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Mannheim/Heidelberg/Rhein-Neckar-Kreis: Polizeiliche Kriminalstatistik 2018 für den Präsidialbereich Mannheim vorgestellt

ID: 2103297

(ots) -
Kriminalitätsentwicklung im Präsidiumsbereich auf Fünfjahrestief

Wohnungseinbruche und Straßenkriminalität auf Zehnjahrestief

Aufklärungsquote mit 59,5 Prozent auf Zehnjahreshoch

Gesamtbetrachtung:

"In der Gesamtbetrachtung bin ich mit der Kriminalitätsentwicklung
im Jahr 2018 sehr zufrieden", so Polizeipräsident Thomas Köber, der
gemeinsam mit Polizeivizepräsident Siegfried Kollmar die Polizeiliche
Kriminalstatistik 2018 am 27. März 2019 der Öffentlichkeit
präsentierte. Im Präsidiumsbereich sind die Straftaten um 1,1 Prozent
zurückgegangen und liegen derzeit bei 73.991 Delikten (2017: 74.838).

"Die Freude über den Rückgang der Straftaten in Mannheim im
Vergleich zum Vorjahr um immerhin 4,5 Prozent wird allerdings etwas
getrübt von den leichten Anstiegen in Heidelberg um 1,9 Prozent und
dem Rhein-Neckar-Kreis um 1,8 Prozent. Dies ist u.a. auch dem Anstieg
der ausländer- und asylrechtlichen Verstößen gerade in Heidelberg mit
dem Ankunftszentrum geschuldet", so Köber erklärend. "Diese
Straftaten, die ausschließlich von Ausländern begangen werden können,
flossen in die Gesamtstatistik ein und beeinflussten maßgeblich das
Ergebnis in Heidelberg."

Ein exorbitanter Anstieg der Straftaten ist bei den
Betrugsdelikten durch angebliche Polizeibeamte von 758 auf 1.454
(+91,8 %) festzustellen. Im Vergleich dazu wurden im Jahr 2016
lediglich 87 Fälle bekannt!

Weitere wesentliche Zuwächse sind bei den Sexualstraftaten von 605
auf 793 Delikte (+31,1%), den Verstößen gegen das Aufenthalts- und
Asylverfahrensgesetz von 2.514 auf 3.172 Delikte (+26,2%) und der
Computerkriminalität von 782 auf 954 Fälle (22,0%) zu verzeichnen.
Signifikante Rückgänge sind beim besonders schweren Fall des
Diebstahls an/aus Kfz von 2.259 auf 1.350 Delikte (-40,2%), beim




Trickdiebstahl von 155 auf 117 Fälle (-33,9%) und bei
Wohnungseinbruch von 1.074 auf 838 (-22,0%) festzustellen.

Bei der Straßenkriminalität handelt es sich um einen
Summenschlüssel mehrerer Delikte, die sich in der Öffentlichkeit
ereignen. Sie sank im Gesamtbereich erneut deutlich um 9,4 Prozent
von 16.285 auf 14.760 registrierte Straftaten und somit auf einen
Zehn-Jahres-Tiefstand. Den höchsten prozentualen Rückgang konnte in
diesem Deliktsfeld das Stadtgebiet Mannheim mit einem Minus von 13,3
Prozent von 7.883 auf 6.796 Delikte vorweisen.

Bei den sogenannten "Aggressionsdelikten im öffentlichen Raum"
zeigt sich eine negative Entwicklung mit einer Zunahme um 3,8
Prozent. Immerhin liegt diese leicht unter dem Landestrend.
Lediglich im Rhein-Neckar-Kreis gab es geringfügige Rückgänge bei
diesen Straftaten, während in Mannheim und in Heidelberg die
Straftaten in diesem Deliktsbereich zunahmen. Die Aufklärungsquote
liegt insgesamt bei knapp 80 Prozent. 29 Prozent der Tatverdächtigen
waren alkoholisiert. Dieser Wert liegt damit auf einem konstant hohen
Level. Der Anteil der Nichtdeutschen Tatverdächtigen lag bei 39
Prozent.

