Lingen - Neues Gewalt-Präventionsprojekt vorgestellt
(ots) -
Vor zwölf Jahren veränderte sich das Leben von Christoph Rickels
von einer Sekunde zur nächsten. Nach einem Diskobesuch wurde er
niedergeschlagen. Bewusstlos stürzte er mit dem Gesicht zu Boden.
Vier Monate verbrachte er im Koma und kämpfte sich trotz mehrfacher
Hirnblutungen und vielen weiteren Verletzungen in sein Leben zurück.
Heute ist er zu 80% schwerbehindert und dass wegen eines einzelnen
Schlags.
Bereits vor einigen Jahren rief er die Initiative "First
Togetherness" ins Leben und steht nun für ein unvergleichliches
Präventionsprojekt. Er erzählt Schülern von seinen Erlebnissen in den
vergangenen Jahren, nimmt dabei kein Blatt vor der Mund und motiviert
Jugendliche dazu, für ihre Ziele zu kämpfen.
Vertreter des Lingener Präventionsrates, der Beratungsstelle LOGO,
des SKM, des Jugendschutzes und der Lingener Polizei trafen sich
gestern Abend in den Räumen des Christophoruswerkes, um dieses
einmalige Gewalt-Präventionsprojekt der Initiative vorzustellen.
Klaus Sur, Leiter des Internats am Christophoruswerkes, begrüßte
die ca. 60 jugendlichen Zuhörer und bedankte sich bei Herrn Rickels
für sein Kommen. Bereits am Vormittag zog Herr Rickels ca. 60 Schüler
der Berufsbildenden Schulen in Lingen in seinen Bann.
Er erzählte den Jugendlichen schonungslos und ungehemmt von dem
Moment der Gewalttat und den vielen Rückschlägen, die er zurück in
sein Leben meisterte. Er musste lernen zu laufen, zu essen, zu
sprechen und verbrachte viele Jahre in Krankenhäusern und
Reha-Einrichtungen. Noch heute leidet er an einer halbseitig
spastischen Lähmung, einem angeschlagenen Sprachnerv und einigen
weiteren körperlichen Defiziten. "Es ist alles kaputt. Und warum?
Wegen nichts! Es war nur dieser eine Moment", so Rickels und spielte
im Laufe des Abends einen Rap aus eigener Feder vor. Seiner
Leidenschaft als Musiker kann er wegen seiner körperlichen
Einschränkungen nicht mehr nachgehen.
Seinen kämpferischen Charakter hat er sich jedoch behalten. "Ich
war immer schon ein Kämpfer. Fallt hin und steht wieder auf. Macht
immer weiter und gebt nicht auf", gab er den jungen Zuhören am Abend
mehrfach mit auf den Weg.
Sein Lebensmotto und seine Motivation, auch nach den Rückschlägen
immer positiv ins Leben zu blicken umschreibt er mit den Worten "man
erntet was man säht". Nicht zuletzt wurde er aufgrund seines
beeindruckenden Engagements vor drei Jahren vom Bündnis für
Demokratie und Toleranz als Botschafter ausgezeichnet. Mit seiner
Initiative "First Togetherness" möchte Rickels in der Gesellschaft
ein neues Wir-Gefühl etablieren und Jugendlichen aufzeigen, dass cool
zu sein, nichts anderes bedeutet, als anderen Menschen zu helfen und
füreinander da zu sein.
Die Schüler zeigten sich von dem Vortrag tief beeindruckt. Ein
jugendlicher Zuhörer zollte Christoph Rickels tiefen Respekt für
solch einen Lebenswillen.
Den Abend schloss Kriminalhauptkommissarin Hiltrud Frese,
Opferschutzbeauftragte der Polizei Lingen. Frau Frese bedankte sich
für den eindrucksvollen Vortrag und hofft darauf, dass die gewonnenen
Eindrücke die Jugendlichen sensibilisieren, sie vor einer möglichen
Gewalttat innehalten und davon ablassen. "Ihr schützt dadurch nicht
nur euer gegenüber, sondern auch euch selbst", so Frese.
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Ines Kreimer
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Telefon: 0591 87 - 204
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Datum: 08.02.2019 - 10:36 Uhr
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