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Verkehrsbericht 2018: Mehr Tote und Verletzte auf Duisburgs Straßen

ID: 2084284

(ots) - Acht Menschen kamen im vergangenen Jahr durch
Verkehrsunfälle in Duisburg ums Leben. Diese traurige Bilanz zog
Polizeipräsidentin Dr. Elke Bartels bei der heutigen (27. Februar)
Vorstellung des Verkehrsberichts 2018. "Jeder Verkehrstote ist einer
zu viel. Deswegen analysieren wir Verkehrsunfälle genau und prüfen,
welchen Beitrag die Duisburger Polizei leisten kann, um insbesondere
tödliche Unfälle im Straßenverkehr zu vermeiden", stellte Bartels
klar.

Bei den Unfalltoten handelt es sich allein um fünf Zweiradfahrer,
eine Fußgängerin, einen Autofahrer und eine Beifahrerin. Die Anzahl
der Verkehrstoten hat in 2018 im Fünfjahres-Rückblick (2014: 7)
bedauerlicherweise einen Höchstwert erreicht.

Die Anzahl der Unfälle 2018 gab es auf den Straßen im Stadtgebiet
insgesamt 17.727 Unfälle. Das sind 124 mehr als im vergangenen Jahr
(17.603). 1.755 Personen verletzten sich bei 1.455 Unfällen mit
Personenschaden. Das ist ein Anstieg um 7,4 Prozent (+121) gegenüber
2017. Die Anzahl der Schwerverletzten blieb mit 255 Menschen
unverändert.

Die tödlichen Unfälle im Einzelnen

Mitte April hatte ein 19-jähriger Mann beim Überholen auf der
Binsheimer Straße in Baerl die Kontrolle über sein Motorrad verloren.
Beim Sturz prallte er gegen ein Verkehrsschild und starb am
Unfallort.

Nachdem ein 21-jähriger Motorradfahrer am 9. Mai mehrere Autos auf
der Holtener Straße in Walsum überholt hatte, verlor er die Kontrolle
über sein Krad und stieß mit einem geparkten Pkw zusammen. Er starb
wenig später im Krankenhaus an seinen schweren Verletzungen. Der
junge Mann war ohne die erforderliche Fahrerlaubnis unterwegs.

Auf der Wanheimer Straße kollidierte ein 32 Jahre alter
Krad-Fahrer im September bei überhöhter Geschwindigkeit mit einem
abbiegenden Auto. Der Mann verstarb im Krankenhaus.





Ein 23-jähriger Pkw-Fahrer stieß im Dezember bei einem
Überholmanöver auf der Moerser Straße mit einem entgegenkommenden
Wagen zusammen. Dessen 46 Jahre alte Beifahrerin verstarb einige Tage
später an den Unfallfolgen in einer Klinik.

Im Gefälle zu einer Tiefgarage verlor ein 79 Jahre alter
Autofahrer im August auf der Wollinstraße die Kontrolle über seinen
Pkw, durchbrach ein Rolltor, stieß mit einem Metallgitter und einer
Wand zusammen. Der Mann starb rund zwei Wochen später an seinen
Verletzungen.

Eine Fußgängerin (68) wurde im November beim Überqueren der
Rheinpreußenstraße von einem Auto erfasst. Die Frau erlag ihren
Verletzungen im Krankenhaus.

Im April starb ein 76 Jahre alter Radfahrer (Schwanenstraße) und
im September eine 55 Jahre alte Radfahrerin (Kaiserswerther Straße)
bei Unfällen. Sie waren von rechtsabbiegenden Lkw erfasst worden.

Das Thema "Toter Winkel" hat die Polizei Duisburg gemeinsam mit
den Netzwerkpartnern von "Duisburg. Aber sicher.", der DEKRA und den
Wirtschaftsbetrieben 2018 verstärkt aufgegriffen. An rund zehn
Kreuzungen wurden durch die Kooperationspartner "Tote Winkel Spiegel"
an ausgewählten Kreuzungen aufgehängt. Bei weiteren vier Terminen
konnten sich Radfahrer an einem Lkw selber ein Bild von dem
Blickwinkel eines Lkw-Fahrers machen.

"Wir werden nicht müde, gerade die schwächsten Verkehrsteilnehmer
immer wieder auf besondere Gefahrenpunkte aufmerksam zu machen.
Selbst wenn sie im Straßenverkehr oft recht haben, ziehen sie am Ende
leider den Kürzeren", warnt Bartels.

