Raubmord vor 20 Jahren aufgeklärt
- Gemeinsame Pressemeldung von Staatsanwaltschaft Gera und Pressestelle LPI Gera -
(ots) - Der Kriminalpolizei Gera gelang nach nunmehr 20
Jahren der Durchbruch zur Tataufklärung des Mordes zum Nachteil eines
69-jährigen Geraers.
09.08.1999 - was geschah vor 20 Jahren in der
Johannes-R.-Becher-Straße:
In den frühen Morgenstunden (gegen 03:15 Uhr) des 09.08.1999
drangen zwei unbekannte Täter über ein gekipptes Fenster in die
Parterrewohnung der geschädigten Eheleute (damals 64 / 69) ein. In
der Wohnung selbst trafen die beiden Unbekannten auf die anwesenden
Rentner und fesselten diese. In der Folge erpressten die Täter die
Herausgabe von Bargeld und wandten gleichzeitig gegen den damals
69-Jährigen und dessen Ehefrau (64) massive Gewalt an. Mit dem
erpressen Bargeld, einem vierstelligen DM-Betrag, flüchteten die
beiden Täter, offenbar durch ein weiteres Fenster an der
Gebäuderückseite, aus der Wohnung und in der Folge in unbekannte
Richtung. Aufgrund der Gewalteinwirkung gegen den gefesselten Mann
verstarb dieser noch in seiner Wohnung.
Nachdem der Vorfall bei der Polizei bekannt wurde, folgten
umfangreiche Ermittlungen durch die Kriminalpolizei. Im Rahmen der
monate- bis jahrelangen Ermittlungsarbeiten wurde mit Nachdruck an
der Aufklärung des Raubmordes gearbeitet. Hierbei erhärtete sich
schließlich der Verdacht, dass neben den beiden Haupttätern noch eine
dritte Person außerhalb der Wohnung an der Tat beteiligt gewesen sein
könnte. Dennoch konnten trotz intensiver Ermittlungsarbeit die Täter
nicht identifiziert oder gar dingfest gemacht werden. Auch die
Veröffentlichung des Falles in der Fernsehserie "Aktenzeichen XY"
(2009) brachte keinen Erfolg bei der Tataufklärung.
Das Jahr 2018:
Anfang 2018 meldete sich ein Zeuge bei der Kriminalpolizei Gera
und äußerte mehrere, zunächst vielversprechende Hinweise zum
damaligen Geschehen. Innerhalb der KPI Gera wurde eine Arbeitsgruppe
gebildet, welche sich erneut dem Raubmord widmete und den Fall noch
einmal aufrollte. Im Zuge dieser erneuten Ermittlungen wurden die
eingegangenen Hinweise des Zeugen intensiv und umfangreich geprüft.
Bedauerlicherweise führten diese zunächst nicht zur Aufklärung des
Sachverhaltes.
Die Kriminalisten der Arbeitsgruppe gaben jedoch nicht auf und
führten die Ermittlungen weiter. So wurde der 20 Jahre alte Vorgang
komplett digitalisiert und aufgearbeitet. Hierbei kam ein neues
Fallbearbeitungsprogramm zum Einsatz. Sämtliche Spuren wurden neu
erfasst und wiederholt bewertet. Es wurden Zeugen befragt, Alibis auf
ihren Wahrheitsgehalt überprüft und zahlreiche Vernehmungen
durchgeführt. Hierbei stand die KPI Gera in engem Kontakt mit der
Staatsanwaltschaft Gera, anderen Bundesländern sowie dem Thüringer
Landeskriminalamt. Im Zuge der detaillierten Aufschlüsselung des
damaligen Tatgeschehens, der Sichtung aller vorhandenen Unterlagen
und der neu gewonnenen Erkenntnisse aus den geführten Vernehmungen,
gelang im Jahr 2019 der ersehnte Durchbruch.
Erneut in den Fokus der Ermittler gerieten zwei Männer, welche
bereits zum damaligen Zeitpunkt in den Akten auftauchten. Diese
konnten schließlich als Tatverdächtige des Raubmordes ermittelt
werden. Es handelt sich hierbei um zwei Männer aus Gera, welche zum
Tatzeitpunkt 19 und 20 Jahre alt waren. Die Festnahme der beiden
konnte dennoch nicht erfolgen, da beide bereits im Jahr 2013 und im
Jahr 2018 verstorben sind.
Das Jahr 2019
Für die eingerichtete Arbeitsgruppe der Kriminalpolizei Gera sind
die Ermittlungen trotz des verzeichneten Erfolges nicht
abgeschlossen. Offen steht immer noch die Frage nach einem möglichen
dritten Tatbeteiligten. Hierzu laufen die Ermittlungen intensiv
weiter. Zeitgleich werden aktuell noch Spuren im Thüringer
Landeskriminalamt sowie in den Rechtsmedizinischen Instituten von
Jena und München ausgewertet.
Im Zusammenhang mit den weiterlaufenden Ermittlungen startet die
KPI Gera erneut einen Zeugenaufruf zum damaligen Geschehen von 1999.
Können Sie Hinweise zum Raubmord vom 09.08.1999 in Gera-Bieblach
geben? Haben Sie in der Tatnacht eine oder mehrere Personen in der
Nähe des Tatortes gesehen, die Ihnen verdächtig vorkamen? Haben Sie
Kenntnisse oder Informationen zu damaligen Zeugen oder gar
Tatbeteiligten?
Die Kriminalpolizei Gera ist für mögliche Zeugenhinweise unter der
Telefonnummer 0365 / 8234-1465 für Sie erreichbar.
Rückfragen bitte an:
Thüringer Polizei
Landespolizeiinspektion Gera
Pressestelle
Telefon: 0365 829 1503 / -1504
E-Mail: medieninfo-gera.lpig(at)polizei.thueringen.de
http://www.thueringen.de/th3/polizei/index.aspx
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Datum: 20.03.2019 - 13:08 Uhr
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