Kreis RE/Bottrop: Das Polizeipräsidium Recklinghausen veröffentlicht den Verkehrsunfallbericht 2018
(ots) -
Die sichere Teilnahme am Straßenverkehr ist ein wesentliches Ziel
der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit. Diese umfasst sowohl
präventive, repressive wie auch öffentlichkeitswirksame Maßnahmen.
"Die Sicherheit im Straßenverkehr ist eine gesamtgesellschaftliche
Aufgabe. Dabei arbeiten wir eng und zielorientiert mit unseren
Kooperationspartnern wie den Kommunen, Verbänden und Schulen
zusammen, um für mehr Sicherheit auf den Straßen des Kreises
Recklinghausen und der Stadt Bottrop zu sorgen", betont
Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen anlässlich der
Veröffentlichung des Verkehrsunfallberichtes 2018.
Die Unfallentwicklung im Detail:
Unfallzahlen im Vergleich zum Vorjahr um 4 % leicht gestiegen -
Fehler beim Abbiegen und Wenden häufigste Unfallursache - Anstieg der
Unfälle auf Grund von Smartphone-Nutzung
Im Jahr 2018 sind beim Polizeipräsidium Recklinghausen 22.612
Verkehrsunfälle aufgenommen worden. Die Unfallzahlen sind im
Vergleich zum Vorjahr leicht um 4 % gestiegen (2017 = 21.684).
Fehler beim Abbiegen und Wenden sind mit einem Anteil von fast 41
% die häufigste Hauptunfallursache bei den Unfällen mit
schwerwiegenden Folgen. Bei etwa jedem 7. Verkehrsunfall waren
Vorfahrtsverstöße und Missachtungen des Vorranges ausschlaggebend.
Die Geschwindigkeit spielte bei fast jedem 12. Verkehrsunfall eine
Rolle.
Die Anzahl der Unfälle, die nachweislich auf Grund der Nutzung von
einem Smartphone / Mobiltelefon verursacht wurden, ist im Jahr 2018
(23 Unfälle) um 17 gestiegen. "Der Anstieg ist das Ergebnis
intensiver Fortbildungsmaßnahmen. Die Folge ist, dass mehr
Verkehrsunfallursachen auf Grund der Benutzung des Mobiltelefons
erkannt werden", erklärt der Leiter der Direktion Verkehr Karl-Heinz
Henn.
Zahl der Verunglückten leicht angestiegen - Zahl der leicht
Verletzten auf Vorjahresniveau - Jedoch mehr getötete und schwer
verletzte Personen
Im letzten Jahr wurde die Polizei zu 2.096 Unfällen (+ 81)
gerufen, bei denen Personen verletzt oder getötet wurden. Dies
bedeutet einen leichten Anstieg gegenüber 2017 (2.015 Unfälle).
Bei diesen Unfällen starben 18 Verkehrsteilnehmer (2017: 11), 553
Personen erlitten schwere Verletzungen (+ 15,21 % zum Vorjahr) und
2.049 Verkehrsteilnehmer verletzten sich leicht (2017: 2.039). Die
Zahl der Verunglückten stieg von 2.530 (2017) auf 2.620 im Jahr 2018
(+ 90 oder 3,56 %).
Mehr Tote und ca. 15 Prozent mehr Unfälle mit schwerverletzten
Verkehrsteilnehmern - diese Entwicklung ist für das Jahr 2018
feststellbar.
"Um Entwicklungen im Verkehrsunfallbereich polizeilich begegnen zu
können, analysieren unsere Fachleute kontinuierlich die Unfalllage
mit Blick auf die Unfallörtlichkeiten, Unfallursachen, Zielgruppen,
aber auch hinsichtlich der Art der Verkehrsbeteiligung. Grundsätzlich
gilt aber - je schneller gefahren wird, desto schwerwiegender sind
die Folgen bei einem Verkehrsunfall" betont Karl-Heinz Henn.
Fast 6 Prozent weniger verletzte Fußgänger - Verletzte Kinder als
Fußgänger um fast 10 % gesunken
Bei den Fußgängern ist ein deutlich positiver Trend festzustellen.
Hier ging die Zahl der Verunglückten um fast 6 % zurück. (2017: 291
- 2018: 274) Dies bedeutet den niedrigsten Stand seit 3 Jahren.
Fast 10 % (2018: 64 - 2017: 71) weniger Kinder wurden als
Fußgänger im Straßenverkehr verletzt.
Der niedrigste Wert der letzten 5 Jahre ist bei den verletzten
Jugendlichen zu verzeichnen. Im Jahr 2018 verunglückten 15
jugendliche Fußgänger. Im Vorjahr 2017 waren es noch 27. Dies
entspricht einem Rückgang von über 44 %.
Zahl der verunglückten Kinder leicht gesunken - Zahl der
Schulwegunfälle um 7 % gesunken
Im letzten Jahr verunglückten 266 Kinder auf den Straßen im
Zuständigkeitsbereich des PP Recklinghausens und damit 5 Kinder
weniger als noch im Jahr davor. (2017: 271) Ein Blick auf die
verschiedenen Arten der Verkehrsbeteiligung zeigt ein
unterschiedliches Bild. Während bei den Rad fahrenden Kindern ein
Anstieg feststellbar ist, ging die Zahl der verunglückten Kinder als
Fußgänger (s.o.) und bei der passiven Teilnahme im Straßenverkehr (u.
a. Mitfahrt im Pkw) zurück.
Bei den Schulwegunfällen gab es 4 verletzte Kinder weniger. Für
die Gesamtbehörde sank die Zahl der Unfälle von 57 auf 53.
