ProSOS

ProSOS - Portal fuer Sicherheit, Rettung und Schutz

 

Kreis Borken/Ahaus - Online-Update 2019: Jugendliche und die digitalen Lebenswelten

ID: 2093912

(ots) -
Smartphones haben nichts in der Schule verloren, viele Schüler
verbringen ihre Nachmittage mit Schießen und Töten bei Fortnite,
Eltern unterschätzen Influencer und mancher Chat verwandelt sich in
einen Alptraum: klare Aussagen, die bei lange nachwirkten bei den
Teilnehmern einer besonderen Fortbildungsveranstaltung.

"Digital Na(t)ives - Auswirkungen digitaler Welten auf die
Lebenswelt von Jugendlichen, so hatte der Fachbereich Kinder- und
Jugendförderung des Kreises Borken sie überschrieben. Gemeinsam mit
dem Netzwerk online-Update erreichten sie damit an zwei Tagen
zahlreiche Lehrkräfte, Schulsozialarbeiter und Fachkräfte aus der
Jugendhilfe in den Räumen des Ahauser Softwareherstellers Tobit. Dazu
hatten Ute Isferding vom Fachbereich Jugend und Familie des Kreises
Borken und Maria Engels von Tobit zahlreiche Teilnehmer aus dem
gesamten Kreisgebiet am Dienstag und Mittwoch willkommen heißen
können.

Was macht das Smartphone mit dem Menschen? Dieser Frage widmet
sich Professor Dr. Christian Montag. Der Psychologe von der
Universität Ulm machte mit Ergebnissen aus der Forschung klar: Die
kleinen Alltagsbegleiter ziehen den Menschen oft stärker in ihren
Bann, als es gut für ihn ist. Die treibenden Faktoren haben Namen:
Whatsapp und Facebook. Dass wir ihnen unsere Aufmerksamkeit schenken,
sei kein Zufall: Apps "schubsen" den Nutzer in ihre Richtung - zwei
blaue Haken hinter einem Whatts-App-Post reichen da oft schon, um
Druck aufzubauen: Warum kommt denn keine Reaktion? Die ständige
Verfügbarkeit fördere eine regelrechte Sucht, online zu gehen. Der
Wissenschaftler hatte Belege mitgebracht, die nachdenklich stimmten:
Wer zu viel im Internet ist, kann schneller ADHS und Depressionen
bekommen.

Und schadet seiner Konzentration. Christian Montags Credo
verwunderte daher nicht: "Smartphones haben im Schulunterricht nichts




verloren!" Schon das Handy auf dem Tisch reiche, um den Arbeitsfluss
nach wenigen Minuten zu unterbrechen. Raus aus dem Hamsterrad Handy,
hin zu einem selbstbestimmten Umgang mit dem Gerät: Damit das
gelingt, hatte der international tätige Forscher konkrete Tipps
mitgebracht. Nicht nur Jugendlichen dürfte es gut tun, zum Beispiel
das Schlafzimmer zur handyfreien Zone zu machen, Benachrichtigungen
abzuschalten und das Email-Programm zu schließen.

Einen Blick in ihr digitales Leben erlaubten Schüler der
Stadtlohner Herta-Lebenstein-Realschule. Sie "scannen" Tag für Tag
regelrecht einen schnellen Fluss der Daten: Da schicken Freunde eine
Momentaufnahme über Snapchat, auf dem Bildportal Instagram wollen
Posts im Sekundentakt gecheckt sein und im Netz warten die
Mitspieler, um sich als Team bei Fortnite durch eine virtuelle
Landschaft zu ballern. Die jungen Medienscouts sehen diesen
Lebensstil durchaus kritisch, auch wenn sie Teil ihrer
Schülergeneration sind.

