Zahl der Trickbetrugsversuche ist weiter auf hohem Niveau - Landespolizei setzt auf Aufklärung und zielgerichtete Präventionsmaßnahmen um Straftaten zu verhindern
(ots) - Bundesweit ist in den vergangenen Jahren die Anzahl
der bei der Polizei angezeigten Trickstraftaten zum Nachteil älterer
Menschen kontinuierlich angestiegen.
Diese Entwicklung zeichnet sich auch in Mecklenburg-Vorpommern ab
und so ist bereits in den ersten Wochen dieses Jahres ein hohes
Fallaufkommen zu verzeichnen. Aktuell warnte die Polizeiinspektion
Ludwigslust vor Anrufen falscher Polizeibeamter in den Regionen
Parchim und Plau. Siehe dazu nachfolgende Pressemitteilungen:
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/108763/4187207 sowie
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/108763/4184841 und
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/108746/4180013.
Mit 1.442 angezeigten Fällen ist in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr
2018 das bisher höchste Fallaufkommend festzustellen (2017: 996
Fälle, 2016: 468 Fälle, 2015: 324 Fälle, 2014: 239 Fälle).
Erfreulicherweise wächst durch regelmäßige Warnungen und
zielgerichtete Aufklärung der Anteil der Taten, die im
Versuchsstadium steckenbleiben. Der Anteil der Fälle, bei denen es
zur Übergabe von Geld oder Wertsachen kam, konnte im Vergleich zu den
Vorjahren (2017: 8 Prozent, 2016: 7,7 Prozent, 2015: 14,8 Prozent)
weiter auf 6,9 Prozent gesenkt werden. Insgesamt wurden der Polizei
99 vollendete Trickbetrugsfälle im Jahr 2018 bekannt. Beim
Gesamtschaden ist mit etwa 520.000 Euro ein ebenfalls Rückgang im
Vergleich zum Vorjahr (2017: etwa 615.000 Euro) zu verzeichnen.
Die hohe Versuchsquote ist insbesondere auf eine höhere
Sensibilisierung in der Bevölkerung zurückzuführen. Denn die Kenntnis
von diesem Phänomen und seinen unterschiedlichen Begehungsweisen
führt zu einer höheren Wachsamkeit, einem rechtzeitigen Erkennen des
Betrugs sowie einer größeren Bereitschaft für deren Anzeige bei der
Polizei, auch bei versuchten Taten. Dies gilt nicht nur für die Opfer
selbst, sondern auch für Angehörige, Bankmitarbeiter, Taxifahrer u.
a., die die betroffenen, älteren Menschen rechtzeitig über die
Situation aufklären und die Polizei informieren.
Die Warnmeldungen und Hinweise der Polizei richten sich daher
ausdrücklich nicht nur an die oftmals betroffene ältere Bevölkerung.
Im Familien- und Bekanntenkreis sollte über Trickstraftaten
gesprochen werden, um älteren Verwandten und Bekannten
Handlungssicherheit im Umgang mit derartigen Anrufen oder
Kontaktaufnahmen zu geben.
Typische Begehungsweisen der Trickstraftaten z. N. älterer
Menschen sind nach wie vor der klassische Enkeltrick unter Vorspielen
eines angeblichen Verwandtschafts- oder Bekanntschaftsverhältnisses,
das Auftreten unter der Legende eines Polizeibeamten oder
Staatsanwaltes, der Trickdiebstahl durch Ausnutzung der Arglosigkeit
der Opfer, wie der "Deponiertrick" oder die Bitte um Hilfe, der
Gewinnspielbetrug, bei dem ein Geldgewinn in Aussicht gestellt wird,
sobald "Gebühren" für verschiedene Zwecke gezahlt wurden, sowie das
Fordern von Geldbeträgen wegen angeblicher Schulden.
Da jeder vollendete Trickbetrug für die Betroffenen neben dem
finanziellen Verlust häufig auch eine hohe psychische Belastung
darstellt, setzt die Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern seit vielen
Jahren verstärkt auf die Vorbeugung derartiger Straftaten. Neben
regelmäßigen Warnmeldungen und Präventionsveranstaltungen wird seit
2010 das Merkblatt für Geld und Kreditinstitute an alle im Land
befindlichen Privatbanken, Genossenschaftsbanken und Sparkassen zur
Sensibilisierung der Angestellten verteilt. Zudem beraten die
ehrenamtlich tätigen Seniorensicherheitsberaterinnen und -berater
kostenlos zu typischen Gefahrensitationen und stärken somit das
Sicherheitsgefühl der älteren Generation (siehe
https://www.polizei.mvnet.de/Pr%C3%A4vention/Senioren/).
Tipps der Polizei gegen den Enkeltrick:
-Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon nicht selbst
mit Namen vorstellt. -Vergewissern Sie sich, ob der Anrufer wirklich
ein Verwandter ist: Rufen Sie die jeweilige Person unter der bisher
bekannten und benutzten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt
bestätigen. -Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald Ihr
Gesprächspartner Geld von Ihnen fordert. -Geben Sie keine Details zu
Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis. -Übergeben
Sie niemals Geld an unbekannte Personen. -Informieren Sie sofort die
Polizei über den Notruf 110, wenn Ihnen ein Anruf verdächtig
vorkommt. -Wenn Sie Opfer geworden sind: Wenden Sie sich an die
Polizei und erstatten Sie Anzeige.
Weitere Informationen und Präventionshinweise zum Themenfeld
Trickbetrug gibt es unter
https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/.
Rückfragen bitte an:
Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern
Pressestelle
Matthias Rascher
Telefon: 03866/64-8700
E-Mail: presse(at)lka-mv.de
http://www.polizei.mvnet.de
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Datum: 08.02.2019 - 12:00 Uhr
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