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(375) Veröffentlichung der Polizeilichen Kriminalstatistik Mittelfranken 2018

ID: 2097748

(ots) - Ein erneuter Rückgang der Straftaten um 3%
bei gleichbleibend hoher Aufklärungsquote - Polizeipräsident Roman
Fertinger zieht bei der Vorstellung der Polizeilichen
Kriminalstatistik (PKS) eine positive Bilanz.

Trotz steigender Einwohnerzahlen in Mittelfranken ging die
Gesamtzahl der registrierten Straftaten im zurückliegenden Jahr im
Regierungsbezirk Mittelfranken um 3% (-2.706 Fälle) von 90.498 auf
87.792 zurück, was im Zehnjahresvergleich ein Rekordtief darstellt.
Die Aufklärungsquote (AQ) hält mit 67,1 % exakt den Wert des
Vorjahres und liegt 2,6 % über dem gesamtbayerischen Wert. Die
mittelfränkische Polizei hat trotz Rückgang der Fallzahlen wieder
mehr als zwei von drei Straftaten aufgeklärt. Mittelfranken ist somit
eine der sichersten Regionen Deutschlands.

Wie bereits in den Vorjahren dargestellt, wurden die Fallzahlen
auch im Jahr 2018 nach wie vor von der Flüchtlingssituation
mitgeprägt. Im Bereich der Straftaten gegen das Aufenthalts- und
Asylverfahrensgesetz wurden im abgelaufenen Jahr zwar erstmals wieder
weniger Fälle registriert (-499 / -11,5 %), trotzdem wirken sich die
Zahlen dieser besonderen Deliktsgruppe weiterhin deutlich auf die PKS
aus und beeinflussen vor allem auch die Werte der Aufklärungsquote
und Häufigkeitszahlen. Aus diesem Grund werden in den folgenden
Darstellungen die Fallzahlen, Häufigkeitszahlen sowie die
Aufklärungsquoten ohne ausländerrechtliche Verstöße dargestellt.

In der Großstadt Nürnberg wurden im Jahr 2018 42.590 Straftaten in
der PKS erfasst. Dies bedeutet einen erneuten Rückgang um -1.160
Fälle (-2,7 %). Die Häufigkeitszahl (HZ) sank im Vergleich zum Jahr
2017 von 8.394 auf 8.076 und blieb damit erneut deutlich unter der
Schallmauer von 9000. Dabei konnte die AQ abermals (von 66,6%) auf
exakt 67 % verbessert werden. Dies ist der höchste Wert der




vergangenen 16 Jahre.

Insbesondere sanken in Nürnberg die Fallzahlen in den Bereichen
der Eigentums- /Diebstahlskriminalität (-4 %), der
Rauschgiftkriminalität (-7,6 %) sowie der Vermögens- und
Fälschungsdelikte (-16,4 %).

Das Prädikat "sicherste Großstadt" (über 100.000 Einwohner) in
Bayern bleibt Fürth auch in diesem Jahr mit einem Rückgang der
Gesamtzahl der Straftaten um 7,2 % (-420 Fälle) auf 5.382 Fälle bei
einer gleichbleibend hohen Aufklärungsquote von 67,8 % erhalten.

Im Jahr 2018 wurden im Regierungsbezirk Mittelfranken 42.061
Tatverdächtige (TV) ermittelt. Dies bedeutet einen Rückgang von 1.876
TV (-4,3 %). Ohne Berücksichtigung der ausländerrechtlichen Verstöße
sank die Anzahl der Tatverdächtigen von 40.146 auf nun 38.785 (29.500
männlich / 9.195 weiblich).

Die Anzahl der nichtdeutschen TV (ohne ausländerrechtliche
Straftaten) stieg von 36,9 % im Vorjahr auf aktuell 37,6 % an. Der
Bevölkerungsanteil dieser Gruppe beträgt in Mittelfranken 13,5 %.
Zuwanderer sind eine Teilmenge der Gruppe der nichtdeutschen TV. Die
Anzahl der nichtdeutschen TV stieg, abgesehen von einzelnen leichten
Schwankungen, in den vergangenen Jahren insgesamt kontinuierlich an;
seit 2014 um +17,0 %.

Im Bereich der jugendlichen TV ist ein merklicher Rückgang von
-5,5 % auf noch 3.222 TV festzustellen. Noch positiver entwickelte
sich der Rückgang bei der Anzahl der heranwachsenden Tatverdächtigen
um -8,7 % auf 3.654 TV. Bei delinquenten Kindern (Personen unter 14
Jahren) allein ist hingegen ein Anstieg von 1.221 auf 1.309 TV (+7,2
%) zu verzeichnen. Der Großteil dieser mittelfränkischen Steigerung
ist der exorbitanten Zunahme der Kinderdelinquenz in der Stadt
Nürnberg (+20,8 %) geschuldet. Hier waren vor allem die
Deliktsbereiche Körperverletzung und Ladendiebstahl betroffen und für
die hohen Zahlen ausschlaggebend.

