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Polizeiinspektion Remagen: Bericht zur Kriminalstatistik 2018

ID: 2099634

(ots) -
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- Gesamtzahl der Straftaten seit Jahren rückläufig
- Aufklärungsquote mit 61,5 % auf hohem Niveau stabil
- Besonders starke Rückgänge bei Wohnungseinbrüchen, Häuslicher
Gewalt und (konventionellen) Betrugsdelikten
- Internetdelikte mit großer Dunkelziffer
- Drogendelikte bleiben im Fokus

Allgemeines und Grunddaten

Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) ist eine Zusammenstellung
aller der Polizei in einem bestimmten geografischen Raum bekannt
gewordenen strafrechtlichen Sachverhalte. Im Fall der PI Remagen
umfasst dieser Raum die Städte Remagen und Sinzig, Stadt und
Verbandsgemeinde Bad Breisig sowie große Teile der VG Brohltal - ein
Gebiet von rund 220 qkm mit insgesamt etwa 60.000 Einwohnern.

In 2018 wurden hier 3.586 Straftaten (Verkehrsstraftaten zählen
hier nicht dazu) registriert; mithin 274 oder 7,1% weniger als im
Vorjahr (2017: 3.860). Damit setzt sich ein positiver Trend fort, der
in 2011 bei 5.460 - allerdings bei einem etwas größeren Dienstgebiet
- seinen Anfang genommen hatte. Einen Täter ermittelt haben die
Beamten in 2.204 Fällen was einer Aufklärungsquote von 61,5 %
entspricht und damit exakt dem Vorjahreswert. Die Zahl von 1.847
ermittelten Tatverdächtigen blieb ebenfalls unverändert (2017:
1.846). Ähnliches gilt für den Anteil nicht-deutscher
Tatverdächtiger, der im abgelaufenen Jahr bei 23,6 % lag und damit
seit 2015 nahezu konstant (zwischen 23,4 und 24,2%) blieb. Auch der
Satz "Kriminalität ist männlich" hat weiterhin seine Berechtigung,
waren bzw. sind doch mehr als 75 % der ermittelten Tatverdächtigen
männlichen Geschlechts. Immerhin 2.728 (rund 76%) der 3.586
Straftaten werden von den Beamten der PI Remagen nicht nur
aufgenommen, sondern auch bürgerfreundlich "vor Ort" abschließend
bearbeitet. Die übrigen Delikte werden im Wesentlichen bei der




Kriminalinspektion Mayen, in besonderen Einzelfällen von der
Kriminaldirektion Koblenz oder von der Bundespolizei - soweit es sich
um Delikte im und rund um den Bahnverkehr handelt - endbearbeitet.

Deutlich weniger Einbrüche und weniger häusliche Gewalt

Das Zuhause ist der wichtigste Ort im Leben vieler Bürgerinnen und
Bürger. Hier will man sich wohl und geborgen fühlen - das
Sicherheitsbedürfnis ist dementsprechend besonders hoch. Vor diesem
Hintergrund ist es besonders erfreulich, dass die Zahl der
Wohnungseinbrüche erneut überproportional stark zurückgegangen ist.
Hat die Polizei in 2016 noch 173 Einbrüche in der Region registriert,
waren es in 2017 mit 142 bereits spürbar weniger und in 2018 sank
deren Zahl auf jetzt "nur" noch 89, mithin eine Halbierung innerhalb
von zwei Jahren und den niedrigsten Wert seit mehr als zehn Jahren
überhaupt! Hier zeigen offenbar die umfassenden Aufklärungs-,
Präventions- und Kontrollmaßnahmen der letzten Jahre deutlich
Wirkung. Nicht zu vergessen die zahlreichen Initiativen von Bürgern
auf örtlicher Ebene und eine wieder gestiegene Aufmerksamkeit für das
eigene Umfeld und funktionierende Nachbarschaft - prima! Eine ähnlich
positive Entwicklung verzeichnet die Polizei Remagen in einem anderen
Deliktsbereich aus dem unmittelbaren Wohnumfeld der Bürger: Bei der
häuslichen Gewalt. Hier sanken die Fallzahlen von 177 in 2016 über
150 in 2017 auf nunmehr 126 im vergangenen Jahr. Auch wenn natürlich
jede einzelne Tat eine zu viel ist, entspricht das einem Rückgang von
fast 30 % seit 2016. Insbesondere die Zahl der damit einhergehenden
Körperverletzungsdelikte sank auf 85 und damit ebenfalls auf den
niedrigsten Wert seit vielen Jahren.

Straftaten im öffentlichen Raum

Nicht ganz so deutlich aber immerhin doch messbar zurück gingen
auch die Straftaten, die sich ganz oder zumindest häufig im
öffentlichen Raum abspielen. Gemeint sind hier in erster Linie
Sachbeschädigungen und Rohheitsdelikte. Die Zahl der der Polizei
gemeldeten Körperverletzungsdelikte pendelt sich seit einigen Jahren
im Bereich von 400 (+/- 20) ein. Im abgelaufenen Jahr waren es 408
Straftaten, darunter 93 gefährliche KV-Delikte (2017: 417 bzw. 91).
Hier liegt die Aufklärungsquote traditionell bei 90 % und mehr, da
Menschen, die Konflikte körperlich austragen, sich zumeist kennen
oder zumindest gemeinsame Berührungspunkte oder Vorbeziehungen in
irgendeiner Weise haben. 2018 wurden unter dem etwas weiter gefassten
Begriff der Rohheitsdelikte (dieser umfasst neben KV-Delikten u.a.
auch Nötigung, Bedrohung und Straßenraub) 616 Taten registriert. Das
waren 27 Fälle weniger als in 2017 und auch mittelfristig betrachtet
ist das der niedrigste Wert seit vielen Jahren. Etwas gemischter ist
die Entwicklung bei den Sachbeschädigungen. Deren Gesamtzahl sank
erfreulicherweise von 440 in 2017 auf jetzt 364 in 2018 (- 17,3%).
Aber: Anfang bis Mitte des Jahrzehnts waren es teilweise noch 500 und
mehr Delikte gewesen. Anders sieht die Sache aus, wenn man die darin
enthaltene Untergruppe der Sachbeschädigungen an Kfz betrachtet.
Diese Vandalismustaten stiegen von 111 in 2016 über 160 in 2017 auf
nunmehr 173 in 2018. Relativierend ist allerdings auch hier
festzuhalten, dass die Fallzahlen von 2015 und früher häufiger
zwischen 170 und 200 lagen, teilweise sogar darüber.

