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Kampf gegen mobile Einbrecherbanden - Osnabrücker Ermittlungsgruppe erfolgreich

ID: 2019274

(ots) - Im Oktober 2016 ging die Polizeidirektion
Osnabrück neue Wege, um kriminelle Netzwerke mobiler Einbrecherbanden
im Dreiländereck Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Nie-derlande
aufzudecken und zu zerschlagen. Die "Zentrale Ermittlungsgruppe
Wohnungsein-bruchdiebstahl", kurz ZEG WED, wurde im Rahmen eines von
der Europäischen Union mit 600.000 Euro geförderten Projektes in
Osnabrück eingerichtet. Das Besondere an der 18-köpfigen Einheit: Der
innovative Ansatz aus konzentrierter grenzüberschreitender Analyse
und operativer Auswertung in Kombination mit länderübergreifender
Ermittlungsarbeit. Heute (16.11.18) stellte Bernhard Witthaut,
Präsident der Polizeidirektion Osnabrück, gemeinsam mit
Generalstaatsanwalt Andreas Heuer von der Generalstaatsanwaltschaft
Oldenburg, im Beisein von Boris Pistorius, Niedersächsischer Minister
für Inneres und Sport, Alexander Retemeyer, Staatsanwaltschaft
Osnabrück, und dem Leiter der ZEG WED, Jörg Bockstiegel, die
Zwei-Jahres-Bilanz vor. Ergebnis: Zehn international agierende
Täterbanden, einschließlich ihrer kriminellen Netzwerke, konnten
zerschlagen werden. Rund 330 Taten - mit einem materiellen Schaden
von über 1,3 Millionen Euro - wurden aufgeklärt. Insgesamt 68
Tatverdächtige konnten ermittelt und 37 Personen festgenommen werden
- die Festge-nommenen befinden sich derzeit in Untersuchungshaft.
Teilweise verhängten Gerichte aber auch bereits empfindliche
Haftstrafen von über 5 Jahren.

Polizeipräsident Bernhard Witthaut zur zweijährigen Bilanz: "Durch
die Konzentration von Ressourcen gelingt es uns, mobile
Einbrecherbanden nicht nur empfindlich zu stören, son-dern nachhaltig
zu bekämpfen. Die Schwerpunktsetzung und unsere enge Zusammenarbeit
mit Staatsanwaltschaft und Projektpartnern ist der Schlüssel zum
Erfolg." Die Ergebnisse zeigten deutlich, dass der neuartige Ansatz




von operativer Analyse, des europaweite Daten- und
Informationsaustausches, verbunden mit staatenübergreifenden
Ermittlungen, der rich-tige Weg sei. Dies spiegele sich auch in dem
Rückgang der Fallzahlen in der Direktion beim Wohnungseinbruch in den
letzten zwei Jahren wider. Der Präsident machte außerdem deut-lich,
dass das Erkennen von Tatzusammenhängen in der Regel den Grundstein
für Ermittlun-gen gegen mobile Banden lege. Noch dazu könnten durch
die gewonnenen Informationen - beispielsweise über die Art und Weise
der Tatbegehung - Präventionsmaßnahmen sowie entsprechende Konzepte
nachhaltig angepasst und weiterentwickelt werden. Zudem profi-tierten
die regionalen Polizeiinspektionen in Ostfriesland, Emsland,
Grafschaft Bentheim und Osnabrück, stark von den gewonnenen
Erkenntnissen aus der Analyse der ZEG WED, indem sie wertvolle
Informationen für die eigene Ermittlungsarbeit erhielten, so Witthaut
weiter.

Auch Generalstaatsanwalt Andreas Heuer hob die Bedeutung einer
Schwerpunktsetzung bei der Bekämpfung von überregionalen Banden im
Bereich der Eigentumskriminalität inner-halb der Justiz hervor: "Die
Einrichtung einer Schwerpunktstaatsanwaltschaft ist nach meiner
Auffassung der richtige Weg, um insbesondere die bandenmäßige
Wohnungseinbruchskri-minalität konzentriert und wirksam zu
bekämpfen." Die Staatsanwaltschaft Osnabrück habe in den letzten zwei
Jahren in Zusammenarbeit mit der zur Bekämpfung der bandenmäßigen
Wohnungseinbruchskriminalität eingerichteten zentralen
Ermittlungsgruppe bei der Polizei-direktion Osnabrück große Erfolge
auf diesem Gebiet erzielt, so Heuer. In Abstimmung mit dem
Niedersächsischen Justizministerium ist die Staatsanwaltschaft
Osnabrück nunmehr zur Zentralstelle für die Bekämpfung der
bandenmäßigen Wohnungseinbruchskriminalität und damit im Zusammenhang
stehender Phänomene bestimmt worden. Ab dem 01.01.2019 werden in
einer neuen Abteilung der Staatsanwaltschaft Osnabrück für den
gesamten Bezirk der Generalstaatsanwaltschaft Oldenburg entsprechende
Delikte bearbeitet.