Die Rohheitsdelikte sanken im Regierungsbezirk Mittelfranken von
14.516 auf 13.956 (-3,9 %). Hierfür ist überwiegend der Rückgang der
Körperverletzungsdelikte um 415 Fälle (-3,7 %) ursächlich. Rückgänge
sind in dieser Deliktsobergruppe jedoch auch bei den Tatbeständen
Raub (-8,8 %) und Nötigung (-8,1 %) festzustellen. Die
Aufklärungsquote (AQ) liegt bei 90,4 % und ist mit der AQ aus dem
Vorjahr (90,6 %) nahezu identisch.

Im Gegensatz zum Vorjahr sind die Sachbeschädigungen insgesamt auf
10.091 Fälle gestiegen, was einem Plus von 4,8 % entspricht. Die
Aufklärungsquote sank im Vergleich zum Vorjahr leicht um 0,4
Prozentpunkte auf 28,9 %. Die auffälligsten Steigerungen waren bei
der Sachbeschädigung an Kraftfahrzeugen (+4,6 %), den
Sachbeschädigungen auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen (+10,1
%) und bei Graffiti (+21,5 %) festzustellen.

Erfreulich ist die Entwicklung weiterhin bei den Eigentums- und
Diebstahlsdelikten. Hier sanken die Fallzahlen beinahe durchgängig in
allen Deliktsbereichen beinahe durchgängig um -5,3 % auf 26.341
Delikte. Die AQ stieg im Vergleich zum Vorjahr nochmals um 2,1
Prozentpunkte auf 42,5 % an.

Im Bereich des einfachen Diebstahls sanken die Fallzahlen um -267
Fälle (-1,5 %), beim schweren Diebstahl sogar massiv um -1.217 Fälle
(-12,3 %) und beim Fahrraddiebstahl um -215 Fälle (-5 %). Noch
auffälliger war der Rückgang im Bereich der Kfz-Aufbrüche um -35,4 %.
Obwohl auch der Kfz-Diebstahl insgesamt rückläufig war (-7,5 %),
setzten sich die Diebstähle hochwertiger Fahrzeuge, ausgestattet mit
sogenannten "Keyless-Go-Systemen", auch 2018 mit 46 entwendeten
Kraftfahrzeugen (Vorjahr 50) nahezu unvermindert fort.

Beim Wohnungseinbruch konnte erneut ein signifikanter Rückgang
registriert werden, diesmal um -21.5 % (-243 Fälle) auf 886 Fälle.
Weit mehr als die Hälfte der Taten ereignete sich im Ballungsraum
Nürnberg-Fürth-Erlangen. Die AQ betrug 18,1 %. Um den Deliktsbereich
wirkungsvoll und nachhaltig bekämpfen zu können, wurde durch das
Polizeipräsidium Mittelfranken bereits im Jahr 2014 die "Besondere
Aufbauorganisation Wohnraumeinbruchdiebstahl" (BAO WED) gegründet.

Im Jahr 2018 wurden 79 Fälle von Straftaten gegen das Leben
erfasst. Dies bedeutet im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um -19
Fälle (-19,4 %) bei einer Aufklärungsquote von 93,7 %.

Die Gewalt gegen Polizeibeamte ist nach einem traurigen
Spitzenwert im Jahr 2017 (1.054 Fälle) zum ersten Mal seit 2014
wieder rückläufig. Im Jahr 2018 wurden im Bereich Mittelfranken
insgesamt 960 Fälle (-8,9 % / -94 Fälle) der Gewalt gegen
Polizeibeamte erfasst.

Die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung sind bereits im
Jahr 2017 (1.088 Fälle) deutlich angestiegen. Mit einem Plus von 108
stieg die Fallzahl 2018 nochmals um + 9,9% auf 1.196 Fälle.
Ursächlich hierfür ist vor allem, wie bereits im Vorjahr, die
umfangreiche Novellierung des Sexualstrafrechts. Tathandlungen, die
bisher lediglich den Tatbestand der Beleidigung erfüllten, werden nun
den Sexualstraftaten zugeordnet. Weitere Tatbestände wurden
ausgeweitet bzw. modifiziert, um bisher straflose Handlungen zu
sanktionieren, Stichwort ("Nein heißt Nein"). Neu eingeführt wurden
in diesem Zusammenhang zum 01.01.2017 die PKS-Deliktsschlüssel der
Sexuellen Belästigung (§ 184i StGB) und des Sexuellen Übergriffs (§
177 StGB).

