ProSOS

ProSOS - Portal fuer Sicherheit, Rettung und Schutz

 

Familie darf Lkw-Ladefläche eine Woche lang nicht verlassen - Bundespolizei ermittelt gegen unbekannten Lkw-Fahrer wegen Schleuserei

ID: 2102793

(ots) -
Eingepfercht auf engstem Raum und nur Tüten für die Notdurft - so
musste eine syrische Familie eigenen Angaben zufolge eine Woche lang
ununterbrochen auf der Ladefläche eines Lastkraftwagens zubringen. Am
Montag (25. März) konnten die Eltern mit ihren beiden Kindern den Lkw
in Rosenheim verlassen. Die Bundespolizei hat gegen den unbekannten
Fahrer die Ermittlungen wegen Einschleusens von Ausländern
aufgenommen.

Am Abend kam die vierköpfige Familie mit einem Taxi bei der
Rosenheimer Polizei an. Die beiden Erwachsenen im Alter von 43 und 38
Jahren hatten offenbar zuvor mit ihren Kindern, neun und zehn Jahre
alt, den Taxifahrer an der Rückseite des Bahnhofs angesprochen und
selbst darum gebeten, zur Polizei gefahren zu werden. Dort brachten
sie zum Ausdruck, dass sie um Asyl nachsuchen. Wie sich
herausstellte, waren sie bereits am Nachmittag mit einem Lkw am
Rosenheimer Stadtrand angelangt. Nachdem sie während des Halts an
einer Tankstelle die Plane der Ladefläche von innen aufgeschnitten
hatten, sprangen sie ab und liefen Richtung Bahnhof.

Mittels Dolmetscher schilderten sie den Bundespolizisten bei der
anschließenden Befragung die näheren Umstände ihrer Fahrt: Von Syrien
aus sei die Familie über den Irak in die Türkei geflüchtet. Nach
einem sechsmonatigen Aufenthalt habe sich ein Schleuser angeboten,
der die vier Personen nach Deutschland bringen wollte. Hierfür wäre
ein Schleuserlohn in Höhe von 24.000 Euro vereinbart und gezahlt
worden. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion seien sie dann am Montag
vergangener Woche mit ein paar Decken und einem kleinen Vorrat an
Nahrungsmitteln auf eine Lkw-Ladefläche gestiegen. Auf dieser sei
zwischen der Ladung ein etwa zwei bis drei Meter langer Zwischenraum
eingerichtet gewesen. Für die Notdurft seien lediglich Plastiktüten
zur Verfügung gestanden. Während der gesamten Fahrt, die sich über




eine Woche erstreckte, durften sie den Verschlag auf der Ladefläche
nicht verlassen.

Nach ihrer Versorgung und im Anschluss an die polizeilichen
Maßnahmen in Rosenheim wurden die vier Migranten an eine
Aufnahmestelle für Flüchtlinge weitergeleitet. Gegen den bislang
unbekannten Lkw-Fahrer ermittelt die Bundespolizei wegen der widrigen
Schleusungsaktion.




Rückfragen bitte an:

Rainer Scharf (MSc)
Bundespolizeiinspektion Rosenheim
Burgfriedstraße 34 - 83024 Rosenheim
Telefon: 08031 80 26 2200
E-Mail: bpoli.rosenheim.oea(at)polizei.bund.de

Die Bundespolizeiinspektion Rosenheim liegt an der Schnittstelle
zweier Hauptschleuserrouten, der Balkan- und der Brennerroute. In
einem rund 200 Kilometer langen Abschnitt des
deutsch-österreichischen Grenzgebiets begegnen die etwa 420
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der illegalen Migration und gehen
vor allem gegen die Schleusungskriminalität vor. Der bahn- und
grenzpolizeiliche Verantwortungsbereich erstreckt sich auf die
Landkreise Miesbach, Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen
sowie auf die Stadt und den Landkreis Rosenheim. Auf über 370
Bahnkilometern und in etwa 70 Bahnhöfen und Haltepunkten sorgen die
Bundespolizisten zwischen Chiemsee und Zugspitze für die Sicherheit
der Bahnreisenden. Weitere Informationen zur Bundespolizei erhalten
Sie unter www.bundespolizei.de oder oben genannter Kontaktadresse.

Original-Content von: Bundespolizeidirektion München, übermittelt durch news aktuell


Themen in diesem Fachartikel:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden   Burscheid - Tankbetrug führt zu Sicherstellung von Pkw  Rüthen - Falsche Kettensäge verkauft
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 26.03.2019 - 14:01 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 2102793
Anzahl Zeichen: 0

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Bundespolizeidirektion München
Stadt:

Rosenheim



Kategorie:

Polizeimeldungen



Dieser Fachartikel wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Der Fachartikel mit dem Titel:
" Familie darf Lkw-Ladefläche eine Woche lang nicht verlassen - Bundespolizei ermittelt gegen unbekannten Lkw-Fahrer wegen Schleuserei"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Bundespolizeidirektion M (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von Bundespolizeidirektion M