Was die Zukunft parat hält, davon zeichnete Florian Beutemüller
ein facettenreiches Bild: Virtuelle Realitäten durchdringen die
Wirklichkeit in zunehmenden Maß - nicht nur in Spielen wie "Pokemon
Go", das in kürzester Zeit einen weltweiten Hype auslöste und
öffentliche Plätze in digitale Spielarenen verwandelte. Ob Künstliche
Intelligenz bis zum Jahr 2060 tatsächlich alle menschlichen Aufgaben
übernehmen könnte? Der Experte von der Landesanstalt für Medien NRW
hatte sich angesichts derartiger Prognosen eine gesunde Portion
Skepsis bewahrt. Aber wo Roboter inzwischen in der Pflege Einzug
halten, selbstfahrende Taxis erste menschliche Fahrgäste
transportieren und digitale Assistenten scheinbar jeden Wunsch und
ungewollt manches mehr von den Lippen ablesen, greift das Digitale
doch in zunehmendem Maß in den Alltag ein.

Der "Faktor Mensch" bleibt bei all dem Fortschritt aber weiter
anfällig für Verführung und Betrug. Warum die Internet-Figur "Momo"
Kindern beim Chatten und Spielen gezielt Angst macht und wie
Jugendliche zum Opfer des sogenannten Cyber-Groomings werden,
veranschaulichten Dr. Sascha Borchers von der Schulberatung des
Kreises Borken und Ulli Kolks von der Kriminalprävention der
Kreispolizeibehörde Borken.

Nicht nur die Experten, sondern auch zahlreiche Interessierte
hatten übrigens den Weg zu einem öffentlichen Vortrag im Rahmen der
Veranstaltung gefunden: Rund 380 Zuhörer wollten sich am
Dienstagabend bei Tobit von Professor Dr. Christian Montag über
Gefahren und Folgen informieren lassen, die mit einem übermäßigen
Gebrauch des Smartphones einhergehen.

......................................................

Info Zehn Jahre Netzwerk Online-Upd(at)te: Seit inzwischen zehn
Jahren existiert im Kreis Borken das Netzwerk Online-Upd(at)te.
Zusammengefunden haben sich darin Vertreter der Kreispolizeibehörde
Borken, des Kreises Borken, der Stadt Ahaus und mehrere Schulen. Ihr
gemeinsames Ziel: Lehrkräfte und Fachleute mit Themen aus dem Bereich
des Digitalen in Kontakt bringen, Gefahren für Kinder und Jugendliche
aufzeigen und Ansätze zur Vorbeugung vermitteln. Das Ahauser
Softwareunternehmen Tobit unterstützt diese Initiative von Beginn an
durch Know-How und räumliche Möglichkeiten.




Rückfragen bitte an:

Kreispolizeibehörde Borken
Thorsten Ohm
Telefon: 02861-900 2204
http://www.polizei.nrw.de/borken/

Original-Content von: Kreispolizeibehörde Borken, übermittelt durch news aktuell


Themen in diesem Fachartikel:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden   Pressemitteilungen der Polizeiinspektion Goslar vom 13.03.2019  Grenzach-Wyhlen: Unfall während Abbiegevorgang - Zeugensuche
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 13.03.2019 - 13:19 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 2093912
Anzahl Zeichen: 0

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: POL-BOR
Stadt:

Kreis Borken/Ahaus



Kategorie:

Polizeimeldungen



Dieser Fachartikel wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Der Fachartikel mit dem Titel:
" Kreis Borken/Ahaus - Online-Update 2019: Jugendliche und die digitalen Lebenswelten"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Kreispolizeibeh (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Südlohn-Oeding - Türschloss an Schule beschädigt ...

An einem Türschloss einer Schule in Südlohn-Oeding haben sich Unbekannte zu schaffen gemacht. In das Gebäude an der Fürst-zu-Salm-Horstmar-Straße haben die Täter allerdings nicht eindringen können. Zu der Tat war es zwischen Freitag und Samsta ...

Alle Meldungen von Kreispolizeibeh