"Seit Jahren sind Kinder wesentliche Zielgruppe im Bereich der
polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit. Sie beginnt bereits im
Kindergarten und erstreckt sich anschließend über die Grundschule bis
hin zu den weiterführenden Schulen", erläutert Friederike Zurhausen.
Zahl der verunglückten Radfahrer gestiegen - Mehr verunglückte
Pedelec / E-Bike Nutzer
Im Jahr 2018 ist mit 682 verunglückten Radfahrern im Vergleich zum
Vorjahr (601 Verunglückte) ein Anstieg von 12 % zu verzeichnen.
Auch die Unfallentwicklung bei den Pedelec- und E-Bike Nutzern ist
auffällig. Mit nunmehr 79 Personen stieg hier die Zahl der
Verunglückten um 47. "Ein Grund dafür ist der weiterhin sprunghafte
Anstieg von Neuanschaffungen technisch unterstützter Fahrräder.
Dieses Verkehrsmittel ersetzt, insbesondere bei älteren
Verkehrsteilnehmern, zunehmend das klassische Fahrrad", so
Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen. "Gut sichtbare Kleidung und
insbesondere der Fahrradhelm können Radfahrerinnen und Radfahrer vor
Unfällen und schweren Verletzungen schützen. Nutzen Sie diese
Möglichkeiten. Ihr Leben ist das Wichtigste, was Sie besitzen", führt
Friederike Zurhausen fort.
Die Sicherheit von Radfahrern, Pedelec- und E-Bike Nutzern steht
schon seit Jahren im besonderen Fokus der polizeilichen
Verkehrssicherheitsarbeit. Einzelheiten zu diesem Thema sind dem
Bereich III dieses Berichtes zu entnehmen.
Die Zahl der verunglückten motorisierten Zweiradfahrer stieg von
303 (2017) auf 329 (2018) um ca. 8 % an. Dabei ist auch der Anstieg
der Verunglücktenzahl von Nutzern leistungsstarker Motorräder um 15 %
prägnant. Im Jahr 2018 sind 145 Kradfahrer bei Verkehrsunfällen zu
Schaden gekommen.
Für die Sicherheit dieser Kradfahrer ist im Jahr 2016 u. a. die
Präventionskampagne "Politour" entwickelt worden, welche im
letztjährigen Verkehrsunfallbericht umfassend vorgestellt wurde.
Mehr Unfälle unter Alkohol- und Drogeneinfluss -
Verkehrsunfallfluchten leicht angestiegen
Die Zahl der Unfälle unter Alkohol- und Drogeneinfluss hat in den
letzten Jahren zugenommen. Seit 2015 (257 Unfälle) steigt die Anzahl
dieser Unfälle kontinuierlich an, bis auf den heutigen Höchststand
der letzten 6 Jahre von 358 Unfällen. Dabei ist ein Anstieg der
Unfälle unter Drogeneinfluss um 68 % (2017: 47 - 2018: 79)
festzustellen. "In speziellen Schulungen unserer Beamtinnen und
Beamten ist die Feststellung eines möglichen Drogenkonsums
Kernelement. Ziel ist es das Entdeckungsrisiko weiterhin deutlich zu
erhöhen", macht Karl-Heinz Henn deutlich.
Bei 5.115 (2018) polizeilich bekannt gewordenen
Verkehrsunfallfluchten entfernten sich 187 Verkehrsteilnehmer mehr
unerlaubt von der Unfallstelle als im Jahr 2017 (4.928 Unfälle). Ein
Anstieg ist auch bei den Unfallfluchten mit verletzten Personen zu
verzeichnen. Hier stieg die Zahl von 187 auf 202, was einer Zunahme
von etwa 8 % entspricht. Die Aufklärungsquote bei den
Verkehrsunfallfluchten liegt bei über 38 %, bei den Unfallfluchten
mit Verletzten bei über 70 %.
"Melden Sie Ihre Beobachtungen sofort der Polizei. Jeder Einzelne
kann dazu beitragen, dass nicht nur eine Straftat aufgeklärt wird,
sondern dass auch der Geschädigte nicht auf seinem Schaden sitzen
bleibt. Wenn das eigene Auto beschädigt wurde, wäre man froh, wenn
sich ein Zeuge melden würde," so die Polizeipräsidentin.
Vor dem Hintergrund der landesweiten Aktion "Unfallflucht ist
unfair" und einem behördenweiten Anstieg der Unfallfluchten, setzt
das Polizeipräsidium Recklinghausen ein neues, behördeneigenes
Konzept zur Bekämpfung von Verkehrsunfallfluchten um. Im Teil III
dieses Berichtes wird dieses Konzept näher beschrieben.
"Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger, tragen auch Sie dazu bei,
unsere Straßen sicherer zu machen. Passen Sie Ihr Verhalten im
Straßenverkehr an, nehmen Sie Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer
und geben Sie auf sich und Ihre Mitmenschen acht - damit alle sicher
an ihr Ziel kommen!", appelliert Friederike Zurhausen.
Weitere Einzelheiten der Verkehrsunfallentwicklung, sowie der
Präventionsarbeit der Polizei sind im Verkehrsunfallbericht 2018
enthalten. Dieser ist als Anlage beigefügt, sowie auf der
Internetseite der Polizei Recklinghausen veröffentlicht.
https://recklinghausen.polizei.nrw/
Rückfragen zur Veröffentlichung der Verkehrsunfallentwicklung sind
unter folgender Rufnummer möglich:
Tel.: 02361 / 55 1030
Anlage: VU-Bericht als PDF Foto PPin Foto Henn
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Recklinghausen
Pressestelle
Andreas Wilming-Weber
Telefon: 02361/55-1030
E-Mail: pressestelle.recklinghausen(at)polizei.nrw.de
www.polizei.nrw.de
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Datum: 27.02.2019 - 11:00 Uhr
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