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Landeskriminalamt Baden-Württemberg übt mit dem Verband kommunaler Unternehmen (VKU) Baden-Württemberg den Ernstfall eines Cyberangriffs auf kritische Infrastruktur

ID: 2102972

(ots) - Gemeinsame Pressemitteilung Verband kommunaler
Unternehmen Baden-Württemberg e.V. und Landeskriminalamt
Baden-Württemberg:

Das koordinierte und erfolgreiche Vorgehen gegen Bedrohungslagen
eines Cyberangriffes auf ein kommunales Versorgungsunternehmen stand
im Mittelpunkt einer gemeinsamen Übung des Landeskriminalamts
Baden-Württemberg (LKA) mit Mitgliedern des VKU Baden-Württemberg.
Der Übung am 26. März 2019 in Form eines Cyber-Krisenplanspiels lag
eine fiktive Erpressung zugrunde. Im Übungsszenario hatten die
Straftäter die IT-Struktur eines kommunalen Versorgungsunternehmens
angegriffen und forderten in einem Erpresserschreiben eine hohe
Geldsumme, zahlbar in einer Kryptowährung. Falls ihre Forderungen
nicht erfüllt würden, drohten die Täter, weite Teile der
IT-Infrastruktur des Unternehmens lahmzulegen.
VKU-Mitgliedsunternehmen erprobten gemeinsam die Abläufe und die
Zusammenarbeit mit den Experten des Landeskriminalamts
Baden-Württemberg. Hierbei wurden verschiedene, fiktive, jedoch an
die realen Bedingungen der Versorgungswirtschaft angelehnte
Bedrohungsszenarien an einem über mehrere Tage dauernden
Erpressungsfall trainiert. Die Übungsteilnehmer hatten dabei die
Möglichkeit, in Gruppen mögliche Reaktionswege auf unterschiedliche
Phasen des simulierten Cyberangriffs mit den LKA-Spezialisten zu
erörtern.

"Cyberattacken gerade auf Unternehmen der kritischen Infrastruktur
haben, wären sie denn erfolgreich, das Potenzial das
gesellschaftliche Leben massiv zu beeinträchtigen. Daher ist es
geradezu lebensnotwendig, dass wir uns alle auf solche Szenarien
einstellen und deren Abwehr gemeinsam üben", lobt Ralf Michelfelder,
Präsident des Landeskriminalamts Baden-Württemberg die heutige Übung,
zumal die Angriffe auf Unternehmen im Jahr 2018 deutlich zunahmen.




Das geübte Planspiel soll auch dazu dienen, die Sensibilität der
IT-Verantwortlichen in diesen Bereichen nochmals zu stärken. Dass
dies notwendig ist, zeigt ein Fall im vergangenen Jahr, als es einem
25-Jährigen gelang, mit im Internet verfügbaren Tools und
Handlungsanleitungen in drei Unternehmen der kritischen Infrastruktur
in Baden-Württemberg einzudringen und vertrauliche betriebsrelevante
Informationen zu stehlen. Das LKA kam dem Eindringling auf die Spur.
Neben ambitionierten Hackern, die ihre Fähigkeiten ausprobieren
wollen, sind es aber insbesondere die professionellen, von
ausländischen staatlichen Stellen geleitete Gruppierungen, die eine
massive Bedrohung darstellen. Hier sind an erster Stelle die
Betreiber entsprechender Einrichtungen gefordert, die
Sicherheitsmaßnahmen hoch und insbesondere aktuell zu halten.

Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg hat bereits 2012 mit der
Einrichtung der Abteilung Cybercrime und Digitale Spuren auf die
zunehmende Bedrohung der Sicherheit durch Cyberattacken reagiert.
Über 130 Experten bekämpfen dort Cyberkriminalität, beraten
Wirtschaft und Industrie und unterstützen ebenso in der Abwehr von

Zusatzinformationen:

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) e.V. Landesgruppe
Baden-Württemberg

Der VKU vertritt rund 1.460 kommunalwirtschaftliche Unternehmen in
den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie
Telekommunikation. Mit über 260.000 Beschäftigten wurden 2016
Umsatzerlöse von mehr als 113 Milliarden Euro erwirtschaftet und rund
10 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen haben im
Endkundensegment große Marktanteile in zentralen Versorgungsbereichen
(Strom 60 Prozent, Erdgas 65 Prozent, Trinkwasser 88 Prozent,
Wärmeversorgung 72 Prozent, Abwasserentsorgung 43 Prozent). Sie
entsorgen jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen entscheidend dazu
bei, dass Deutschland mit 66 Prozent die höchste Recyclingquote in
der Europäischen Union hat. Die kommunalen Unternehmen versorgen
zudem mehr als sechs Millionen Kunden mit schnellem Internet. In
Baden-Württemberg sind 198 kommunale Unternehmen im VKU organisiert.
Die VKU-Mitgliedsunternehmen in Baden-Württemberg leisten jährlich
Investitionen in Höhe von über 1,2 Milliarden Euro, erwirtschaften
einen Umsatz von knapp 14 Milliarden Euro und sind wichtiger
Arbeitgeber für über 27.000 Beschäftigte.

Zentrale Ansprechstelle Cybercrime (ZAC)

Die ZAC-Dienststellen sind bei den Landeskriminalämtern
angesiedelt. Sie sind eng miteinander vernetzt und polizeiliche
Kontaktstellen des Bundes und der Länder, die für die Wirtschaft und
andere öffentliche und nicht-öffentliche Stellen eingerichtet wurden
, um als kompetenter Ansprechpartner IT-Sicherheitsvorfälle aus
diesen Bereichen entgegenzunehmen und zeitnah polizeiliche
Erstmaßnahmen zu veranlassen. Die ZAC des Landeskriminalamts
Baden-Württemberg ist rund um die Uhr erreichbar. Ihre Mitarbeiter
haben auch die Möglichkeit, die Task Force Digitale Spuren
aufzurufen. In dieser sind Experten aus allen
Spezialisierungsbereichen der Abteilung Cybercrime und Digitale
Spuren des Landeskriminalamtes vertreten. Die ZAC-Dienststellen
initiieren, koordinieren und beteiligen sich an vielfältigen
Cybercrime-Kooperationen mit anderen Behörden, der Wirtschaft und der
Wissenschaft auf landes-, bundes- sowie internationaler Ebene.




Landeskriminalamt Baden-Württemberg
Andreas Krombacher
Telefon: 0711 5401-2012
E-Mail: pressestelle-lka(at)polizei.bwl.de
http://www.lka-bw.de

Verband kommunaler Unternehmen
Stefan Luig
Tel. 030 5858 0 226

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Datum: 26.03.2019 - 16:30 Uhr
Sprache: Deutsch
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