ProSOS

ProSOS - Portal fuer Sicherheit, Rettung und Schutz

 

Teuer und mit schwerwiegenden Folgen: Warum die Polizei bei "Prank Videos" keinen Spaß versteht

ID: 2032778

(ots) - Das Landespolizeiamt Schleswig-Holstein und die
Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt nehmen Fälle aus der jüngsten
Vergangenheit zum Anlass, beim Thema "Prank Videos" zu
sensibilisieren.

"Diese Videos sind mehr als nur schlechte Scherze. Sie können
Unbeteiligte gefährden oder ungerechtfertigte Notrufe auslösen",
erklärt Dennis Schneider vom Landespolizeiamt in Kiel.

Spannende Videos bei Youtube bringen den Kanalbetreibern schnell
Reichweite, Klicks und neue Abonnenten. Doch besonders "Pranks"
(engl. für Scherze), in denen Menschen erschreckt werden oder eine
fiktive Gefahrensituation in möglichst dramatischen Szenen gefilmt
wird, sind für Außenstehende von authentischem Material eines Unfalls
oder einer vermeintlichen Straftat kaum zu unterscheiden.

Eine Gruppe Jugendlicher hat im Kreis Pinneberg durch inszenierte
Bedrohungs-Szenen einen Polizeieiansatz ausgelöst, weil andere
Youtube-Nutzer die vorgetäuschte Story in einem Live-Stream für echt
gehalten und den Notruf gewählt hatten.

"Dass die Szenen einer zufällig gefilmten, echten Straftat
täuschend ähnlich sehen, nehmen Youtuber oft billigend in Kauf. Die
Polizei muss jede Meldung prüfen und stellt dann womöglich vor Ort
fest, dass es sich um eine inszenierte Laien-Filmproduktion für
YouTube handelt. In solchen Fällen kommt grundsätzlich in Frage, dass
der Nutzer, der den Kanal betreibt, als Verursacher den
Polizeieinsatz zahlen muss", so Dennis Schneider vom
Landespolizeiamt.

In Kiel wollten zwei Jugendliche den Wurf einer Bombe vortäuschen,
filmen und damit dem Sicherheitspersonal am Hauptbahnhof einen
Streich spielen. Die Beiden konnten gestellt werden, ohne dass
hierbei ein Großeinsatz ausgelöst werden musste.

"Es kommen bei Fällen dieser Art eine ganze Reihe von
Straftatbeständen und schwerwiegenden Folgen in Betracht:




Körperverletzung, Nötigung, Störung des öffentlichen Friedens durch
Androhen von Straftaten und Einsatzkosten in erheblicher
Größenordnung", so Schneider.

Durch die modernen Möglichkeiten der Selbstvermarktung auf den
reichweitenstarken Videoportalen hat dieses Phänomen der Inszenierung
eine zunehmende Relevanz auch für die Landespolizei gewonnen:

"Wir beobachten das Phänomen seit einiger Zeit. YouTube bietet
prinzipiell jedem die Möglichkeit selbst reichweitenstark und sogar
live zu publizieren - das konnten sonst nur Profis mit aufwändiger
Technik und in der Regel mit journalistischem Hintergrund", erklärt
Schneider. Während Produktionsfirmen vor Drehs Genehmigungen und vor
der Veröffentlichung Einverständniserklärungen einholen, glauben
manche Youtube-Amateure sich quasi im rechtsfreien Raum zu bewegen.
"Das öffentlichkeitswirksame Beispiel der Verurteilung eines
Hamburger YouTubers zeigt, dass diese Einschätzung falsch ist. Das
Fehlverhalten bei Youtube führt zu ganz realen juristischen und
finanziellen Folgen", erläutert Schneider.




Rückfragen bitte an:

Ministerium für Inneres, ländliche Räume und Integration
Schleswig-Holstein
Landespolizeiamt
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Mühlenweg 166
24116 Kiel
Telefon: +49 431 160-61428
E-Mail: pressestelle.kiel.lpa(at)polizei.landsh.de

Original-Content von: Landespolizeiamt, übermittelt durch news aktuell


Themen in diesem Fachartikel:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden   20 hochwertige Weinflaschen und Tresor aus Restaurant entwendet - Polizei sucht Zeugen!  Einbruch in Gewerbebetrieb in der Brunnenstraße
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 05.12.2018 - 13:54 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 2032778
Anzahl Zeichen: 0

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: POL-SH
Stadt:

Kiel



Kategorie:

Polizeimeldungen



Dieser Fachartikel wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Der Fachartikel mit dem Titel:
" Teuer und mit schwerwiegenden Folgen: Warum die Polizei bei "Prank Videos" keinen Spaß versteht"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Landespolizeiamt (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Einsatzgeschehen zu Pfingsten - Bilanz der Landespolizei ...

Die Landespolizei verzeichnete über das lange Pfingstwochenende ein insgesamt reges Einsatzgeschehen. Schwerpunkt waren hierbei allgemeinpolizeiliche Anlässe wie zum Beispiel Verkehrsunfälle. Nennenswerte Verstöße gegen die Corona-Landesverordn ...

Alle Meldungen von Landespolizeiamt