Kassel: Falsche Polizeibeamte erbeuten 15.000 Euro
Kasseler Polizei sucht Zeugen und gibt Tipps
(ots) - Am Mittwochabend erbeuten falsche Polizeibeamte in
Kassel 15.000 Euro Bargeld von einer Seniorin im Schlehenweg. Nun
hofft die Kasseler Polizei mit der Veröffentlichung des Falls,
Hinweise aus der Bevölkerung zu bekommen. Das Opfer berichtet
gegenüber der echten Polizei, dass sie eine Person am Mittwochabend,
gegen 20 Uhr, schemenhaft wahrnahm, die das Geld vor dem
Mehrfamilienhaus an sich nahm und flüchtete. Die Polizei fragt: Wer
hat verdächtige Beobachtungen im Schlehenweg gemacht.
Wie die mit den Ermittlungen betrauten Beamten des für Trickbetrug
zuständigen K 23 der Kasseler Kripo mitteilen, nahmen die Täter
bereits am Dienstag telefonischen Kontakt über das Festnetz zu dem
Opfer auf. Wahrscheinlich erlangten die Täter die Telefonnummer des
Opfers, wie in den allermeisten anderen Fällen auch, aus dem
Telefonbuch. Sie gaukelten dem Opfer die Festnahme einer rumänischen
Tätergruppe vor, die die Anschrift und die Telefonnummer der Seniorin
dabeigehabt hätten. Sie setzten die betagte Frau unter Druck und
ordneten an, mit niemandem, auch nicht anderen Polizeibeamten,
Kontakt aufzunehmen. Auf die Frage, ob sie Wertgegenstände oder
Bargeld zu Hause hätte, erwiderte die Seniorin, ihr Geld auf der Bank
in Sicherheit zu haben. Später ein erneuter Anruf: Ihr Geld sei durch
einen "Maulwurf" bei der Bank, der mit der festgenommenen Tätergruppe
unter einer Decke steckt, nicht sicher. Wieder massiv unter Druck
gesetzt, hob die Seniorin 15.000 Euro ab. Eine Bankangestellte fragte
sogar noch nach dem Grund der hohen Abhebung. Wie die
eingeschüchterte Seniorin später den Beamten mitteilte, hatte sie
dabei allerdings den Hinweis auf den Maulwurf im Kopf und verschwieg
die eigentliche Geschichte, die zur Abhebung führte. Am Mittwochabend
dann der letzte Anruf: Das Geld sei falsch, der Maulwurf in der Bank
habe ganze Arbeit geleistet. Um es polizeilich zu überprüfen, soll es
kurz vor der Haustür deponiert werden, ein Beamter käme vorbei. Als
die Seniorin der Aufforderung folgte, das Geld nur kurz vor der
Haustür ablegte, sah sie noch eine dunkle Gestalt, die damit
verschwand. Nachdem ihr das spanisch vorkam, informierte die Seniorin
die richtige Polizei, und die perfide Masche flog auf. Die Täter
waren allerdings über alle Berge.
Zeugenhinweise erbitten die ermittelnden Beamten des K23 unter
Tel.: 0561 - 9100.
Tipps zum Schutz vor Betrügern am Telefon
Auch wenn im vorliegenden Fall der Seniorin kein Vorwurf gemacht
werden soll, da die Täter immer wieder skrupellos und professionell
vorgehen, gibt die Polizei Tipps zum Schutz vor Betrügern am Telefon.
Insbesondere Angehörige werden gebeten, mit ihren älteren Mitmenschen
über die Maschen der Täter zu sprechen.
- Die Polizei erfragt am Telefon keine Details zu Kontodaten oder
Wertgegenständen im Haus.
- Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen oder
familiären Verhältnissen preis.
- Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie
einfach auf.
- Informieren Sie sofort die Polizei über den Notruf 110, wenn
Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt.
- Wenn Sie Opfer geworden sind: Wenden Sie sich an die Polizei und
erstatten Sie Anzeige.
- Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der
die angebliche Amtsperson kommt. Suchen Sie die Telefonnummer
der Behörde selbst heraus oder lassen Sie sich diese durch die
Telefonauskunft geben. Wichtig: Beenden Sie das Gespräch mit dem
Anrufer unbedingt zuvor.
- Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
Weitere Informationen finden Sie im Internet auf der Seite der
Polizei Hessen. Kurzlink: https://k.polizei.hessen.de/919033462
Torsten Werner Pressesprecher Tel. 0561 - 910 1008
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Nordhessen
Grüner Weg 33
34117 Kassel
Pressestelle
Telefon: 0561/910 10 20 bis 23
Fax: 0561/910 10 25
E-Mail: poea.ppnh(at)polizei.hessen.de
Außerhalb der Regelarbeitszeit
Polizeiführer vom Dienst (PvD)
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Datum: 15.03.2019 - 13:07 Uhr
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