Betrug stark rückläufig - Sondererfassung Cybercrime

Es wird viele auf den ersten Blick erstaunen, dass die
Betrugsdelikte bei der PI Remagen seit Jahren rückläufig sind und von
2017 zu 2018 (von 869 auf 595 = -31,5 %) besonders signifikant. Fast
jeder hat in seinem Familien oder Bekanntenkreis jemanden, der in den
letzten 12 Monaten tatsächlich oder beinahe Opfer einer
betrügerischen Attacke wurde. Ein ebenso wesentlicher wie
einleuchtender Erklärungsansatz liegt im Tatort- bzw.
Territorialprinzip der Kriminalstatistik begründet. Die große Masse
der (Serien-)Betrugsdelikte wie etwa Anrufe falscher Polizeibeamter
oder anderer Amtsträger, Microsoft-Support-Anrufer, falsche
Gewinnbenachrichtigungen, Bitcoin-Erpressungen, falsche
Inkassoschreiben oder gefälschte Kreditkartenabhebungen um nur einige
der gängigsten Maschen zu nennen, wird inzwischen über das Telefon
und/oder das Internet abgewickelt. Die Täter befinden sich in diesen
Fällen also gar nicht körperlich innerhalb des Dienstgebietes der PI
Remagen und in vielen Fällen nicht einmal innerhalb Deutschlands.
Diese Delikte werden daher in der PKS überhaupt nicht erfasst. Sie
werden zwar "gezählt", aber eben nur vom BKA auf Bundesebene, da sie
in der Regel keinem bestimmten Ort oder Region als Tatort zugerechnet
werden können. Allerdings wohnen im Bereich der PI Remagen natürlich
viele Opfer bzw. Geschädigte dieser überregionalen Betrugsmaschen, so
dass die Aufnahme, Erstbearbeitung und Steuerung dieser Delikte auch
bei der PI Remagen sehr viel Zeit und Personalressourcen bindet.

Rauschgift, ein Dauerbrenner

Nicht nur aber auch die geographische Lage im "Speckgürtel" von
Bonn sowie der B 9 als bedeutsamer regionaler Verteilerachse bringt
es mit sich, dass die Beamten der PI Remagen häufig mit dem Thema
Drogen konfrontiert werden. In 2018 resultierten daraus 345
Btm-Strafverfahren, gut die Hälfte davon im Zusammenhang mit
Cannabis-Besitz oder -Handel. Diese Daten bewegen sich in etwa im
langjährigen Durchschnitt, sind aber maßgeblich vom polizeilichen
Kontrolldruck abhängig. Denn im Gegensatz zu Diebstahlsopfern finden
Drogenkonsumenten und -dealer eher selten aus eigenem Antrieb den Weg
zur Polizei. In enger Zusammenarbeit mit dem Rauschgiftkommissariat
der KI Mayen werden daher die Erkenntnisse und Informationen
ausgetauscht. Es wurden und werden sichtbare Kontrollen durchgeführt,
aber auch verdeckte Maßnahmen initiiert. Vor dem Hintergrund, dass
die Polizei die Szene zuletzt und künftig weiter konsequent aufhellen
und unter Druck setzen will, erscheint schon jetzt für 2019 ein
Anstieg der Drogendelikte möglich. Dies wäre dann aber kein Grund zur
Beunruhigung in der Bevölkerung, sondern eher ein Indiz dafür, dass
die Polizei ein mutmaßlich großes Dunkelfeld ein Stück weit aufhellen
konnte. Dies stärkt letztlich das Sicherheitsgefühl aller Mitbürger,
denn Drogenkriminalität beschränkt sich ja nicht auf sich selbst,
sondern bringt regelmäßig eine Vielzahl von Beschaffungsdelikten
(Diebstähle, Überfälle, Ein- und Aufbrüche, etc.) mit sich.

Alles in allem gilt aber nach wie vor, dass es sich in der Region
sicher und gut leben lässt. Die reizvolle Landschaft und vielfältigen
Möglichkeiten machen aus dem Rheintal einen attraktiven Wohn-,
Lebens- und Wirtschaftsraumraum. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
der PI Remagen werden ihr Bestes geben, dass das auch so bleibt.
Dabei können alle Bürgerinnen und Bürger ein Stück weit mithelfen, in
dem sie sich um ihre Nachbarn und ihr persönliches Umfeld kümmern und
bereit sind, sich als Zeuge zur Verfügung zu stellen.




Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Remagen
Telefon: 02642 / 9382-0
www.polizei.rlp.de/pd.mayen

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Datum: 21.03.2019 - 18:00 Uhr
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