Aufklärungsquote:

Unsere Aufklärungsquote ist mit fast 59,5 Prozent unser
Spitzenwert überhaupt, wobei wir nur marginal hinter dem Gesamtwert
in Baden-Württemberg zurückliegen", fügt der Polizeipräsident hinzu.
"Eine weitere Steigerung und eine Annäherung an den landesweiten Wert
von 62,7% sollte daher unser Ziel sein".

Opferwahrscheinlichkeit (Häufigkeitszahl)

Die Häufigkeitszahl bildet die Anzahl der Straftaten je 100.000
Einwohner ab und ist damit eine valide Möglichkeit, Gemeinden oder
Kreise mit unterschiedlichen Strukturen zu vergleichen. Die
Häufigkeitszahl in Mannheim sank von 11.448 auf 10.818. In Heidelberg
dagegen stieg sie leicht von 10.222 auf 10.371 an. Im
Rhein-Neckar-Kreis lag die Wahrscheinlichkeit, Opfer einer Straftat
zu werden, mit 4.392 Straftaten je 100.000 Einwohner sogar deutlich
unter dem Landesdurchschnitt von 5.191. Im Vergleich der Großstädte
in Baden-Württemberg belegen Mannheim und Heidelberg nach Freiburg
Platz 2 und 3.

Gewalt gegen Polizeibeamte

Viele Polizeibeamte sehen sich auf Streife und bei Einsätzen immer
häufiger mit Respektlosigkeiten und Übergriffen konfrontiert. Seit
Jahren ist zu beobachten, dass bedrohliche Situationen für die
Beamten kontinuierlich ansteigen. Aggressionen gegenüber der Polizei
beginnen häufig mit Beleidigungen (in der PKS nicht gesondert
ausgewiesen) und machen auch nicht vor Widerständen und tätlichen
Angriffen Halt. In den meisten Fällen lässt der zum Teil enorme
Alkoholkonsum die Hemmschwelle stark sinken.

Im Jahr 2018 wurden insgesamt 491 Taten registriert. Dies ist ein
Zuwachs um 50 Fälle oder 11,3 Prozent. Während die Straftaten in
Mannheim um 20,4 Prozent und in Heidelberg um 14,2 Prozent stiegen,
sanken im Rhein-Neckar-Kreis die Angriffe auf Polizeibeamte um 5,5
Prozent.

Wir liegen damit auf dem höchsten Wert überhaupt. Allerdings kann
man in diesem Deliktsbereich aufgrund der erstmaligen Erfassung des
Delikts "tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte" nur bedingt
Vergleiche zu den Vorjahren ziehen. 57 Prozent der ermittelten
Tatverdächtigen standen unter Alkoholeinfluss: Im Jahr davor waren es
noch 54 Prozent.

Insgesamt wurden 442 Tatverdächtige ermittelt. 162 waren
Nichtdeutsche, 74 davon Asylbewerber/Flüchtlinge.

"Bedauerlicherweise ist die Zahl der verletzten Polizeibeamten um
60 auf 284 gestiegen. Drei von ihnen wurden schwer verletzt. Das ist
so nicht weiter hinnehmbar", zeigt sich Köber entschlossen.

Einen Rückgang der Übergriffe auf Polizeibeamte verspricht sich
der Polizeipräsident neben einem weiterhin konsequenten Vorgehen
seiner Beamten, auch durch verstärkte Einsätze von Antikonfliktteams
bei Veranstaltungen, vor allem aber von den seit dem 09. März 2019
flächendenkend eingeführten Bodycams.

Sexualstraftaten

"Der Anstieg der Sexualstraftaten hielt auch 2018 mit insgesamt
793 Straftaten und somit einem Plus von 31,1 Prozent an", so
Polizeivizepräsident und Leiter der Kriminalpolizeidirektion
Heidelberg Siegfried Kollmar. "Dieser Bereich wird daher 2019 ein
Handlungsschwerpunkt beim Polizeipräsidium Mannheim sein."

