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Verkehrsunfallstatistik 2018 der PI Birkenfeld

ID: 2081222

(ots) - Analog der letzten Jahre werden für den
Zuständigkeitsbereich der PI Birkenfeld die Zahlen für die
Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2018 bekannt gegeben.

Gesamtunfallentwicklung:

"Promille-Unfälle stark angestiegen"

Die Polizei Birkenfeld registrierte im Jahr 2018 766
Verkehrsunfälle; dies sind erfreulicherweise 51 Unfälle weniger als
im Vorjahr (minus 6,2 Prozent. In einem Fünf-Jahresvergleich ist
festzustellen, dass die Unfallzahlen um insgesamt 24 Unfälle
rückläufig sind.

In den Jahren 2014 bis 2017 musste die Polizei Birkenfeld keine
Unfälle mit tödlichem Ausgang beklagen, leider setzte sich dieser
positive Trend im Jahr 2018 nicht fort, bei einem tragischen
Verkehrsunfall verunglückte ein Mensch tödlich.

Die Zahl der Unfälle, bei denen Personen zu Schaden kamen
(getötet, schwer- oder leichtverletzt), ist von 70 (2017) auf 74 im
Jahr 2018 leicht um 5,7 Prozent angestiegen. Insgesamt verunglückten
92 Personen, davon verletzten sich 36 Verkehrsteilnehmer schwer, 55
leicht, und eine Person verstarb an den Folgen des Unfalls. Als
schwer verletzt gilt in der Statistik jeder Mensch, der nach einem
Verkehrsunfall mindestens 24 Stunden in einem Krankenhaus verbringt.

310 aller erfassten Unfälle bei der PI Birkenfeld, also rund 40
Prozent, sind sogenannte Wildunfälle. Ein Indiz für die Häufigkeit
ist insbesondere der ländliche und waldreiche Dienstbezirk sowie die
starke Vermehrung des Wildes.

Grundsätzlich raten Polizei und Automobilverbände zur Verhinderung
von Wildunfällen zu folgenden Verhaltensregeln:

- Fuß vom Gas im Wald und an unübersichtlichen Wald- oder
Feldrändern
- Erhöhte Vorsicht auf neuen Straßen durch den Wald - Wild ändert
kaum vertraute Wege

Wenn Wild an oder auf der Straße steht:





- Abblenden, kontrolliert abbremsen und hupen
- Mit Nachzüglern rechnen. Wildschweine, Rehe und andere Arten
leben oft gesellig

Wenn eine Kollision unvermeidbar ist:

- Besser ein kontrollierter Aufprall als unkontrolliertes
Ausweichen
- Im Ernstfall das Lenkrad festhalten, geradeaus fahren und dabei
bremsen.

Deutlich höhere Aufklärungsquote bei Verkehrsunfallfluchten

Die Anzahl der Verkehrsunfälle, bei denen sich Beteiligte von der
Unfallörtlichkeit unerlaubt entfernten, ist in diesem Jahr auf 108
Fälle (Vorjahr: 90) angestiegen. Konnten 2017 rund 40 Prozent alle
Unfallfluchten geklärt werden, wurden in diesem Jahr mehr als die
Hälfte (58 Prozent) der flüchtigen Fahrzeugführer ermittelt. Die
Strategie der zentralen Unfallfluchtermittlung der Polizei Birkenfeld
hat sich bewährt.

Eine Unfallflucht begeht derjenige, der sich als Unfallbeteiligter
vom Unfallort entfernt, ohne zuvor dem anderen Unfallbeteiligten die
Feststellung seiner Personalien ermöglicht zu haben oder hierzu
wenigstens eine angemessene Zeit gewartet zu haben. Des Weiteren auch
derjenige, der sich zwar erlaubterweise vom Unfallort entfernt hat,
die erforderlichen Feststellungen aber nicht nachträglich ermöglicht.
Im Zweifelsfall sollten Verkehrsteilnehmer die Polizei informieren,
die dann den Verkehrsunfall aufnimmt. So sind Sie immer auf der
sicheren Seite.

Unter dem Motto "Unfallflucht ist kein Kavaliersdelikt" appelliert
die Polizei an Verkehrsteilnehmer, entsprechende Hinweise und
Beobachtungen, die zur Klärung einer Tat dienen, mitzuteilen.

