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Darknet und grenzüberschreitender Drogenschmuggel

Schlag gegen international agierende Darknetdealer

ID: 2069324

(ots) -
Gemeinsame Pressemitteilung
01.02.2019

Darknet und grenzüberschreitender Drogenschmuggel Schlag gegen
international agierende Darknetdealer

Münster, Essen, Gronau

Durch die sorgfältige und enge internationale Zusammenarbeit von
deutschen und niederländi-schen Staatsanwaltschaften, deutscher
Zollfahndung, dem FIOD (niederländischer Ermittlungs-dienst) sowie
EUROJUST und EUROPOL gelang den Ermittlungsbehörden ein empfindlicher
Schlag gegen die grenzüberschreitende Drogenkriminalität aus dem
Darknet. Am 01.02.2019 wurden im deutsch-niederländischen Grenzgebiet
neun Wohn- und Geschäfts-räume, davon zwei in Gronau und sieben in
den Niederlanden, durchsucht. Neun Haftbefehle wurden vollstreckt,
drei weitere Personen vorläufig festgenommen. Fünf Beschuldigte
sollen unmittelbar dem Haftrichter in Deutschland vorgeführt werden,
der über die Anordnung der Un-tersuchungshaft entscheiden wird. Für
die vier in den Niederlanden festgenommen Beschuldig-ten wird die
Staatsanwaltschaft Münster die Auslieferung beantragen. Eine größere
Menge Betäubungsmittel, darunter 40 Kilogramm Amphetamin und ein
Kilogramm Ecstasy-Tabletten, sowie Bargeld wurden bereits
sichergestellt. Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Münster ermitteln
seit September 2018 Fahnder des Zoll-fahndungsamtes Essen gegen eine
international agierende 13-köpfige Tätergruppierung aus den
Niederlanden, die im Darknet diverse Betäubungsmittel angeboten, die
bestellten Drogen nach Deutschland eingeführt und per Post verschickt
haben soll. Nach den bisherigen Ermittlungen sollen drei heute
festgenommene Hauptbeschuldigte die Be-stellung und den Versand
organisiert haben. Bei diesen Beschuldigten handelt es sich um einen
31-jährigen in Enschede wohnenden afghanischen Staatsangehörigen,