So gab es in den vorangegangenen Jahren bereits Zuwächse (2017:
10,2% / 2016: 10,7 %). Der Anstieg der Straftaten ist zumindest
teilweise der Reform des Sexualstrafrechts Ende des Jahres 2016 und
der Neuaufnahme von Straftatbeständen wie der sexuellen Belästigung
nach § 184i StGB sowie geänderter statistischer Erfassungskriterien
geschuldet. Aber auch öffentliche Kampagnen, wie die
"MeToo"-Bewegung, dürfte zu einer erhöhten Sensibilität und
Anzeigenbereitschaft der Bevölkerung beigetragen haben.

Große Anstiege sind insbesondere im Bereich der Tatbestände des
"sexuellen Übergriffs/ sexueller Nötigung" mit einem Plus von 153
Prozent und der "sexuellen Belästigung" mit einer Steigerung von
insgesamt 42,7 Prozent zu sehen.

Einen deutlichen Rückgang verzeichnet dagegen der Tatbestand der
"Beleidigung auf sexueller Grundlage" von 155 auf 117 Fälle, wobei
dieser nunmehr zum Teil unter "sexuelle Belästigung" (§184i StGB)
subsumiert wird. Erfreulicherweise ist auch der Tatbestand der
"Vergewaltigung/sexuellen Übergriffs/sexueller Nötigung im besonders
schweren Fall" um 7,1 Prozent zurückgegangen.

Die Aufklärungsquote ist mit 77,6 Prozent im Bereich der
Sexualstraftaten erwartungsgemäß hoch und im Vergleich zum Vorjahr
nahezu gleichbleibend. Somit wurden über Dreiviertel aller
Sexualstraftaten aufgeklärt. In rund 44 Prozent hatten Täter und
Opfer bereits eine Vorbeziehung.

Von den 545 registrierten Tatverdächtigen handelt es sich bei 188
um ausländische Staatsangehörige; davon waren 70 Asylbewerber. Im
Bereich des Tatbestands der "sexuellen Belästigung" ist der Anteil
der nichtdeutschen Täter bei rund 50 Prozent. Die Hälfte davon sind
Asylbewerber.

Sowohl landesweit als auch beim PP Mannheim wurde mit der
Definition der "Sicherheit im öffentlichen Raum" als polizeilicher
Handlungsschwerpunkt reagiert. Besonderes Augenmerk liegt hierbei
auch auf der Bekämpfung der Delikte gegen die sexuelle
Selbstbestimmung.

Wohnungseinbrüche

"Das Sicherheitsgefühl der Bürger ist uns ein besonderes Anliegen.
Deshalb freut es mich außerordentlich, dass wir bei den
Wohnungseinbrüchen erneut einen bemerkenswerten Rückgang vermelden
können. Dieses Mal um 236 Fälle", zeigt sich Kollmar zufrieden.

Mit 838 (2014: 1.074) registrierten Einbrüchen und
Einbruchversuchen zeigt die Tendenz mit einem Minus von 22,0 Prozent
deutlich nach unten und stellt den niedrigsten Wert der letzten zehn
Jahre dar. Diese Zahlen zeigten sogar eine bessere Entwicklung als
die des Landes mit einem Rückgang von 15,5 Prozent.

Differenziert betrachtet ist vor allem der deutliche Rückgang der
Wohnungseinbrüche im Rhein-Neckar-Kreis mit einem Minus von 27,8
Prozent oder 159 Fällen und in Mannheim mit einer Reduzierung um 20,9
Prozent oder 82 Fällen für die Gesamtentwicklung verantwortlich. In
Heidelberg stiegen hingegen die Fallzahlen um fünf Fälle auf nunmehr
116 Delikte im Jahr 2018 an.

Sehr erfreulich stellt sich die Aufklärungsquote in diesem
Deliktsbereich dar. Während präsidiumsübergreifend zusammengefasst
27,7 Prozent (2017: 29,9 Prozent) aller Wohnungseinbrüche aufgeklärt
wurden (landesweit: 20,7 Prozent), für Heidelberg 25,9 Prozent und
dem Rhein-Neckar-Kreis 19,4 Prozent zu Buche schlagen, beträgt die
Aufklärungsquote in Mannheim satte 39,4 Prozent.

