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Celle - Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik 2018:

Straftaten weiter auf Rekordtief seit 30 Jahren ++ Aufklärungsquote so hoch wie nie ++ Halbierung der Straßenkriminalität

ID: 2088776

(ots) -
Der Leiter der Polizeiinspektion Celle, Polizeidirektor Eckart
Pfeiffer, und der Leiter des Zentralen Kriminaldienstes der Polizei
Celle, Franke Hennecke, zeigten sich im Rahmen der Präsentation der
Polizeilichen Kriminalstatistik 2018 mit dem geringsten
Fallzahlenaufkommen seit 30 Jahren und der ebenfalls höchsten
Aufklärungsquote seither hoch zufrieden.

"Stadt und Landkreis Celle sind sicher" stellte Eckart Pfeiffer
als Kernaussage voran. Insbesondere die gesunkenen Fallzahlen der
Straftaten im öffentlichen Raum belegen eine objektiv vorhandene
Sicherheit, die einem zeitweise wahrnehmbaren Unsicherheitsgefühl in
der Bevölkerung absolut widerspricht. Auch Frank Hennecke freute sich
über die beeindruckenden Erfolge und betonte, dass es gelungen sei,
insbesondere im Bereich der Häuslichen Gewalt das Dunkelfeld
aufzuhellen.

Kriminalitätsentwicklung Die Anzahl der registrierten Straftaten
im Bereich der Polizeiinspektion Celle ist im Jahr 2018 auf 10714
Fälle zurückgegangen, dabei betrug die Aufklärungsquote 66,88 %. Im
Vorjahr waren es noch 10949 Fälle bei einer Aufklärungsquote von
64,83 %. Seit Beginn der Aufzeichnungen vor 30 Jahren gab es niemals
weniger Straftaten bzw. eine höhere Aufklärungsquote in der PI Celle.

Kriminalitätsbelastung (Straftaten je 100.000 Einwohner) Je höher
die Häufigkeitszahl, desto mehr Kriminalität wird in einem Bereich
registriert. Die Häufigkeitskennzahl in der PI Celle liegt auf dem
niedrigen Wert von 5993 (Jahr 2017: 6138) und liegt damit deutlich
niedriger als im Land Niedersachsen gesamt (6362). In Stadt und
Landkreis Celle lebt es sich offenkundig sicherer im Verhältnis zum
Land.

Aufklärungsquote Mit einem Rekordwert von 66,88 % (2017: 64,83 %)
liegt die erreichte Aufklärungsquote mit über vier Prozent oberhalb




des Landeswertes (62,81 %).

Tatverdächtige nach Geschlecht Nur 27 % aller ermittelten
Tatverdächtigen im Jahr 2018 sind weiblich, 73 % sind männlich. Im
Vergleich zum Vorjahr gibt es keine nennenswerten Abweichungen.

Hauptdeliktsgruppen Die Polizeiinspektion Celle hatte im Jahr 2018
insgesamt 1912 Fälle von einfachen Diebstahl (17,8 %), 1532 Fälle von
schwerem Diebstahl (14,3 %) und 1709 Fälle von Vermögens- und
Fälschungsdelikten (16,0 %) zu bearbeiten. Fast die Hälfe der
registrierten Straftaten haben somit unrechtmäßige
Eigentumsverschiebungen zum Inhalt. Darüber hinaus wurden 2079
Rohheitsdelikte (19,4 %), 2549 Straftaten gegen die sexuelle
Selbstbestimmung (23,8 %), 12 Straftaten gegen das Leben (0,1 %) und
779 Fälle aus strafrechtlichen Nebengesetzen (7,3 %) registriert.

Gewaltkriminalität Auch die Fallzahlen im Bereich
Gewaltkriminalität (dazu zählen auch Raubdelikte) sind im Vergleich
zum Vorjahr (481) gesunken auf 458 bei gleichzeitiger Erhöhung der
Aufklärungsquote von 85,24 % auf 86,03 %.