Hauptunfallursachen: Statistisch gesehen sind Geschwindigkeit,
Abstand und das Abbiegen, Wenden oder Rückwärtsfahren ursächlich für
die meisten Unfälle. Rund 13,6 Prozent (entspricht 104 Unfällen)
aller Unfälle sind auf nicht angepasste Geschwindigkeit
zurückzuführen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies ein Anstieg
von 7,2 Prozent, im Fünf-Jahresvergleich sogar von 11,5 Prozent.

Zur Bekämpfung dieses Negativtrends führt die Polizei Birkenfeld
weiterhin konsequente Geschwindigkeitsmessungen an örtlichen
Unfallschwerpunkten und "Raserstrecken" durch. Insbesondere die
Risikogruppe der "Jungen Fahrer" (zw. 18 und 24 Jahren) wird durch
polizeiliche Präventionsveranstaltungen auf die Gefahren durch zu
hohe oder nichtangepasste Geschwindigkeit hingewiesen und
sensibilisiert.

Ebenso sind die Themen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr
präsent. Bei insgesamt 19 Unfällen stellte die Polizei fest, dass
Fahrer unter Alkohol- bzw. Drogeneinfluss standen. Alleine im Bereich
der Alkoholunfälle ist ein besorgniserregender Anstieg von 8 auf 18
Unfälle festzustellen. Alkohol und Drogen im Straßenverkehr sind
keine Kavaliersdelikte, neben Führerscheinentzug und MPU drohen
drastische Geld- oder Freiheitsstrafen.

Die PI Birkenfeld wird auch wie in den vergangenen Jahren
verstärkt Alkohol- und Drogenkontrollen durchführen und Verstöße
konsequent ahnden.

Statistisch schwer Nachweisbar, aber für die polizeiliche
Verkehrssicherheitsarbeit der Polizei unverzichtbar, ist das Thema
"Ablenkung" im Straßenverkehr. Im Zeitalter von Informations- und
Unterhaltungssystemen in Fahrzeugen sowie Nutzung von Smartphones
bekommt das Phänomen "Ablenkung" eine neue Dimension. Der sorglose
Umgang mit Smartphone und Co. beim Autofahren ist eine zunehmende und
oft unterschätzte Gefahr im Straßenverkehr. Eine aktive Teilnahme am
Straßenverkehr, ob als Kraftfahrer, Fahrradfahrer oder Fußgänger,
erfordert jederzeit die volle Konzentration auf das
Verkehrsgeschehen. Eine kurze Unaufmerksamkeit und dem damit
verbundenen "Blindflug" kann unter Umständen nicht nur zu
gefährlichen Verkehrssituationen oder riskanten Fahrmanövern, sondern
auch zu schlimmen Unfällen führen. Gezielte Handykontrollen werden
erheblicher Bestandteil der polizeilichen Aufgaben sein,
festgestellte Verstöße werden konsequent geahndet, hier drohen
saftige Bußgelder und Punkte im Verkehrszentralregister.

Parallel dazu führt die Polizei Präventionsveranstaltungen,
insbesondere bei der Risikogruppe der Jungen Fahrer durch, um diese
über die Gefahren der Handynutzung zu sensibilisieren.

Unfall - Risikogruppen:

Kinder/Jugendliche Im Bereich der PI Birkenfeld ereignete sich
erfreulicherweise nur ein Unfall, bei dem zwei Kinder als Mitfahrer
leicht verletzt wurden, somit liegt der Anteil der Unfälle mit
Kinderbeteiligung bei etwa 0,1 Prozent aller Unfälle. Im Jahr zuvor
verzeichnete die Polizei Birkenfeld insgesamt sechs Unfälle, an denen
Kinder beteiligt waren. Seit Jahren betreibt die Polizei Birkenfeld
für ihren Bereich konsequent Verkehrsprävention bei Kindern und
Jugendlichen. In der hierfür zuständigen Jugendverkehrsschule werden
Kinder und Jugendliche hinsichtlich der Gefahren im Straßenverkehr
beschult und auf die Gefahren hingewiesen.
Verkehrsüberwachungsmaßnahmen der Polizei im Bereich von Kindergärten
und Schulen sowie durch gezielte Kontrollen von Rückhaltesystemen,
insbesondere der richtigen Benutzung von Kindersitzen, stehen auf der
Tagesordnung der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit.