Die hohe Aufklärungsquote ist u.a. ein Erfolg der
Ermittlungsgruppe Eigentum und der zur Intensivierung der Bekämpfung
des Wohnungseinbruchs gebildeten Besonderen Aufbauorganisation (BAO)
"Wohnungseinbruch". Dort werden die Wohnungseinbruchdiebstähle
zentral bearbeitet sowie strategische, operative und präventive
Maßnahmen gebündelt und koordiniert. Ein wichtiger Baustein ist dabei
auch die Zentrale Kriminaltechnik.

"Jeder verliert Hautschuppen, und sind sie noch so winzig. Deshalb
waren unsere Tatort-Spezialisten wieder nahezu bei jeder Aufnahme
eines Wohnungseinbruchs eingebunden. Nicht zuletzt deshalb haben wir
fast jeden dritten Wohnungseinbruch (27,7 %) aufgeklärt! Dazu kommt,
dass wir alle zehn Tage einen Wohnungseinbrecher in Haft gebracht
haben (insgesamt 39 Haftsachen). Dass über 40 Prozent aller
Wohnungseinbrüche im Versuchsstadium stecken blieben, spricht darüber
hinaus eindeutig dafür, dass sich ein gutes gesamtgesellschaftliches,
präventives Netzwerk und auch Investitionen in Sicherungstechnik
lohnen", erklärt Kollmar.

Nahezu 900 sicherungstechnische Beratungen zum Schutz vor
Wohnungseinbrüchen wurden von den Kriminalpolizeilichen
Beratungsstellen in Mannheim und Heidelberg kostenlos durchgeführt.
Das Aufstellen der Info-Trucks des Landeskriminalamts
Baden-Württemberg auf öffentlichen Plätzen, das Verteilen von
Broschüren an Haushalte in Heidelberg zur Information über die
"Schlossprämie" und Präventionsstreifen sowie die Kampagne "Wachsame
Nachbarschaft" sind weitere Bausteine des Intensivkonzepts des
Polizeipräsidiums Mannheim zur Bekämpfung des Wohnungseinbruchs.

"Wohnungseinbrüche beeinflussen das Sicherheitsgefühl der
Bevölkerung in besonderem Maße. Neben dem materiellen Schaden kommt
häufig noch eine deutliche Beeinträchtigung des Sicherheitsgefühls
hinzu, weshalb die Opfer durch das Eindringen der Täter in den
Kernbereich ihrer Privatsphäre tief betroffen und verletzt
zurückbleiben. Deshalb bleibt ein erklärtes Ziel des
Polizeipräsidiums Mannheim, weiterhin die Einbruchzahlen zu
reduzieren und die gute Aufklärungsquote zu verstetigen", so Kollmar.

Betrug durch angebliche Polizeibeamte

Der "Betrug durch angebliche Polizeibeamte", auch verbreitet als
"Falsche Polizeibeamte" bezeichnet, war bis vor wenigen Jahren eher
eine Randerscheinung.

Bei diesem bundesweiten Phänomen der sogenannten "Anrufstraftaten"
halten die Täter das Opfer oftmals stundenlang am Telefon fest und
üben massiven Druck aus. Die Täter agieren meist aus Callcentern von
der Türkei aus, nehmen fast ausschließlich mit älteren, vorwiegend
weiblichen Opfern, häufig auch mit gefälschten
Telefonanschlussnummern ("Spoofing") Kontakt auf und geben sich als
Polizeibeamte der örtlichen Polizeidienststelle aus. Des Weiteren
wird den Angerufenen oft vorgetäuscht, dass es auf-grund eines
geplanten Einbruchs erforderlich sei, Bargeld und Schmuck bis zur
Fest-nahme der Täter vorübergehend durch die Polizei sicherstellen zu
lassen. Im Vertrauen darauf, mit der "richtigen" Polizei zu sprechen,
werden im Anschluss Bargeld, Schmuck, Goldbarren und EC-Karten an
Abholer übergeben. Nicht selten kommen auch "falsche Staatsanwälte"
oder "Notare" zum telefonischen Einsatz, die den Vortrag des
angeblichen Polizeibeamten untermauern.