Straftaten gegen das Leben Die Anzahl der registrierten
Tötungsdelikte (auch Versuchstaten) ist von 17 (2017) auf 12
gesunken. Die Aufklärungsquote in diesem Bereich beträgt 83,33 %, im
Vorjahr war der Wert höher und lag bei 88,24 %. Von den insgesamt 12
Taten konnten zwei nicht aufgeklärt werden. Es handelte sich um
versuchte Tötungsdelikte mit Messer nach Streitigkeiten. Zwischen
Opfer und Täter gab es keine Beziehung, was eine Aufklärung
maßgeblich erschwerte.

Rohheitsdelikte Insgesamt registrierte die Polizei Celle 2079
Rohheitsdelikte im Jahr 2018 (2017: 1911), also etwas mehr als im
Vorjahr. Darunter sind die Raubdelikte von 81 auf 78 gesunken,
allerdings die Körperverletzungsdelikte gestiegen von 1297 auf 1439.
Auch die Anzahl der Straftaten gegen die persönliche Freiheit ist
angestiegen von 533 auf 562. Bei näherer Betrachtung der
Körperverletzungsdelikte fällt auf, dass der Anstieg insbesondere bei
den leichten Körperverletzungen (z.B. Ohrfeige, Faustschlag und
alleinige Beteiligung) auffällig ist (von 891 auf 1081). Die
gefährlichen und schweren Körperverletzungen sind hingegen nur um
zwei Taten angestiegen von 343 auf 345. Zu erklären ist diesen
Phänomen mit einer Aufhellung des Dunkelfeldes im Bereich der
häuslichen Gewalt.

Häusliche Gewalt Die Anzahl der Straftaten im Kontext häuslicher
Gewalt sind gestiegen auf 629 (2017: 479). Aufgeschlüsselt finden
sich darunter eine Straftat gegen das Leben (2017:4), 13 Taten gegen
die sexuelle Selbstbestimmung (2017:10) sowie 488 Rohheitsdelikte
(2017:389). Der Anstieg der Zahlen erklärt sich durch eine erhöhte
Anzeigebereitschaft der Opfer häuslicher Gewalt. Eine Änderung der
Verfügung "häusliche Gewalt" und externe Beratungsangebote regten
Opfer dazu an, Scham oder Ängste zu überwinden und Strafanzeigen zu
erstatten.

Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung Im Vergleich zum
Vorjahr (150) haben sich die Straftaten leicht reduziert auf 142. In
den Jahren vor 2017 pendelten die Zahlen unterhalb dieser Werte.
Ursächlich dürfte die Einführung des § 184 i StGB (sexuelle
Belästigung) sein.

Kinderpornographie Die Fallzahlen sind gesunken von 29 auf 13 bei
einer gleichbleibenden Aufklärungsquote von 100 %. Trotz gesunkener
Fallzahl bedeutet die Vollauswertung sichergestellter Massendaten in
derartigen Ermittlungsverfahren weiterhin einen nicht zu
unterschätzenden hohen zeitlichen und personellen Aufwand.

Straßenkriminalität Im Vergleich zum Jahr 2017 (2092 Fälle) ist
die Anzahl der Straftaten im öffentlichen Bereich deutlich gesunken
auf 1886 bei einer gestiegenen Aufklärungsquote von 29 % (2017: 25,72
%). Im Zehnjahresvergleich hat sich die Zahl sogar halbiert (2009:
3855). Straßenkriminalität beinhaltet die Straftaten, die sichtbar im
öffentlichen Raum wahrgenommen werden und das Sicherheitsgefühl der
Bürger maßgeblich beeinflussen. Der Rückgang der Zahlen wird
zurückgeführt auf vermehrte sichtbare Polizeipräsenz in der Stadt,
aber auch in der Fläche. Die mehrmals wöchentlich, laufenden Prozesse
am Oberlandesgericht gehen einher mit einem wahrnehmbaren, erhöhten
Polizeiaufgebot in der Stadt Celle. Darüber hinaus wurden im
vergangenen Jahr zwei zusätzliche 24/7-Präsenzen im Bereich der
Polizeistationen Lachendorf/Wathlingen sowie Wietze geschaffen.
Sichtbare Polizei ist auch eine Messlatte für Sicherheit.

