümmelung
erlebbar. Still und demütig verlässt der Besucher die Ausstellung,
die in vielfältiger Form diesen Wendepunkt europäischer Geschichte
verdeutlicht. Der erste Krieg, der nicht mehr nur mit Gewehr und
Bajonett, sondern mit industrieller Technik vom Maschinengewehr bis
Panzer geführt wurde, schlug ein neues Kapitel der
Menschheitsgeschichte auf.

Im Zentrum des Besuchs sollte jedoch das Miteinander von Deutschen
und Franzosen stehen. So gehörte der Samstag ganztägig zunächst der
gemeinsamen Pflege der Soldatengräber, wobei man sich trotz
Sprachbarriere schnell verständigte und dann auch verstand. Der
Nachmittag gehörte ganz dem gemeinsamen Hobby, dem Feuerwehrwesen.
Von einem gemeinsamen Essen mit der diensthabenden Wachbesatzung über
Ausbildungseinheiten bis hin zu einer praktischen Übung blieb nichts
aus, was das Feuerwehrherz höher schlagen lässt. Für die Übung lieh
die Jugendfeuerwehr den deutschen Kollegen sogar Uniformen, so dass
spätestens ab diesem Moment nicht mehr wahrnehmbar war, wer aus der
Gruppe nun welcher Nation angehörte.

Wer nach Meaux und damit in die direkten Vororte von Paris reist,
der sollte natürlich auch die französische Hauptstadt gesehen haben.
Der nächtliche Besuch in der Millionenmetropole verschlug den
Teilnehmern mitunter die Sprache. Natürlich durfte auch das
Erinnerungsfoto unter dem illuminierten Eiffelturm nicht fehlen.

Der eigentliche Gedenktag war jedoch der Sonntag. Überall in
Frankreich findet sich selbst im kleinsten Dorf ein Denkmal für die
Kriegstoten. In Meaux durften die Jugendlichen also gemeinsam der
großen Zeremonie beiwohnen, bei der Veteranenverbände, Amtsträger,
Schulen und Bevölkerung gemeinsam dem Schrecken der Geschichte
gedachten und zugleich feierten, dass Europa heute in Frieden lebt.
Die beiden Jugendfeuerwehren, durch ihre Uniformen deutlich
wahrnehmbar, waren für alle Anwesenden das beste Symbol der
Freundschaft beider Länder. Dazu gehörte natürlich auch die
Entzündung einer Friedensfackel durch zwei der Jugendlichen.

Die Verabschiedung fiel verständlicherweise schwer. Aus gutem
Grund: Dieses Gedenkwochenende hat nicht nur für
Geschichtsbewusstsein gesorgt, sondern junge Menschen zweier Länder
sich deutlich näher gebracht. "Wir haben viele neue Freunde gefunden
und werden sicherlich nicht das letzte Mal beisammen gewesen sein",
ist sich die Heiligenhauser Jugendfeuerwehrwartin Daniela Hemmert
sicher.




Rückfragen bitte an:

Feuerwehr Heiligenhaus
Dominic Wulf
Jugendfeuerwehrwart
Mobil: 0151 40342626
E-Mail: presse(at)fw-heiligenhaus.de
http://www.fw-heiligenhaus.de/
http://www.facebook.de/fwheiligenhaus

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Datum: 15.11.2018 - 16:46 Uhr
Sprache: Deutsch
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