Betrugsdelikte in Form der "Falschen Polizeibeamte" stellen mit
Abstand den häufigsten modus operandi der Anrufstraftaten dar.

Während die Anzahl der registrierten Fälle im Jahr 2015
präsidiumsweit noch bei 19 Fällen lag, stiegen die Fallzahlen von 87
im Jahr 2016 über 758 im Jahr 2017 auf nunmehr 1.454 Delikte an. Dies
stellt einen Anstieg von 91,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr dar.
Bemerkenswert hierbei ist jedoch, dass zwar die Fallzahlen im
Vergleich zum Vorjahr um 696 Taten angestiegen sind, es aber nur in
zwei Fällen mehr zum Schadeneintritt kam. Grund hierfür dürfte die
umfassende Präventions- und Informationskampagne der Polizei sein,
bei welcher insbesondere ältere Menschen über die Vorgehensweise der
Täter in diesem Deliktsbereich aufgeklärte werden. In der
Einzelbetrachtung der Fallzahlen sticht sofort der Rhein-Neckar-Kreis
ins Auge. Fast die Hälfte aller Fälle, nämlich 698 Taten ereignete
sich dort, was einen Anstieg von 250,8 Prozent bedeutet. In Mannheim
mit 355 Fällen sowie in Heidelberg mit 401 Fällen fallen die Anstiege
mit 63,6 Prozent und 17,3 Prozent nicht so deutlich aus. In
Baden-Württemberg stiegen die Fallzahlen um 271,8 Prozent.

"Gottlob bleiben 98,5 Prozent dieser Straftaten im
Versuchsstadium hängen. Das zeigt, dass unsere älteren Mitmenschen
meist noch fit und schlau sind. Darüber hinaus spielt auch unsere
Präventionsarbeit, verbunden mit einer hervorragenden
Medienberichterstattung eine entscheidende Rolle", zeigt sich Kollmar
erfreut.

Obwohl die Täter in nur 22 Fällen oder 1,5 Prozent aller Fälle
erfolgreich waren, verur-sachten sie dennoch einen Schaden von knapp
760.000 Euro.

Die Aufklärungsquote in diesem schwierigen Ermittlungsfeld liegt
aufgrund der hohen Anzahl der Fälle, welche im Versuchsstadium
bleiben, bei 3,9 Prozent. Betrachtet man hingegen die Anzahl der
Fälle, bei welchen es tatsächlich zum Schadenseintritt kam, liegt die
Aufklärungsquote bei nahezu 64 Prozent oder 14 Fälle. So gelang es
den Ermittlern des Betrugsdezernats der Kriminalpolizeidirektion
Heidelberg, in den zurückliegenden Monaten mehrere Fälle zu klären.
Ein Mann, der eine Sinsheimerin um einen größeren Geldbetrag betrogen
hatte, wurde im Dezember 2018 zu einer mehrjährigen Haftstrafe
verurteilt. Der erste Angeklagte einer mehrköpfigen türkischen
Gruppierung, die von Februar bis Juli 2018 in Weinheim und Heidelberg
sowie auch außerhalb Baden-Württembergs eine Vielzahl von älteren
Personen um ihr Erspartes gebracht haben, wurde am 18. März 2019
ebenfalls zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt.

"Besonders widerlich verhalten Täter sich, wenn sie das Alter
ihrer Opfer ausnutzen und sich deren Erspartes für den Lebensabend
unter den Nagel reißen! Einmal ist es der Enkeltrick, dann werden
Gewinnversprechen gemacht, dann klingeln ein überteuerter
Schlüsseldienst oder ein nicht bestellter Rohrreiniger und
schlussendlich auch noch der angebliche Polizeibeamte. Ich bin
wirklich froh, dass die Justiz hier hart durchgreift und im
Einzelfall auch mehrjährige Haftstrafen verhängt hat", fasst der
Vizepräsident und Kripochef zusammen.