Fahrraddiebsstahl Auch in diesem Bereich haben sich die Fallzahlen
in den letzten Jahren stetig verringert. Im Jahr 2018 registrierte
die Polizei Celle 600 Fahrraddiebstähle bei einer Aufklärungsquote
von 16 %. (2017:690 - AQ 12,32 %). Präventionsmaßnahmen,
Fahrradregistrieraktionen und Beratungen zum Thema
Sicherungseinrichtungen haben sich gelohnt!

Diebstahl an/aus Kraftfahrzeugen Im Jahr 2018 sind die Fallzahlen
gesunken auf 307 (2017: 348). Die Aufklärungsquote konnte dabei von
8,91 auf 15,31 gesteigert werden. Darunter sind 163 einfache
Diebstähle zu verzeichnen (2017: 162) und 144 schwere Diebstähle
(2017:186). Auch hier sind erfolgreiche Präventionsmaßnahmen
ursächlich für die Abnahme der Zahlen, aber sicherlich auch eine
Veränderung der kriminellen Struktur im Allgemeinen.

Sachbeschädigung Die Zahlen sind gesunken auf 1087 (2017: 1221)
bei einer Erhöhung der Aufklärungsquote von 38,91 (2017: 37,43). Die
Täterschaft in diesem Deliktsbereich ist oftmals jugendlich. Eine
sichtbare Erhöhung der polizeilichen Präsenz bzw. spontane Kontrollen
vor Jugendtreffs haben mit dazu beigetragen, dass sich die
Sachbeschädigungen weniger geworden sind.

Sachbeschädigung durch Graffiti Auch in diesem Bereich ist ein
äußert erfreulicher, niedriger Wert zu verzeichnen. Während es im
Jahr 2017 noch 224 Graffititaten gab, waren es im Jahr 2018 nur noch
107; der niedrigste Wert seit Jahren. Zum einen stellte die Polizei
in Celle im Jahr 2017 drei Täter und verunsicherte damit die Szene.
Zum anderen dürften auch drohende Schadenersatzforderungen eine
abschreckende Wirkung auf potenzielle Täter haben.

Diebstahlsdelikte Im Bereich des einfachen Diebstahls gingen die
Zahlen von 1977 (2017) auf 1912 leicht zurück. Die Aufklärungsquote
betrug 51,05 % (2017:48,05 %). Im Bereich des schweren Diebstahls
lagen die Fallzahlen im Jahr 2018 bei 1532 (2017:1760). Hier ist ein
deutlicher Rückgang spürbar.

Wohnungseinbruchdiebstahl Die Anzahl der
Wohnungseinbruchdiebstähle ging im Jahr 2018 auf 259 Fälle zurück
(2017:266). Die Aufklärungsquote lag ähnlich wie im Vorjahr (24,06 %)
bei 23,17 %. Ursächlich für den steten Rückgang sind erfolgreiche
Präventionsmaßnahmen durch Beratungen durch den Beauftragten für
Kriminalprävention, aber auch regelmäßige Schwerpunktkontrollen in
Stadt und Landkreis Celle. Die Polizeiinspektion Celle verzeichnet
damit innerhalb der Polizeidirektion Lüneburg die wenigsten Einbrüche
in Wohnungen.

Rauschgiftdelikte Im Jahr 2018 wurden 510 Straftaten registriert,
weniger als im Vorjahr (2017: 570). Davon beinhalteten 120 Taten den
Handel bzw. Abgabe, Anbau/Einfuhr (2017:148). 390 Taten sind
allgemeine Verstöße (2017:422). In diesem Deliktsbereich ist es
gelungen, das Dunkelfeld weiter aufzuhellen. Allein in den
vergangenen 14 Monaten stellte die Polizei Celle in mehreren
komplexen Ermittlungsverfahren ca. 100 kg Rauschgift sicher,
überwiegend Marihuana, aber auch Kokain. Darüber hinaus wurde
Dealgeld im sechsstelligen Bereich beschlagnahmt. Im nationalen
Vergleich ein hoher Wert. Diese Erfolge bedeuteten im Vorfeld
aufwendige, akribische Ermittlungen.