Innenminister Boris Pistorius lobte die Arbeit der Osnabrücker
Ermittlungsgruppe und mach-te deutlich, wie schwerwiegend ein
Einbruch für die Betroffenen ist: "Diese Ermittlungs-gruppe hat in
den vergangenen zwei Jahren auch mithilfe europäischer Fördermittel
bemer-kenswerte Ergebnisse erzielt. Hier wurde wirklich gute
Polizeiarbeit geleistet und es wurden viele Täter ermittelt. Ein
Einbruch ist ein besonders schwerwiegender Eingriff in den
persön-lichsten Sicherheitsbereich, die eigene Wohnung. Jedes zehnte
Opfer zieht danach um. Da-rum wird die niedersächsische Polizei auch
weiterhin am Ball bleiben, und da wo es sinnvoll ist, solche
Ermittlungsgruppen einsetzen und auch sonst alle möglichen Maßnahmen
ergrei-fen, um es den Tätern so schwer wie möglich zu machen. Durch
Prävention, alle technischen Möglichkeiten und natürlich
hervorragende polizeiliche Arbeit wie hier in Osnabrück." Neben der
Polizeidirektion Osnabrück sind die Bundespolizeidirektion Hannover,
die Politie Eenheid Oost-Nederland und die Politie Eenheid
Noord-Nederland Projektpartner. Hervorzu-heben ist die enge
Zusammenarbeit der Staatsanwaltschaft Osnabrück, die bei den
Ermitt-lungen der ZEG WED immer die Verfahrensführung innehat.
Darüber hinaus besteht eine außergewöhnlich intensive Kooperation mit
Europol und den nordrheinwestfälischen Kreis-polizeibehörden.

Spektakuläre Fälle:

Im Oktober 2018 war der ZEG WED nach knapp eineinhalbjähriger
intensiver Ermittlungsar-beit in enger Zusammenarbeit mit der
Staatsanwaltschaft Osnabrück ein bedeutender Schlag gegen eine
international agierende Einbrecherbande gelungen. 12 mutmaßliche
Wohnungseinbrecher, die als Bande in ständig wechselnden
Konstellationen agierten, konnten festgenommen und zahlreiche
Wohnungen durchsucht werden. Die Ermittlungen der Polizei richteten
sich gegen insgesamt 21 Tatverdächtige. Bei den Verdächtigen handelte
es sich um Mitglieder einer niederländischen Großfamilie. Die Taten -
meist waren es Einbrüche in Gehöfte oder alleinstehende Wohnhäuser -
wurden von den Niederlanden aus (Provinz Overijssel) geplant und
staatenübergreifend begangen. Den führenden Köpfen der Bande sowie
den restlichen Mitgliedern, 14 Männer und 7 Frauen, werden über 100
Einbrüche mit einem materiellen Schaden von mehr als 150.000 Euro in
Deutschland, Niederlande und Belgien zur Last gelegt. Auch die
dänische Polizei stellte Bezüge zu diversen Eigentumsdelik-ten im
eigenen Land her, sodass auch sie Teil des internationalen
Polizeinetzwerks wurden. In einem anderen umfassenden Verfahren
stellten die Ermittler zusammen mit der Staats-anwaltschaft im Juni
2017 umfangreiches Diebesgut der Öffentlichkeit vor. Über 850
Schmuckstücke mit einem Wert von etwa 200.000 Euro konnten im Rahmen
eines umfas-senden Ermittlungsverfahrens bei mehreren
Wohnungsdurchsuchungen und Festnahmen, u.a. in Essen, Hamm, Mülheim
a. d. R. und Duisburg, sichergestellt werden. Um die rechtmäßigen
Eigentümer der Schmuckstücke zu finden, wurden alle Schmuckstücke in
einer Da-tenbank des Bundeskriminalamts eingestellt. In mehreren
Fällen konnte die Polizei den Ei-gentümern ihre gestohlenen
Wertgegenstände zurückgeben.




Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Osnabrück
Marco Ellermann
Telefon: 0541 - 327 1024
E-Mail: pressestelle(at)pd-os.polizei.niedersachsen.de
http://www.pd-os.polizei-nds.de

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Datum: 16.11.2018 - 11:45 Uhr
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