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Mit Produkttests Geld verdienen? Tolle Sache - gäbe es da nicht diverse Betrüger

ID: 2088692

(ots) - Es klingt verlockend: Das Angebot als
Produkttester Geld zu verdienen. Schnell finden sich im Internet
entsprechende Anbieter, die genau damit Werbung machen. Doch Vorsicht
ist geboten: Es gibt etliche schwarze Schafe, die sich dieses Metier
für ihre Betrugshandlungen ausgesucht haben. Ihr Ziel: Persönliche
Daten der interessierten Produkttester abgreifen. Immer mehr
Betroffene melden sich derzeit auch bei der Wetterauer Polizei. Sie
sind Opfer eines Betruges geworden oder hätten es werden sollen.

Ein Bad Nauheimer beispielsweise fand im Internet vor ein paar
Tagen ein Angebot als Produkttester, welches ihm sehr verlockend
erschien. Er bewarb sich und erhielt kurz darauf eine
Bestätigungsmail der Vermittlungsfirma und einen ersten Auftrag.
"Willkommen zu Ihrem ersten Testauftrag," so begann die Mail, deren
folgender Auftrag dem Bad Nauheimer viele Infos entlocken sollte. Er
wurde aufgefordert die Direktbank N26 auszuprobieren, sollte sich per
App bei der Bank testweise anmelden. Ein Bild seines
Personalausweises bräuchte er und ein Ident-Verfahren müsste er
durchlaufen, hieß es weiter in der Mail. Dem Bad Nauheimer kamen zum
Glück schnell erhebliche Zweifel. Ihm wurde bewusst, wie viele
persönliche Daten er weitergegeben sollte und dass er ein reales
Konto bei der Direktbank abschließen würde, wenn er dem Auftrag Folge
leistet. Ein Anruf bei der Direktbank bestätigte dem Bad Nauheimer
seinen Betrugsverdacht. Das Unternehmen führt nämlich keine
Produkttests durch. Er ging daher nicht weiter auf den Produkttest
ein und informierte stattdessen die Polizei, auch um andere vor der
Betrugsmasche zu warnen.

Der Fall des Bad Nauheimers ist kein Einzelfall. Wer im Internet
sucht, wird viele vergleichbare Fälle und Erfahrungsberichte finden,
bei denen Menschen von falschen Produkttest-Firmen übers Ohr gehauen




wurden bzw. betrogen werden sollten. Die Täter schalten im Internet
Stellenangebote, nutzen dabei oft den guten Namen real existierender
Firmen, deren Internetseiten sie ohne deren Wissen nachahmen. Melden
sich Jobsuchende, dann geben die Täter entweder einen entsprechenden
Produkttestauftrag, bei dem persönliche Daten abgefragt werden oder
fordern diese vorab zur Identifizierung des Bewerbers ein. Ein Bild
des Personalausweises, ein Selfi mit dem Ausweis in der Hand und
manchmal auch die Bankdaten der Bewerber, sind dabei die begehrtesten
Daten für die Täter hinter den Fake-Jobangeboten. Die Betrüger geben,
wie im Fall des Bad Nauheimers, konkrete Anweisungen, wie vorzugehen
ist. Dazu dann auch gleich noch eine Warnung, wie sie auch der
Nauheimer Tester bekommen hat:

"WICHTIG: Um das Testergebnis nicht zu verfälschen, darf der
Mitarbeiter nicht merken dass wir ihn prüfen. Sie treten als normaler
Kunde auf, Sie dürfen nicht preisgeben dass Sie als Testkunde tätig
sind. Die Mitarbeiter der N26 Bank sind dazu angewiesen worden,
offensichtliche Tester zu melden. Falls wir benachrichtigt werden,
dass Sie im Verdacht stehen kein echter Kunde zu sein, können wir
Ihnen leider keine Aufwandsentschädigung zahlen und müssen Sie leider
für weitere Tests sperren."

Am Ende haben die Betrüger dann das was sie wollen: Alle Daten,
die sie brauchen, um auf den Namen des auf sie reingefallenen
Produkttesters ein Konto zu eröffnen - oder eben ein direkt von ihm
eröffnetes Bankkonto. Damit können sie dann allerlei anstellen:
beispielsweise Kredite beantragen oder das Konto für
Geldwäsche-Geschäfte nutzen. Immer wieder merken vermeintliche
Produkttester erst dann, dass sie auf Betrüger hereingefallen sind,
wenn sie als Kontoinhaber eine Vorladung der Polizei erhalten, weil
ihr Konto für Betrugshandlungen genutzt wurde.

Es gilt also sehr vorsichtig zu sein und die eigenen Daten zu
schützen.

Ihre Daten gehören Ihnen! Machen Sie den Plausibilitättest, bevor
Sie diese an Dritte weitergeben. Rufen Sie beispielsweise bei dem
Jobanbieter an. Gibt es auf der Internetseite keine Telefonnummer?
Dann sollten Sie bereits stutzig werden! Stimmt das Impressum? Ist
die angebotene Summer für den Produkttest realistisch? Was sagen
andere Internetnutzer über das Angebot?

Wenn Sie auf die Betrüger reingefallen sind: Wenden Sie sich an
die Bank, lassen Sie das eröffnete Konto sofort sperren und
informieren Sie die Polizei. Dies gilt auch, wenn kein Bankkonto
eröffnet wurde, Sie aber eine Ausweiskopie oder andere Daten an
vermeintliche Betrüger weitergegeben haben. Auch diese persönlichen
Daten können die Betrüger für dubiose Machenschaften nutzen.

Sylvia Frech, Pressesprecherin




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Polizeidirektion Wetterau
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