War im Jahr 2017 mit 7.776 Delikten für den Regierungsbezirk
Mittelfranken ein Höchstwert im Bereich der
Betäubungsmittelkriminalität festzustellen, so sanken die Fallzahlen
2018 auf 7.517 (-2,3 %) bei einer AQ von 96,9 %. Einen maßgeblichen
Anteil an der insgesamt positiven Entwicklung dürfte die
zwischenzeitliche Beruhigung des Brennpunktes Hauptbahnhof /
Königstorpassage / erweiterter Bahnhofsbereich, aufgrund der hohen
polizeilichen Präsenz und Kontrolldichte im Rahmen der "BAO KÖPA"
haben. In Mittelfranken ist die Anzahl der Rauschgifttoten von 37
Personen auf 26 Personen deutlich zurückgegangen. Dies stellt den
zweitniedrigsten Wert der letzten 10 Jahre dar.

Seit 2016 lässt sich bayernweit eine Zunahme von Betrugsdelikten
mit dem Modus Operandi Callcenter Betrug - Falsche Polizeibeamte
verzeichnen. Zur Bekämpfung dieses Phänomens gründetete das
Polizeipräsidium Mittelfranken bereits Mitte 2017 die
Ermittlungskommission "EKO 110". Insgesamt kam es im Jahr 2018 zu 37
vollendeten Taten (Vorjahr: 29) mit einer Schadenssumme von über 1,5
Millionen Euro. Betroffen war hier hauptsächlich der Ballungsraum
Nürnberg / Fürth / Erlangen.

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Gesamtzahl der Politisch
motivierten Straftaten im Berichtsjahr 2018 um -22 auf insgesamt 690
Fälle gesunken. Im Phänomenbereich "Rechts" sank die Anzahl der
Straftaten im Vergleich zum Vorjahr um -57 Delikte auf 280 Fälle.
Dies bedeutet einen Rückgang um -16,9 %. Die Propagandadelikte
stellten davon mit einem Anteil von 180 Straftaten erneut die
stärkste Deliktsgruppe dar. Dabei bestanden die Tathandlungen in der
Regel im öffentlichen Zeigen oder Schmieren von Kennzeichen
verfassungswidriger Organisationen oder dem Rufen verbotener Parolen.
Wie bereits im Vorjahr sind acht Straftaten der Deliktsqualität
Gewaltstraftaten (8 x Körperverletzung) zuzuordnen. Im
Phänomenbereich "Links" wurden im Berichtszeitraum 2018 insgesamt 185
Straftaten registriert (Vorjahr: 196 Fälle). Deliktische Schwerpunkte
linker Kriminalität waren Sachbeschädigungen und sonstige Straftaten
wie z. B. Beleidigungen. Unter den 185 Straftaten waren acht
Gewaltstraftaten (7 x Körperverletzung und 1 x Widerstand gegen
Vollstreckungsbeamte im Rahmen von Versammlungsgeschehen) zu
verzeichnen. Dies entspricht einem deutlichen Rückgang von -17 Fällen
bzw. -68 %. Im Phänomenbereich "Ausländische Ideologie" wurden 76
Straftaten registriert. Dies bedeutet zum Vorjahr (14 Fälle) einen
Anstieg um +62 Fälle (+442,8 %). Die Steigerung ist hauptsächlich auf
das Zeigen der YPG-Fahnen bei Versammlungen in Nürnberg
zurückzuführen. Unter den 76 Delikten sind drei Gewaltdelikte (3 x
Körperverletzung) zu verzeichnen. Der Phänomenbereich "Religiöse
Ideologie" wurde 2017 neu im Definitionsfeld der politisch
motivierten Kriminalität eingefügt. Im Berichtszeitraum 2018 waren
insgesamt acht Straftaten zu verzeichnen. Davon ist eine dem Bereich
Terrorismus zuzuordnen.

Die mittelfränkische Polizei wird auch in Zukunft bei der
Bekämpfung der Kriminalität ihre Strategie dem veränderten
Täterverhalten und neuen Kriminalitätsformen anpassen. Mit
Präventionskonzepten und geschulten kriminalpolizeilichen
Fachberatern versucht die mittelfränkische Polizei, die Entwicklung
der Kriminalität weiterhin positiv zu beeinflussen und die Fallzahlen
zu senken. / Elke Schönwald

Einzelheiten unter http://www.polizei.bayern.de/mittelfranken/krim
inalitaet/statistik/index.html/37697




Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Mittelfranken
Polizeipräsidium Mittelfranken Pressestelle
Telefon: 0911/2112-1030
Fax: 0911/2112-1025
http://www.polizei.bayern.de/mittelfranken/

Original-Content von: Polizeipräsidium Mittelfranken, übermittelt durch news aktuell


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Datum: 19.03.2019 - 12:17 Uhr
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