Unfälle mit Verletzten nach Altersgruppen:

173 (177) Kinder und 56 (60) Jugendliche verletzten sich im
vergangenen Jahr im Straßenverkehr. 74 % der Kinder war bei den
Unfällen als Fußgänger oder Radfahrer unterwegs, bei den Jugendlichen
waren es 62%. Dieses Verhältnis ändert sich in der Altersgruppe der
18- bis 25-Jährigen: 49% der 247 (242) Verletzten verunglückten als
Autofahrer, 11% saßen als Insassen im Wagen.

Mit 1.010 verletzten Erwachsenen bis 65 Jahren verzeichnet die
Duisburger Polizei einen Anstieg um 6,1 % zum Vorjahr (952). Sie
waren hauptsächlich als Autofahrer (36%), Radfahrer (24%) sowie als
Fußgänger (12%) unterwegs.

Menschen jenseits des 65. Lebensjahres verletzten sich 258 Mal bei
Unfällen auf Duisburgs Straßen. Das entspricht einem Anstieg um knapp
30 Prozent (2017: 200). 35 % von ihnen fuhren einen Pkw, jeweils 20%
waren als Radfahrer sowie als Fußgänger unterwegs und 12,5% kamen bei
der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln zu Schaden.

Ein wesentlicher Bestandteil unserer Verkehrssicherheitsarbeit ist
die Prävention. Im Kommissariat Verkehrsunfallprävention/Opferschutz
(VUP/O) klären die Beamten deswegen auch mithilfe von
Kooperationspartnern bei verschiedenen Veranstaltungen für jede
Altersgruppe über die Gefahren im Straßenverkehr und das richtige
Verhalten auf.

Unter dem Motto "Beweglich bleiben! Mobilität ist keine Frage des
Alters!" trainierten Senioren teilweise mit Rollatoren, wie sie gut
in Busse ein- und aussteigen können. Dass der sicherste Platz in
Straßenbahnen und Bussen der Sitzplatz ist, erläuterten Mitarbeiter
der DVG und der Polizei gleichermaßen.

Das Crash-Kurs-Team NRW besteht neben Polizisten auch aus
Notärzten, der Feuerwehr, Unfallopfern und deren Angehörigen,
Bestattern sowie Pflegepersonal. Sie alle wollen Schülerinnen und
Schüler der zehnten und elften Klassen für die Folgen von "Rasanten
Fahrmanövern" und "Alkohol und Drogen am Steuer" sensilibisieren. Im
vergangenen Jahr erreichte das Team bei 19 Veranstaltungen in
Duisburg knapp 3.000 Jugendliche.

Zweiradfahrer

Im Fünfjahresrückblick verzeichnet die Polizei Duisburg einen
erfreulichen Rückgang der verletzten Menschen bei Unfällen mit einem
motorisierten Zweirad. Mit 150 Betroffenen ist die Zahl der
Verunglückten die Niedrigste seit 2014, wo noch 91 mehr Menschen zu
Schaden kamen.

Ein Plus von knapp zehn Prozent an Unfällen mit Fahrrädern (2018:
431, 2017: 392) weist der aktuelle Verkehrsbericht aus. Darunter
fallen auch Unfälle unter Beteiligung von Pedelecs (2018: 23, 2017:
20). Mit gezielten Aktionen klären die Polizisten und Polizistinnen
aus dem Kommissariat für Verkehrsunfallprävention Rad- und
Pedelecfahrer auf. So haben sie in den Sommerferien an Radwegen in
Duisburg unter dem Motto "Zerbrich dir nicht den Kopf." auf den
wichtigen Helmschutz hingewiesen. Zusammen mit den
Kooperationspartnern aus dem Netzwerk "Duisburg. Aber sicher!" und
dem ADFC hatte die Polizei außerdem im Mai mit Aufklebern an
Streifenwagen und Fahrzeugen des Orndungsamtes Autofahrer auf den
richtigen Seitenabstand (1,5 Meter) beim Überholen von Zweiradfahrern
aufmerksam gemacht.