Tatverdächtige

Die Gesamtzahl der Tatverdächtigen stieg um 3,9 Prozent auf 32.115
Personen. Während bei den Kindern, den Jugendlichen und den
Heranwachsenden Rückgänge festzustellen waren, stieg die Anzahl der
tatverdächtigen Erwachsenen auf 25.410 an. Sie stellen somit rund 80
Prozent aller Tatverdächtigen.

Die gestiegene Anzahl der Tatverdächtigen im Verhältnis zur
Abnahme der Gesamtstraftaten begründet u.a. die gestiegene
Aufklärungsquote bei den Gesamtstraftaten.

Von 29.655 Tatverdächtigen (ohne ausländerrechtliche Verstöße)
wurden 11.753 Nichtdeutsche ermittelt. Von diesen wiederum handelte
es sich bei 3.287 Personen um Asylbewerber. Diese sind deutlich
überrepräsentiert im Verhältnis zu ihrem Bevölkerungsanteil.

Resümee

Polizeipräsident Thomas Köber zieht ein positives Resümee, zeigt
jedoch auch deutlich polizeiliche Handlungsfelder auf. So soll die
Gesamtzahl der Straftaten auch zukünftig weiter sinken.

Bei den "Aggressionsdelikten im öffentlichen Raum" erhofft er sich
unter anderem durch die Inbetriebnahme der Videoüberwachung im
innerstädtischen Bereich Mannheims, wie auch durch die seit Anfang
des Jahres 2018 geschlossene Partnerschaft "Sicher in Heidelberg"
ebenfalls einen Rückgang der Fallzahlen sowie eine Verbesserung des
Sicherheitsgefühls.

Ein konsequentes Vorgehen bei den Gewalttaten gegenüber
Polizeibeamten, in Verbindung mit der im März 2019 flächendeckend
eingeführten Bodycams, soll ferner zu einer Verringerung der
Deliktszahl in diesem Bereich beitragen.

Einen weiteren Schwerpunkt des polizeilichen Wirkens sieht der
Polizeivizepräsident und Leiter der Kriminalpolizeidirektion
Heidelberg, Siegfried Kollmar in der Bekämpfung von
Wohnungseinbruchsdiebstählen. Hier werden die bereits erfolgreich
greifenden Maßnahmen der in der BAO Wohnungseinbruch integrierten
"Ermittlungsgruppe Eigentum" und der Partnerschaft "Sicher in
Heidelberg" fortgeführt und weiterentwickelt. In diesem
Deliktsbereich, aber auch bei dem Phänomen des "Betrugs durch
an-gebliche Polizeibeamte" misst Polizeivizepräsident Siegfried
Kollmar der Präventionsarbeit des Polizeipräsidiums Mannheim eine
große Bedeutung zu. "Wir müssen die Bürger immer wieder aufklären und
sensibilisieren. Nur so können wir Straf-taten verhindern und
Tatgelegenheiten jedweder Art minimieren!", konstatiert er.

"Ich bin insgesamt sehr zufrieden. Wir sollten aber bestimmte
Entwicklungen mit einem wachen Auge zur Kenntnis nehmen und nicht
schön reden, sondern repressiv wie präventiv dagegenhalten. Dazu sind
alle gesellschaftlichen Kräfte, nicht nur die Polizei aufgerufen, um
weiterhin sagen zu können: In Mannheim, Heidelberg und im
Rhein-Neckar-Kreis lässt es sich sicher leben!", so das abschließende
Fazit des scheidenden Polizeipräsidenten Thomas Köber bei seiner
letzten Pressekonferenz zur Polizeilichen Kriminalstatistik.




Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Mannheim
Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit
Christoph Kunkel
Telefon: 0621 174-1104
E-Mail: mannheim.pp.stab.oe(at)polizei.bwl.de
http://www.polizei-bw.de/

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Datum: 27.03.2019 - 11:30 Uhr
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