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Polizeiliche Kriminalstatistik 2018 der Polizeidirektion Oldenburg

ID: 2088387

(ots) -
Anhaltender Rückgang des Gesamtstraftatenaufkommens +++ Zahl der
Wohnungseinbrüche sinkt weiter +++ hohe Aufklärungsquote von 63,34%

Polizeipräsident Johann Kühme stellte heute (05.03.2019) die
Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für den Zuständigkeitsbereich
der Polizeidirektion Oldenburg vor.

"Aufgrund des nochmaligen Rückgangs der Straftaten können wir von
einer sehr positiven Entwicklung sprechen. Insgesamt betrachtet
gehört der Nordwesten damit nach wie vor zu einer sicheren Region.
Trotzdem werden wir natürlich weiterhin Schwerpunkte setzen und dort,
wo es erforderlich ist, konsequent handeln.", stellte Johann Kühme
bei der Darstellung der gesunkenen Kriminalitätszahlen fest.

-Weiterer Rückgang der Fallzahlen - Straftaten auf niedrigstem
Stand seit mehr als 15 Jahren

Schon 2017 waren die Fallzahlen der Gesamtstraftaten deutlich auf
99.052 gesunken und lagen damit erstmals bei unter 100.000
Straftaten. Dieser Erfolg konnte 2018 noch übertroffen werden:
Insgesamt wurden 94.315 Straftaten registriert, was einen Rückgang
von 4.737 Fallzahlen (-4,78%) bedeutet. Die Häufigkeitszahl, die Zahl
der registrierten Straftaten pro 100.000 Einwohner, sank von 5.736 im
Vorjahr auf 5.439 und liegt unter dem Landesdurchschnitt von 6.362.
"Das Risiko Geschädigter oder Opfer einer Straftat zu werden ist
damit im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Oldenburg noch
einmal gesunken.", so Polizeipräsident Johann Kühme. Die
Aufklärungsquote lag 2017 bei 62,82% und stieg 2018 leicht auf 63,34%
an und erreicht somit im 10-Jahresvergleich den höchsten Wert und
liegt leicht über dem Landesdurchschnitt.

Polizeivizepräsident Bernd Deutschmann: "Erneut gesunkene
Fallzahlen und eine gestiegene Aufklärungsquote bei den Straftaten
sollten sich auch positiv auf das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung




auswirken. Leider wissen wir aber, dass sich die Menschen in unserer
Region seit längerem unsicherer fühlen. Darum wollen wir diesem Trend
mit guter Polizeiarbeit nachhaltig entgegenwirken."

-Anhaltender Rückgang der Eigentumskriminalität

Den Hauptanteil der polizeilichen Ermittlungsverfahren bilden nach
wie vor die Diebstahlsdelikte mit 32.643 Fällen (2017: 35.564), der
kontinuierliche Rückgang (-8,21%) der Fallzahlen setzt sich aber auch
in diesem Jahr weiter fort.

Der stetige und starke Rückgang der Gesamtanzahl der
Eigentumsdelikte ist vor allem auf eine Reduzierung der schweren
Diebstähle (-13,09%) und insbesondere hier auf die gesunkene Zahl der
Wohnungseinbruchdiebstähle (-22,91%) zurückzuführen. Bereits im
Vorjahr konnten große Fortschritte bei der Bekämpfung des
Wohnungseinbruchdiebstahls erzielt werden. Im Jahr 2017 war die Zahl
bereits um 19,66% auf 2.934 Fälle gesunken. Diese Zahl reduzierte
sich 2018 auf 2.283 registrierte Wohnungseinbrüche.

"In den vergangen zwei Jahren ist die Zahl der Wohnungseinbrüche
um über 40% gesunken. Wir haben uns die Bekämpfung der
Einbruchsdiebstähle zum Schwerpunkt gemacht. Die regionalen und
überregionalen Bekämpfungsstrategien und Präventionsmaßnahmen zeigen
Erfolg.", so der für die Kriminalitätsbekämpfung zuständige
Dezernatsleiter, Polizeidirektor Hendrik Vieth. "Mit
länderübergreifenden Kooperationen, wie beispielsweise der
Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Bremen-Oldenburg, haben wir auf die
zunehmende Mobilität der organisierten Täter reagiert. Ein
Erfolgskonzept, an dem wir festhalten werden."

Mit der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Bremen-Oldenburg, kurz GEBO
genannt und der Gemeinsamen Analysestelle der Polizei Bremen und der
Polizeidirektion Oldenburg (GASt HB/OL) wurde eine effektive
Zusammenarbeit geschaffen. Der direkte Austausch zwischen den
Ermittlerinnen und Ermittlern hilft dabei, Tätergruppierungen
ausfindig zu machen und Tatzusammenhänge schneller zu erkennen.

Obwohl 2018 ein Rückgang der Fallzahlen in nahezu allen
Deliktsgruppen zu verzeichnen war, stieg die Zahl der Rohheitsdelikte
im Vergleich von 14.707 auf 14.734 Taten um 27 Fälle leicht an.
Betrachtet man die vergangen 10 Jahre liegen die Zahlen der
Rohheitsdelikte aber auf einem gleichbleibenden Niveau.