Unfallfluchten

Jeder Beteiligte, der sich ohne die Personalien anzugeben vom
Unfallort entfernt, macht sich wegen einer Verkehrsunfallflucht
strafbar.Es reicht nicht aus, einen Zettel mit Personalien zu
hinterlassen. In 3.850 Fällen (+1,2% zum Vorjahr) haben die
Verkehrskommissariate Ermittlungen wegen dieser Straftat aufgenommen
- mit Erfolg: Nahezu jede zweite Unfallflucht konnte aufgeklärt
werden. Bei der Aufklärungsarbeit spielen Hinweise aus der
Bevölkerung eine entscheidende Rolle. Daher spricht die Polizei
Duisburg seit 2015 in einer Kampagne gegen so genannte
Parkplatzrempler gezielt Zeugen an. Diese können ihre Beobachtungen
zum Beispiel an Kassen oder Infoständen von Möbelhäusern oder
Supermärkten auf einem Formblatt eintragen und dort für die Polizei
abgeben. Das Projekt wurde Ende 2018 im Rahmen der landesweiten
Kampagne "Unfallflucht ist unfair!" auf fünf weitere Pilotbehörden
ausgeweitet. Zum Auftakt hat Polizeipräsidentin Dr. Bartels gemeinsam
mit den Beamten der Verkehrsunfallprävention die Kampagne bei Ikea
vorgestellt.

Unfallursachen

Geschwindigkeit, geringer Abstand, Alkohol und Drogen zählen
landesweit zu den Hauptunfallursachen. Die Anzahl der Unfälle durch
überhöhte Geschwindigkeit ist in Duisburg seit 2014 (180) stark
rückläufig und hat sich im Vergleich zum Jahr 2017 (142) im
vergangenen Jahr um noch mal 38 auf 104 Unfälle reduziert.
Regelmäßige Geschwindigkeitskontrollen zeigen auf lange Sicht
Wirkung. Auch in den kommenden Jahren wird die Duisburger Polizei
Raser ins Visier nehmen.

Das gilt auch für das Thema "Ablenkung am Steuer". 4.536
Verkehrsteilnehmer verwarnten die Beamtinnen und Beamten im
vergangenen Jahr, weil sie sich mit Handy und Co. statt mit dem
Geschehen auf der Straße beschäftigt hatten. Darunter fallen auch 491
Radfahrer. Dass jeder Blick von der Straße aufs Handy hochgefährlich
ist, konnten Bürgerinnen und Bürger auf "sicherem Terrain" testen. An
einem Informationsstand in der Fußgängerzone der Duisburger
Innenstadt konnten zahlreiche Interessierte im September auf einem so
genannten "Bremsteppich" hautnah erfahren was es bedeutet, wenn man
im Auto bei Tempo 50 zwei Sekunden auf sein Telefon schaut: nämlich
30 Meter Blindflug.

Poser- und Tuningszene

21 Anzeigen wegen illegaler Autorennen, deswegen 17 abgeschleppte
Autos und 24 sichergestellte bzw. beschlagnahmte Führerscheine: Die
Duisburger Polizei lässt nicht nach, diese lebensgefährlichen
Fahrmanöver auszubremsen und vor Gericht zu bringen.

Auch bei 20 Sonderkontrollen fühlte der Verkehrsdienst gemeinsam
mit der Einsatzhundertschaft der Poser- und Tuningszene auf den Zahn.
Nicht nur die Geschwindigkeit stand im Fokus, sondern auch die
Überprüfung der Fahrzeugtechnik. Polizeipräsidentin Bartels betont:
"Unser Konzept, immer wieder an den neuralgischen Punkten zu
kontrollieren, hat sich bewährt. Im vergangenen Sommer ist es im
Vergleich zu den Vorjahren deutlich ruhiger geworden."

Besondere Aufgaben

Seitdem im November 2018 die Wiegeanlage auf der
Autobahnrheinbrücke Neuenkamp (A40) von Straßen NRW in Betrieb
genommen wurde, unterstützen die Beamten des Duisburger
Verkehrsdienstes die zuständige Düsseldorfer Polizei bei den
Lkw-Kontrollen. Seit Beginn der Kontrollen in Fahrtrichtung Essen
haben beide Behörden bis zum Jahreswechsel insgesamt 1.002 überladene
Lkw verwogen. Davon waren in 75 Fällen das zulässige Gesamtgewicht
und in 917 die zulässige Achslast überschritten.

Den vollständigen Verkehrsbericht 2018 finden Sie unter:

https://duisburg.polizei.nrw/artikel/verkehrsbericht-2018-1




Rückfragen bitte an:

Polizei Duisburg
- Pressestelle -
Polizeipräsidium Duisburg
Telefon: 0203/2801045
Fax: 0203/2801049

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Datum: 27.02.2019 - 10:45 Uhr
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