Der Trend von null Schulwegunfällen setzt sich auch in diesem Jahr
fort, seit 2014 verunglückte glücklicherweise kein einziges Kind auf
dem Weg zur oder von der Schule.

Junge Fahrer Nach wie vor ist die die Risikogruppe der jungen
Fahrer im Alter zwischen 18 und 24 Jahre im Unfallgeschehen stark
vertreten, was die Unfallzahlen der Polizei Birkenfeld zeigen. 2018
ereigneten sich insgesamt 176 Unfälle (Vorjahr: 187) an denen junge
Fahrer unfallbeteiligt waren, in 128 Fällen setzten "Junge Fahrer"
die Unfallursache. Somit geht rund jeder sechste Unfall (16,7
Prozent) auf das Konto der "Jungen Fahrer".

Die Polizei Birkenfeld betreibt zielorientierte Präventionsarbeit,
hauptsächlich in Fahrschulen und an öffentlichen Events. Ziel ist es
der jüngeren motorisierten Generation eine Verhaltensweise zu
vermitteln.

Senioren (ab 65 Jahre) An Rund 126 Unfällen (16,5 Prozent) aller
polizeilich aufgenommenen Verkehrsunfällen waren Personen aus der
Gruppe der Senioren beteiligt. Der Anteil der Senioren an der
Gesamtbevölkerung wird immer größer. Viele ältere Menschen sind heute
auch mobiler, als es frühere Generationen waren. Daher ist es leicht
erklärbar, dass diese Bevölkerungsgruppe häufiger an Verkehrsunfällen
beteiligt ist. Mit zunehmendem Alter können sich viele
Gesundheitsbeeinträchtigungen einstellen. Typisch sind ein Nachlassen
der Seh- und Hörkraft sowie eine verminderte Reaktionsfähigkeit und
Beweglichkeit.

Kampagnen der Polizei, der Verkehrswacht, des ADAC und des
Fahrlehrerverbandes geben hier entsprechende Hinweise zur
Aufrechterhaltung einer sicheren Auto Mobilität. Die Polizei rät:
Sorgen Sie dafür, dass sie fahrtauglich bleiben und nutzen Sie
Informations-, Trainings- und Seminarprogramme.

Motorradfahrer Insgesamt ereigneten sich 2018 17 Unfälle, an denen
Motorradfahrer beteiligt waren. Es verunglückten 16 Biker, sieben
wurden schwer- und neun leicht verletzt. Im Vergleich zum Vorjahr
sind die Motorradunfälle um sechs gestiegen. Ursache für die
Steigerung der Motorradunfälle dürfte der auch zeitlich lange
Jahrhundertsommer, weniger eine mangelhafte Fahrzeugbeherrschung der
Motorradfahrer, gewesen sein. Bei zehn Unfällen waren die Biker zu
schnell bzw. mit nicht angepasster Geschwindigkeit unterwegs. Die
Polizei Birkenfeld führt auch zukünftig Zweiradkontrollen im Rahmen
von Verkehrsüberwachungsmaßnahmen durch.

Die Polizei setzt sich weiterhin das Ziel,Verkehrsunfälle,
insbesondere mit Personenschäden, zu reduzieren. Präventive und
repressive Maßnahmen werden ganzjährig problemorientiert stattfinden.

Wir appellieren an alle Verkehrsteilnehmer, sich über die
Gefahren, die der Straßenverkehr mit sich bringt, bewusst zu werden
und sich dementsprechend rücksichtsvoll und verantwortungsbewusst zu
verhalten.

Fahren Sie vorsichtig! Kommen Sie sicher und gesund nach Hause!
Ihre Polizei Birkenfeld




Rückfragen bitte an:

Wasserschiederstraße 33
55765 Birkenfeld
www.polizei.rlp.de


Ansprechpartner
Christoph Scherrer
Telefon 06782/9910
Telefax 06782/991-20
pibirkenfeld(at)polizei.rlp.de


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Datum: 22.02.2019 - 11:55 Uhr
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