Basierend auf einer für das Bundesland Niedersachsen neu
geschaffenen Möglichkeit, jetzt auch Straftaten, die mit einer
Stichwaffe begangen wurden, auswerten zu können, wurden für den
Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Oldenburg folgende Taten
erfasst: Insgesamt wurden für das Jahr 2017 684 Fälle und für das
vergangenen Jahr 2018 705 Fälle registriert. Während sich die Zahlen
im Bereich Raub und Körperverletzung auf annährend gleichem Niveau
bewegen, ist 2018 insbesondere im Kontext von Bedrohungen ein
leichter Anstieg von 13 Fällen im Vergleich zum Vorjahr zu
verzeichnen. Bei Straftaten gegen das Leben wurde bei 22 Taten eine
Stichwaffe gebraucht.

Insgesamt ist die Zahl der Straftaten gegen das Leben, wenn die
Taten in Zusammenhang mit der Soko Kardio nicht berücksichtigt
werden, um 22 Fälle auf 105 Taten angestiegen. Tatsächlich wurden 11
dieser 105 Delikte allerdings bereits im Jahr 2017 begangen, da diese
im Laufe der Ermittlungen rechtlich neu bewertet und als "versuchter
Mord" eingestuft und 2018 statistisch neu erfasst worden sind.

Die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung sind um 113
Taten auf 1.310 gestiegen. Der Anstieg hängt vermutlich auch mit dem
im November 2016 geänderten Sexualstrafrecht zusammen, da
insbesondere die Anzahl der Straftat "Sexuelle Belästigung" um 76
Taten (+48,10%) angestiegen ist. Diese ist in dem 2016 neu gefassten
§184i StGB geregelt, unter dem nun auch die Fälle summiert werden,
die zuvor unter den §185 StGB "Beleidigung" gefallen sind.

Einen leichten Rückgang von 7.433 auf 6.943 Fälle gab es im
Bereich der Jugendkriminalität. Nachdem die Zahlen im vergangen Jahr
leicht angestiegen sind, setzt sich der in den letzten 15 Jahren
grundsätzlich kontinuierliche Rückgang in der Jugendkriminalität 2018
weiter fort. In allen Deliktsfeldern ist ein Rückgang zu verzeichnen.
Lag die Zahl der Fälle 2009 noch bei 11.781 ist die Zahl in den
vergangenen 10 Jahren auf 6.943 gesunken.

Auch die Zahl der sogenannten nichtdeutschen Tatverdächtigen hat
abgenommen. Nachdem die Delikte mit nichtdeutschen Tatverdächtigen in
den Jahren 2015 und 2016 stark gestiegen waren, war 2017 bereits ein
Rückgang zu verzeichnen. Im Vergleich zum Vorjahr reduzierte sich
diese Zahl 2018 noch einmal um 50 auf 9.785 Fälle.

Die landesweite Entwicklung bei der Anzahl der
Widerstandshandlungen und der Zahl der Körperverletzungen gegen
Polizeivollzugsbeamtinnen und -beamte spiegelt sich auch in der
Polizeidirektion Oldenburg wider. Insgesamt ist die Gesamtzahl der
Delikte, bei denen Polizeivollzugsbeamte Opfer geworden sind, von 546
auf 504 Fällen leicht rückläufig. Unabhängig von den Fallzahlen ist
aber festzustellen, dass die körperlichen Angriffe im Verhältnis zu
den einfachen Widerständen immer mehr zunehmen. Betrachtet man die
Fälle, bei denen Rettungskräfte Opfer von Straftaten geworden sind,
wird deutlich, dass 2018 eine leichte Zunahme von 9 Fällen
stattgefunden hat. Mit Wirkung zum 30. Mai 2017 wurde der "tätliche
Angriff" aus dem §113 StGB herausgelöst und im §114 StGB mit einer
höheren Strafandrohung neu normiert. Diese Veränderungen wirken sich
auch auf die statistische Erfassung der Delikte in der PKS aus,
sodass ein direkter Vergleich mit den Vorjahren nicht mehr möglich
ist.

Obwohl die Zahl der Gesamtstraftaten rückläufig ist, stieg die
Zahl der Opfer im Jahr 2018 auf 99.209 Personen an, was einen Zuwachs
von 1,2% bedeutet. Dies ist damit zu begründen, dass sich der Begriff
Opfer nur auf speziell definierte Deliktsbereiche bezieht. Hierzu
gehören neben den Rohheitsdelikten und Straftaten gegen das Leben
unter anderem auch Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung.
Bei den Rohheitsdelikten und bei den Straftaten gegen die sexuelle
Selbstbestimmung war 2018 im Vergleich zum Vorjahr eine leichte
Steigerung zu verzeichnen.




Rückfragen bitte an:
Melissa Oltmanns
Polizeidirektion Oldenburg
Pressestelle
Theodor-Tantzen-Platz 8
26122 Oldenburg
Tel.: 0441/799-1045
E-Mail: pressestelle(at)pd-ol.polizei.niedersachsen.de
Homepage: www.polizei-oldenburg.de

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Datum: 05.03.2019 - 12:44 Uhr
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