Gewalt gegen Polizeibeamte Auch in diesem Bereich gingen die
Fallzahlen glücklicherweise zurück auf 46 (2017:66). Die Taten werden
häufig durch alkoholisierte Täter begangen. Die meisten
Polizeibeamten blieben nach dem Angriff weiter dienstfähig. Zwei
Beamte waren durch Verletzungen mehrere Tage nicht dienstfähig.

Altersstruktur Tatverdächtige 90 % der registrierten
Tatverdächtigen waren im Jahr 2018 Erwachsene (6463). Sechs Prozent
waren Jugendliche (455) und vier Prozent waren Kinder (247). Im Jahr
2017 gab es noch 759 minderjährige Täter, davon 231 Kinder und 528
Jugendliche.

Jugenddelinquenz Die Gesamtzahl der Fälle mit minderjährigen
Tätern erhöhte sich auf 1001 (im Vergleich 2017: 914). Betrachtet man
dazu die Anzahl der minderjährigen Täter (siehe Altersstruktur
Tatverdächtige) fällt auf, dass die Anzahl der Tatverdächtigen zwar
gesunken ist, jedoch die Fallzahlen selber angestiegen sind. Weniger
Jugendliche begehen demnach mehr Straftaten. Dieses Phänomen steht
derzeit bei der Polizei Celle im Fokus, um Maßnahmen zu entwickeln,
die dieser Entwicklung entgegensteuern.

Kriminalität im Kontext von Zuwanderung Aus dem definierten
Personenkreis "Flüchtlinge" (siehe Flüchtlingsbegriff aus den Genfer
Konventionen) wurden im Jahr 2018 insgesamt 566 Straftaten begangen,
vornehmlich in den Bereichen Ladendiebstahl, einfache
Körperverletzung, Betrugs-und Fälschungsdelikte. "Straftaten durch
Zuwanderer stellen für die Polizei Celle kein Problem dar", so Eckart
Pfeiffer.

Unser Fazit: -Geringstes Fallzahlenaufkommen seit 1988 -
Aufklärungsquote auf Rekordhoch -Zahl der einfachen
Körperverletzungsdelikte leicht angestiegen -Schwere
Diebstahlsdelikte / Einbrüche weiterhin stark gesunken -
Straßenkriminalität im 10-Jahresvergleich halbiert -Kriminalität
Jugendlicher hat abgenommen (in der Anzahl der Tatverdächtigen)

Mit abschließenden Worten zeigte sich der Leiter der
Polizeidirektion, Eckart Pfeiffer, mit dem Trend in Stadt und
Landkreis Celle sehr zufrieden. Das Sicherheitsempfinden der Bürger
erhöhe sich durch die sichtbare Polizeipräsenz. Eindringlich
appellierte er an potenzielle Hinweisgeber:

"Wenn wir Straftaten aufklären wollen, sind wird auf Hinweise aus
der Bevölkerung angewiesen. Sollten Sie etwas Verdächtiges beobachtet
haben, stellen Sie sich uns als Zeuge zur Verfügung!"

Auch der Polizeipräsident der Polizeidirektion Lüneburg fand
positive Worte bei seiner Bewertung der Polizeilichen
Kriminalstatistik 2018: Die Bürgerinnen und Bürger im
Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Lüneburg leben in einer
sicheren Region. Zum wiederholten Mal können wir für unseren Bereich
eine sinkende Gesamtzahl aller erfassten Straftaten vermelden und uns
dabei erneut über eine Steigerung der Aufklärungsquote freuen. Wir
werden uns weiterhin dafür einsetzen, dass diese positive Entwicklung
auch in den nächsten Jahren fortgesetzt wird.




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Polizeiinspektion Celle
- Pressestelle-
Birgit Insinger
Telefon: 05141-277-104
E-Mail: postfach-oea(at)pi-ce.polizei.niedersachsen.de

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