dessen 27 Jahre alten in Gronau wohnhaften Bruder sowie einen
33-jährigen Niederländer aus Enschede. Ausgangpunkt der Ermittlungen
war die Fallbezogene Informationsgewinnung des Zollfahn-dungsamtes
Essen, am Dienstsitz Nordhorn. Der illegale Postversand von Drogen
aus dem weltweiten Netz ist hier an der niederländischen Grenze seit
Jahren keine unbekannte Größe. Die Auswertung abgeschlossener und
laufender Ermittlungsverfahren, enge Zusammenarbeit mit den
Kontrolleinheiten Verkehrswege der grenznahen Hauptzollämter, ein
intensiver Erfah-rungsaustausch mit den niederländischen Behörden
sowie Hinweise aus der Bevölkerung führ-ten die Nordhorner Ermittler
zu der mutmaßlichen Tätergruppierung. Bereits während der verdeckten
Phase der sehr intensiven Ermittlungen konnten Drogensen-dungen in
Briefen und Päckchen für weltweite Empfänger sichergestellt werden.
Darunter fast 25 Kilogramm Amphetamin, 1,6 Kilogramm reines MDMA,
1,1 Kilogramm Ecstasy-Tabletten, 170 Gramm Kokain sowie 145 Gramm
Heroin mit einem Straßenverkaufswert von mehr als 400.000 Euro. Um
neben den erfolgreichen Sicherstellungen auch die Drahtzieher der
grenzüberschreitend tä-tigen Bande und damit verbundene
Geldwäscheaktivitäten ermitteln zu können, schlossen die
Staatsanwaltschaften Münster (D) und Zwolle (NL) unter Einbeziehung
der EU-Agentur für justi-zielle Zusammenarbeit EUROJUST und der
europäischen Polizeibehörde EUROPOL im No-vember 2018 eine
Vereinbarung zur Gründung eines "Joint Investigation Teams (JIT)".
Diese gemeinsame Ermittlungsgruppe aus deutschen und niederländischen
Ermittlerinnen und Ermitt-lern erlaubt es, die Erhebung und den
Austausch von Informationen und Beweismitteln ge-richtsverwertbar,
unter Wahrung sämtlicher nationaler strafprozessualer Vorgaben zu
beschleu-nigen Die Ermittlungsbehörden gehen nach den bislang
gewonnenen Erkenntnissen davon aus, dass die im Darknet bestellten
Drogen online bestellt, in Kryptowährung bezahlt und auf Geheiß der
Hauptbeschuldigten von weiteren Tatverdächtigen entweder in den
Niederlanden oder in Deutschland postfertig verpackt wurden. Die
mutmaßliche Bande soll für ihre Lager- und Verpa-ckungsaktivitäten
eigens hierfür in den Niederlanden (Raum Twente) und Deutschland
(Kreis Borken), angemietete Wohnungen genutzt haben. Die diversen
Betäubungsmittel bzw. diese als bereits fertig gepackte, etikettierte
und deutsch frankierte Versandtaschen und Päckchen sollen von den
heute ebenfalls festgenommenen Un-terstützern und Kurieren in nahezu
täglichen Fahrten per PKW über die Grenze transportiert worden sein,
um anschließend von Deutschland aus weltweit verschickt zu werden.
Zum Ver-sand sollen Briefkästen und Postannahmestellen im grenznahen
Raum von Bad Bentheim bis ins nördliche Ruhrgebiet genutzt worden
sein. Das in den Niederlanden zugelassene und eben-falls
sichergestellte Kurierfahrzeug wurde offensichtlich bewusst für den
Schmuggel umgerüstet und ein Drogenversteck im Bereich der
Reserveradabdeckung eingebaut. Bei den heutigen Durchsuchungen wurden
ferner zahlreiche schriftliche Unterlagen, Computer und Mobiltelefone
vorgefunden. Auf niederländischer Seite ermittelt der FIOD (Fiscale
inlichtingen und opsporingsdienst), als Betrugbekämpfungsbehörde im
Auftrag der Staatsanwaltschaft Zwolle im JIT wegen des Ver-dachts der
Geldwäsche. Die gelungenen Ermittlungen und durchgeführten Maßnahmen
wurden von EUROJUST, als eu-ropäischer Unterstützungs- und
Koordinierungsbehörde zur Verfolgung schwerer, grenzüber-schreitender
Kriminalität mitgetragen und abgestimmt. Eurojust versteht sich
insbesondere auf justizieller Ebene als Partner der Ermittler. Bei
einer Verurteilung drohen den Beschuldigten sowohl auf deutscher und
als auch auf nieder-ländischer Seite hohe Haftstrafen. Die laufenden
Maßnahmen und Ermittlungen sowie erste Auswertungen der Beweismittel
dau-ern an. Weitere Meldungen:
https://www.presseportal.de/blaulicht/nr/116257 https://www.fiod.nl/
http://eurojust.europa.eu/press/PressReleases/Pages/2019.aspx
https://www.om.nl/actueel/




Rückfragen bitte an:
STAATSANWALTSCHAFT Münster
Pressesprecher
OStA Martin Botzenhardt
Tel.: 0251- 494-2415
Fax: 0251- 494-2555
E-Mail: pressestelle(at)sta-muenster.nrw.de
www.sta-munster.nrw.de

oder

Zollfahndungsamt Essen
Pressesprecherin
Heike Sennewald
Telefon: 0201 27963 130
Fax: 0201 27963 194
E-Mail: pressestelle.essen(at)zfae.bfinv.de
www.zoll.de

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Datum: 01.02.2019 - 15:30 Uhr
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