"Fine" unterstützt Polizei bei Verkehrssicherheitsarbeit
(ots) -
(mb) "Am Bordstein da ist Halt, damit es da nicht knallt!" Fine
bringt es einfach auf den Punkt - damit Kindergartenkinder es
verstehen. Das Überqueren einer Straße ist gefährlich und muss geübt
werden. Neuerdings hilft Fine der Polizei und den Kindern dabei.
Fine, das ist die Handpuppe der Paderborner
Verkehrssicherheitsberaterin Ingrid Sandbothe (49). Die beiden ziehen
gemeinsam durch Kindergärten im Kreis Paderborn und klären Kinder
sowie Eltern gleichermaßen auf.
Landrat Manfred Müller hat sich in der KiTa des Hövelhofer
Familienzentrums selbst ein Bild von der im Kreis Paderborn neuen
Methode polizeilicher Verkehrserziehung gemacht. Müller:
"Straßenverkehr ist gefährlich. Oft sind schon wir Erwachsene
überfordert, um die vielfältigen Gefahren zu meistern. Kinder
erkennen die Gefahren oft noch nicht. Ihre Sicherheit liegt mir und
uns allen sehr am Herzen. Deswegen sind wir immer offen für effektive
Methoden, um Mädchen und Jungen kindgerecht sicheres Verhalten zu
vermitteln. Und mit Fine gelingt das hervorragend."
Das können die im Kindergarten anwesenden Eltern und Großeltern
bestätigen. Ihnen erläuterte Ingrid Sandbothe zunächst in Abwesenheit
der Kinder, um was es beim sogenannten "Bordsteintraining" geht. "Wir
Erwachsenen haben schon allein durch unsere Körpergröße einen
besseren Überblick im Straßenverkehr", erläutert Sandbothe und
fordert die Eltern auf, sich so klein wie ihre Kinder zu machen, wenn
sie ihnen Gefahrensituationen erklären. Nichts anderes macht sie
selbst in ihrem Programm, bei dem sie neuerdings durch ihre Handpuppe
Fine unterstützt. Im Frühjahr 2018 hatte Ingrid Sandbothe am
Polizeiseminar "pädagogisches Puppenspiel" im Rahmen der
Verkehrsunfallprävention teilgenommen. Während der dreiwöchigen
Schulung stellte die Polizistin ihre Handpuppe selbst her und nannte
sie "Fine". Dann galt es Fine eine Geschichte zu geben und sie mit in
den Unterricht für Kindergartenkinder "einzubauen".
Sandbothe: "Meine Handpuppe ist nicht der Mittelpunkt meiner
Präventionsarbeit. Sie ist ein hilfreicher Baustein, um die
Kommunikation mit den Kindern zu erleichtern." So taucht Fine auch
nur für gut zehn Minuten in der Lerneinheit aus einer Tasche auf, in
der sie "eingeschlafen" war. Gemeinsam wecken die Kinder das kleine
Puppenmädchen: "Fiiiineee!" hallt es lautstark durch die Kita. Und
als Fine wach ist erzählt sie, wie sie auf dem Weg zu ihrer Freundin
fast vor ein Auto gelaufen wäre. Gemeinsam üben Fine und
Polizeihauptkommissarin Sandbothe mit den Kindern, auf was zu achten
ist, wenn man die Straßenseite wechseln möchte. "Am Bordstein da ist
Halt, damit es da nicht knallt", rufen alle gemeinsam und stampfen
laut mit dem Fuß auf. Dann zwei Mal in beide Richtung gucken. Wenn
dann sie Straße frei ist heißt es: "Nicht rennen, aber auch nicht
pennen!" Zügig wird die Straßenseite gewechselt. Im Kindergarten
simulieren farbige Seile die Borsteinkanten. An das gemeinsam
Gerufene und das Aufstampfen können sich die Kinder erinnern und
damit auch an die Vorsichtsmaßnahmen.
Nachdem Ingrid Sandbothe die kleine Fine schnell zu ihrer Freundin
gebracht hat - die hat nämlich Fine zu ihrem Geburtstag eingeladen -
geht die Polizistin mit den Kindern nach draußen und übt am "echten"
Straßenrand weiter...
Eltern, Omas und Opas sind anschließend aufgefordert, regelmäßig
mit den Mädchen und Jungen im Straßenverkehr zu üben, den Kleinen
aber nicht zu viel zuzumuten und sich selbst immer wieder in die
Perspektive der Kinder zu begeben, um ein bisschen mit den Augen der
Kleinen zu sehen. Gefahren sind so noch schlechter erkennbar, umso
mehr Vorsicht muss gelernt werden.
Im Kreis Paderborn sind im Jahr 2017 insgesamt 155 Kinder bei
Verkehrsunfällen verletzt worden. 88 verletzte Kinder weißt die
aktuelle Unfallstatistik bis September 2018 auf.
Foto:
"Fine" und "Polizei-Puppenspielerin" Ingrid Sandbothe üben in der
KiTa des Hövelhofer Familienzentrums mit Lea, Maximilian, Finn-Luca,
Alexia, Luisa, Luca, Saskia, Liam und Sidar am "Bordstein" das
sichere Überqueren der Straße. Neben den Eltern und Großeltern der
Kinder nahmen auch die stellvertretende Kindergartenleiterin Susanne
Michels, Landrat Manfred Müller (beide hinten links) und Hövelhofs
Bürgermeister Michael Berens (vorn rechts) an der lehrreichen
Verkehrserziehungsstunde teil. (Foto: Polizei Paderborn)
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Datum: 16.11.2018 - 11:08 Uhr
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