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A 7 - Malsfeld:



Fahrende "Zeitbombe" aus dem Verkehr gezogen -

LKW wurde die Weiterfahrt untersagt

ID: 2077086

(ots) -
Einen höchst bedenklichen slowakischen Sattelzug zogen am
gestrigen Dienstagmittag die Beamten der Schwerlastkontrollgruppe der
Autobahnpolizei Baunatal auf der A 7 komplett aus dem Verkehr.
Ursprünglich wollten sie ihn gegen 13:00 Uhr zunächst nur
routinemäßig auf dem Autohof Malsfeld kontrollieren.

Mangelhaft gesicherte Ladung

Den erfahrenen Beamten, die täglich Sattelzüge und LKW überprüfen,
reichte bereits ein kurzer Blick auf die Ladefläche, um zu sehen,
dass hier die Fahrt zu Ende ist. Denn die Ladung von drei großen
Metall-Bandrollen mit Gewichten von zweimal 5,0 Tonnen und einmal 8,6
Tonnen war bereits verschoben und drohte bei jeder Bremsung
umzufallen. Die Beamten der Schwerlastgruppe sprechen bei solchen
Stahlrollen von einem kippgefährdeten Ladegut, das auf besondere
Weise gesichert werden muss. Da der Fahrzeugführer und sein Beifahrer
weder erforderliche Sperrstangen, noch Antirutschmatten einsetzten
und die benutzten Zurrgurte sich bewegen und per Hand verdrehen
ließen, war die Ladungssicherung absolut ungenügend. (siehe Bilder)
Somit hätte eine Vollbremsung des Sattelzuges eventuell dazu geführt,
dass die schweren Stahlrollen sich unkontrolliert in Bewegung gesetzt
und in der Folge höchstwahrscheinlich einen schwerwiegenden
Verkehrsunfall verursachen hätten.

Mängel am Fahrzeug

Dementsprechend setzten die Beamten die Suche nach weiteren
Mängeln am Fahrzeug fort und brauchten nicht lange, um sie auch zu
finden. Unter anderem war die Federung des Sattelaufliegers so tief
eingestellt, dass die Reifen auf einer Achse bei normalen
Fahrbewegungen regelmäßig gegen den metallenen Aufbau schlugen.
Dadurch rieben sich die inneren Stollen der Lauffläche so sehr ab,
dass sie bereits um 3 cm kleiner waren als die Äußeren. (siehe Bild)
Daneben bemängelten die Spezialisten der Polizei auch noch einen




Unterfahrschutz der abgerissen und notdürftig geflickt war, sowie
einen Bremsplatten an einem Reifen. Dieser ist nämlich ein starkes
Indiz dafür, dass die Bremsanlage des Fahrzeugs ebenfalls
mangelbehaftet ist.

Eine lockere Radkastenabdeckung, ein tiefer Riss in einem der
Reifen sowie die Überhöhe des gesamten Gefährts von 4,13 m, statt der
erlaubten 4 m, waren für die Beamten dann nur noch zusätzliche
Tropfen in ein bereits übergelaufenes Fass an Fahrzeugmängeln.

Zwei Fahrer fuhren auf drei Fahrerkarten

Als ob die Mängel der Ladungssicherung und des Fahrzeugs noch
nicht genug wären, mussten die Polizisten dann beim Auslesen des
digitalen Fahrtenschreibers feststellen, dass die beiden slowakischen
Fahrzeugführer, 61-jährig und 40-jährig, eine dritte Fahrerkarte
benutzt hatten. Diese wurde bei dem 40-Jährigen aufgefunden und
sichergestellt. Der so erwirtschaftete Fahrzeitvorteil von 7,5
Stunden dürfte aber durch die jetzige Zwangspause eindeutig wieder
dahin sein.

Die Fahrzeugführer erwartet nun mit Sicherheit eine saftige
Strafe. Die dazugehörigen Ermittlungen gaben die Beamten der
Polizeiautobahnstation Baunatal an das zuständige Bundesamt für
Güterverkehr ab, da dieses zuständig ist für Verstöße von
ausländischen Fahrzeugführern in Sachen Lenk- und Ruhezeiten.

Der Sattelzug bleibt nun auf dem Autohof Malsfeld stehen, bis die
Mängel durch Fachleute behoben sind und der Transport von seinem
ursprünglichen Ausgangspunkt Bratislava zu seinem Bestimmungsort
Hildburghausen, diesmal gefahrlos, fortgeführt werden kann.

Marcus Weber Pressestelle Tel.: 0561 - 910 1020




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Datum: 13.02.2019 - 17:07 Uhr
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