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Umweltverstoß eines ausländischen Seeschiffes im deutschen Küstenmeer

ID: 2059472

(ots) -
Am 10.01.2019 teilte das Bundesamt für Seeschifffahrt und
Hydrographie (BSH), Hamburg, der Wasserschutzpolizeistation Brake
mit, dass ein 40-jähriger türkischer Kapitän eines

unter Panama Flagge fahrenden Frachtschiffes

mitgeteilt habe, dass er an Bord des Schiffes nicht mehr über
ausreichend regelkonformen Schiffskraftstoff verfüge. Das Schiff
befinde sich seit dem 22.12.2018 mit 45.000 Tonnen Ladung auf der
Seereise von Varna (Bulgarien) nach Brake. Die ursprüngliche
Reiseplanung sah vor, dass das Schiff am 07.01.2019 den Hafen Brake
erreicht. Während der Reise, noch vor Einfahrt in das
Emissions-Überwachungsgebiet der Nordsee (SECA), wurde der
Schiffsführung durch den Hafenbetreiber mitgeteilt, dass der
Liegeplatz erst am 16.01.2019 zur Verfügung stehe, das Schiff im
Rahmen der weiteren Reise auf Reede vor Anker gehen solle.

Infolgedessen habe das Schiff während dieser Zeit in der Nordsee
(Tiefwasserreede) vor Anker liegen sollen. Aufgrund der schlechten
Wetterlage habe der Kapitän entschieden, Anker aufzunehmen und in
Fahrt zu gehen. Aus diesem Grund sei der nach den internationalen
Bestimmungen des MARPOL-Übereinkommens regelkonforme
Schiffskraftstoff weitestgehend verbraucht und im weiteren Verlauf
der Reise mit nicht-regelkonformen Schweröl das
Emissions-Überwachungsgebiet der Nordsee bis zum Zielhafen befahren
müsse. In den Emissions-Überwachungsgebieten dürfen Seeschiffe aus
Gründen des Umweltschutzes nur mit schwefelarmen Kraftstoffen fahren.

Nachdem das Schiff am 16.01.2019 im Hafen Brake festgemacht hatte,
nahmen die Ermittler der WSP-Station Brake die Ermittlungen an Bord
auf. Seitens der Schiffsführung wurde bestätigt, dass das Schiff bis
zum Einlauf in Brake verbotswidrig mit Schweröl betrieben worden ist.
Kraftstoffproben, die von den ermittelnden Beamten im




Maschinenbereich des Schiffes genommen wurden und noch vor Ort von
einem hinzugezogenen Fachmann des Gewerbeaufsichtsamtes (GAA)
Cuxhaven analysiert wurden, bestätigten diese Angaben. Eine weitere
Bestätigung der Angaben erfolgte durch das Messergebnis einer vom BSH
in Bremerhaven betriebenen Überwachungsanlage.

Bei den Folgeermittlungen an Bord konnte durch die Beamten der
WSPSt Brake festgestellt werden, dass das Schiff über mehrere Tage
mit dem unerlaubten Schweröl in dem SECA betrieben worden ist und
dabei nicht unerhebliche Mengen dieser Kraftstoffart verbrannt worden
sind. Dieses Handeln seitens der Schiffsführung stellt nicht nur
einen Verstoß gegen die internationalen Bestimmungen des
MARPOL-Übereinkommens dar, sondern erfüllt auch den Straftatbestand
der Luftverunreinigung. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft
Oldenburg wurde von dort im Rahmen der Sicherung des Strafverfahrens
und einer Gewinnabschöpfung eine Sicherheitsleistung in Höhe von EUR
30.000 festgesetzt.




Rückfragen bitte an:

Wasserschutzpolizeiinspektion
Pressestelle
Telefon: +49 441 790 7815
Mobil: +49 170 3371986
E-Mail: pressestelle(at)wspi.polizei.niedersachsen.de

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Datum: 17.01.2019 - 16:01 Uhr
Sprache: Deutsch
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