Zugriff erfolgreich: Geldautomaten-Sprenger festgenommen
(ots) -
Fast wöchentlich jagte die "Audi-Bande" im vergangenen Jahr in
Niedersachsen in der Nacht einen Geldautomaten in die Luft - nun
sitzen zwei Mitglieder der Bande in Haft. Nach intensiven
Ermittlungen hat das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen in
Zusammenarbeit mit der niederländischen Polizei zwei
Geldautomaten-Sprenger festgenommen.
Bereits am 19. Februar hat die Polizei im niederländischen
s´Hertogenbosch einen 28 Jahre alten Mann gefasst, der per
europäischem Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Braunschweig gesucht
worden war. Er steht im Verdacht, am 21. April vergangenen Jahres
zusammen mit drei noch flüchtigen Komplizen einen Geldautomaten in
Wolfenbüttel gesprengt zu haben. Bei der Durchsuchung der Wohnung
fand die Polizei zwei Pistolen im Kaliber 9 mm.
Ein zweiter Tatverdächtiger aus Utrecht sitzt bereits in
Untersuchungshaft. Ihm werfen die Beamten der Sonderermittlungsgruppe
im LKA Niedersachsen zwei Sprengungen vor: In Weener flog in der
Nacht auf den 20. Oktober 2017 der Geldautomat in der Filiale einer
Deutschen Bank in die Luft; im März 2018, in der Nacht auf
Ostersamstag, sprengte der Verdächtige mit weiteren Tätern einen
Geldautomaten im nordrhein-westfälischen Spenge. Hier explodierte
nach der Tat eine Gasflasche und durch die gewaltige Detonation wurde
das angrenzende Wohnhaus in weiten Teilen zerstört. Das
Fluchtfahrzeug, ein hochmotorisierter Audi, wurde kurz hinter der
Landesgrenze in Melle bei Osnabrück gefunden.
Der 25-Jährige wurde bereits wenige Monate nach der Tat in Spenge
im August 2018 in den Niederlanden festgenommen. Allerdings
verzögerte sich die Auslieferung nach Deutschland, da gegen den
Tatverdächtigen im Nachbarland noch zwei Verfahren wegen
Unterlassener Hilfeleistung mit Todesfolge und Hehlerei anstehen.
Erst am 14. Februar 2019 wurde der Mann den niedersächsischen
Behörden überstellt. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Osnabrück
erließ ein Richter des dortigen Amtsgerichts Haftbefehl.
Mit Blick auf 54 Sprengungen von Geldausgabeautomaten in 2018 (in
37 Fällen blieb es dabei beim Versuch) geht das LKA Niedersachsen in
diesen Fällen von mehreren Tätergruppierungen aus: Darunter sind eine
rund 350 Personen starke Gruppe aus den Niederlanden, eine aus Polen
sowie Gruppierungen, bei denen es sich um Nachahmungstäter bzw.
örtliche Täter handelt.
Die Beamten des LKA Niedersachsen rechnen die beiden
Festgenommenen einer Tätergruppe aus dem Großraum Utrecht zu. "Die
Festnahme der beiden Täter ist ein toller Erfolg. Der Fall zeigt
erneut, wie wichtig und wirksam das Instrument der
grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, der direkte und unmittelbare
Informationsaustausch bei der Strafverfolgung von reisenden Tätern
ist", so LKA-Präsident Friedo de Vries. "Wir werden weiter gegen die
kriminellen Gruppen vorgehen!"
Im Frühjahr 2018 hatten die Staatsanwaltschaften aus Arnheim,
Aachen und Osnabrück zusammen mit dem LKA Niedersachsen, dem LKA
Nordrhein-Westfalen und der Polizei in Enschede ein Joint
Investigation Team (JIT) gebildet, um die grenzüberschreitende
Zusammenarbeit zu erleichtern.
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Datum: 05.03.2019 - 09:03 Uhr
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