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Steuerkarussell mit Bier aufgeflogen -über 32 Mio. Euro Steuerschaden

ID: 2096485

(ots) -
Zollfahnder versetzen international agierender Gruppierung
empfindlichen Schlag

Hintermann aus Frankreich und Tatbeteiligter in Deutschland verhaftet

- Pressemitteilung ergeht nach derzeitigem Stand des
Ermittlungsverfahrens -

Den 56-jährigen französischen Hintermann beziehungsweise Organisator
einer international agierenden Gruppierung von Hinterziehern der
Biersteuer haben Zollfahnder vergangenen Dienstag (12.03.2019)
verhaftet. Daneben vollstreckten die Ermittler des Zolls einen
Haftbefehl gegen einen in Würzburg ansässigen Komplizen. Insgesamt 10
Privatwohnungen, Geschäftsräume, Lagerstätten und eine Steuerkanzlei
haben die Ermittler des Zolls im Großraum Würzburg durchsucht und
dabei umfangreiches Beweismittel sichergestellt. Die Ermittlungen von
Zoll und der Staatsanwaltschaft Würzburg erstrecken sich mittlerweile
auf insgesamt 8 Tatverdächtige mit unterschiedlichen
Staatsbürgerschaften im Alter von 25 bis 56 Jahren.

Um mehr als 32 Millionen Euro Biersteuer soll die Gruppierung den
französischen Fiskus im Zeitraum April 2017 bis Dezember 2018
geprellt haben.

Dabei kam es bei rund 3.300 LKW-Lieferungen Bier mit einer Menge von
mindestens 77 Millionen Litern des beliebten Gerstensaftes zur
Vermeidung der Biersteuer in Frankreich, die dort ungefähr
dreieinhalb Mal höher ist als in Deutschland.

Um sich die in einigen EU-Mitgliedstaaten hohe Verbrauchsteuer auf
Bier zu sparen, bedienten sich die Tatverdächtigen eines beliebten
Modells der Steuerminimierung. So wurde in Frankreich produziertes
Bier, das dort mit einem relativ hohen Steuersatz belastet ist (rund
35 EUR je Hektoliter) im Verkehr unter Steueraussetzung - also
unversteuert - scheinbar nach Deutschland transportiert und hier beim
Hauptzollamt Schweinfurt versteuert (ca. 9 EUR je Hektoliter). Weiter




wurde vorgespiegelt, dass beim vorgegebenen Firmensitz in Eisingen
der Umschlag und Weiterverkauf des aus Frankreich angelieferten und
in Deutschland versteuerten Bieres erfolgte.

Dem Ergebnis der Ermittlungen zufolge dürfte das Bier allerdings
unmittelbar von Frankreich nach Großbritannien geliefert worden und
dort auf dem Schwarzmarkt gelandet sein. Die höchstwahrscheinlich
auch dabei eingesparte Biersteuer ist sogar etwa zehn Mal so hoch wie
in Deutschland.

Untersuchungen beim Firmensitz zunächst in Waldbrunn und später in
Eisingen haben ergeben, dass lediglich in weniger als zwanzig Fällen
Bier angeliefert worden ist. Vorgefundene Bestände trugen teilweise
ein abgelaufenes Haltbarkeitsdatum und dürften nur gelagert worden
sein, um bei Kontrollen einen ordnungsgemäßen Betriebsablauf
vorzutäuschen.


Zum Vergleich:
Der Ausschank in den Zelten auf dem Münchner Oktoberfest wäre mit
einer Menge Bier, auf die sich die Ermittlungen hier beziehen, für
die nächsten 10 Jahre gesichert.




Rückfragen bitte an:

Zollfahndungsamt München
Pressesprecher
Christian Schüttenkopf
Telefon: 089 5109 1660
Fax: 089 5109 1180
E-Mail: presse(at)zfam.bund.de
www.zoll.de

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Datum: 18.03.2019 - 07:13 Uhr
Sprache: Deutsch
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