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Polizeidirektion Lübeck /

Veröffentlichung der Verkehrssicherheitsberichte 2018 der Polizeidirektion Lübeck für die Hansestadt Lübeck und den Kreis Ostholstein

ID: 2103582

(ots) -
Am heutigen Mittwoch (27.03.) stellte der Behördenleiter, Herr
Leitender Polizeidirektor Norbert Trabs, die
Verkehrssicherheitsberichte 2018 für die Bereiche der Hansestadt
Lübeck und den Kreis Ostholstein vor. Wie in jedem Jahr informierte
die Polizeidirektion Lübeck über das Unfallgeschehen. Die
umfangreichen Zahlenwerke geben einen Überblick über das
Unfallgeschehen des vergangenen Jahres, aber auch Daten im Vergleich
zum Vorjahr. Die Auswertung wurde wie üblich schwerpunktmäßig nach
beteiligten Verkehrsarten und -teilnehmern vorgenommen.

Die vorliegenden Verkehrsunfallzahlen sind zudem Grundlage für die
polizeiliche Ermittlung von Unfallhäufungsstellen. Auf Basis dieser
polizeilichen Auswertung werden Unfallhäufungsstellen in der
Unfallkommission behandelt. Dieses Gremium setzt sich aus Fachleuten
der Verwaltung und der Polizeidirektion sowie dem Landesbetrieb für
Straßenbau und Verkehr (LBV-SH) zusammen.

Schwerpunkte im Bereich der Hansestadt Lübeck: Die Gesamtzahl der
Verkehrsunfälle ist im Vergleich zum Vorjahr wieder leicht
angestiegen.

Bei Verkehrsunfällen mit Personenschäden gab es einen Anstieg um
fast 3 %, deutlicher stieg die Zahl von Verkehrsunfällen im
Zusammenhang mit einer Straftat an, hier insbesondere durch die
höhere Anzahl von Trunkenheitsfahrten. Der Zuwachs beträgt immerhin
knapp 26,5 %.

Während qualifizierte Verkehrsunfälle ohne Personenschaden um über
11 % zurückgegangen sind, stieg die Zahl der aufnahmefreien
Verkehrsunfälle S3 dagegen um insgesamt 4,2 % an.

Auch die Zahl der Leichtverletzten stieg im abgelaufenen
Kalenderjahr an, und zwar um 4,1 %. Erfreulicherweise sank die Anzahl
der Schwerverletzten um 6,9%. Ein Verkehrsunfall endete für einen
Kradfahrer tödlich, damit gab es im Vergleich zum Vorjahr keine




Veränderung.

Während im Jahr 2017 ein Rückgang der Verkehrsunfälle mit
Radfahrern im Vergleich zu 2016 zu verzeichnen war, stiegen die
Anzahl im Jahr 2018 wieder an, blieb jedoch mit 598 Unfällen unter
dem Stand von 2016 (616).

Besonders drastisch fällt der Anstieg der Unfallzahlen im Bereich
der Pedelecs, besser bekannt unter der Bezeichnung E-Bikes, aus. Hier
beträgt die Steigerung 187,5 %. Eine Erklärung dafür dürften die
hohen Verkaufszahlen sein, allein in den letzten 4 Jahren wurden über
2,7 Mio. dieses neuen Verkehrsmittels verkauft.

Zum Begriff "Pedelec": Umgangssprachlich kaum benutzt, wird
öffentlich nur von "E-Bikes" gesprochen. Statistisch und formell
gesehen ist dies jedoch nicht korrekt. "E-Bikes" sind Kraftfahrzeuge
mit Elektromotor, die wie Fahrräder aussehen; "Pedelecs" sehen
genauso aus, besitzen aber einen Elektromotor, der nur bis 25 km/h
beim Tretvorgang Leistung liefert. Sie gelten daher rechtlich gesehen
als Fahrräder. Diese begriffliche Unterscheidung findet sich auch in
den Definitionen für die Verkehrsbeteiligungen des Statistischen
Bundesamtes wieder.

Zusammenfassend ist festzustellen, dass das Jahr 2018 zwar in
vielen Bereichen einen Anstieg im Vergleich zu 2017 aufweist, aber
dabei jedoch noch unter dem Niveau des Jahres 2016 liegt.

Im Hinblick auf die Unfallursachen gibt es keine Verschiebungen,
nach wie vor sind die drei Hauptunfallursachen Vorfahrtverletzungen,
falsches Abbiegen und zu geringer Sicherheitsabstand.

Schwerpunkte im Bereich des Kreises Ostholstein: Die
Unfallentwicklung im Kreis Ostholstein war 2018 durch ein deutlich
gestiegenes Unfallgeschehen von tödlichen Verkehrsunfällen geprägt.
Verkehrsunfälle mit Verletzten haben um 3,8 % von 894 registrierten
Unfällen in 2017 auf 928 Verkehrsunfälle 2018 zugenommen. 15
Verkehrsteilnehmer wurden bei 14 Verkehrsunfällen tödlich verletzt.
160 Verkehrsteilnehmer wurden schwer verletzt(Vorjahr 164), die Zahl
leicht verletzter Verkehrsteilnehmer nahm hingegen auf 1038 Verletzte
gegenüber 973 in 2017 um 6,7 % zu. Die Zahl der
nichtaufnahmepflichtigen Verkehrsunfälle bewegte sich 2018 annähernd
auf Vorjahresniveau.

Verkehrsunfälle, an denen Kinder beteiligt waren, sind erneut
gestiegen. Für den Kreis Ostholstein wurden 2018 108 Verkehrsunfälle
mit Beteiligung von 120 Kindern aufgenommen. 116 Kinder im Alter bis
14 Jahren wurden dabei verletzt. Die bedeutet eine Steigerung von
14,7 % im Vergleich zum Vorjahr.

Radfahrer sind bereits seit Jahren eine Risikogruppe unter den
Verkehrsteilnehmern. Nachdem die Unfallzahlen im Vorjahr noch
rückläufig waren, ist die Anzahl von Radfahrunfällen 2018 um 15,4 %
wieder angestiegen. Zunehmend ist auch die Zahl beteiligter
Pedelec-Fahrer, die mit 54 einen bisherigen Höchststand erreicht hat
(plus 55,9 %). Eine Erklärung dafür dürften die hohen Verkaufszahlen
sein, allein in den letzten 4 Jahren wurden über 2,7 Mio. dieses
neuen Verkehrsmittels verkauft.

Zum Begriff "Pedelec": siehe oben

Die Anzahl von Unfällen motorisierter Zweiradfahrer war 2018
hingegen mit 137 Verkehrsunfällen gegenüber 148 Verkehrsunfällen 2017
rückläufig.

Die Zahl der Unfälle mit Beteiligung des Schwerlastverkehrs ist im
Vergleich zum Vorjahr um 21,1 % angestiegen. Einen besonders hohen
Anteil haben hieran Fahrzeuge der Sprinterklasse.

Die Busunfälle bewegen sich auf dem Niveau des Vorjahres. Die
stark gestiegene Zahl verunglückter Businsassen ist in erster Linie
auf den schweren Verkehrsunfall vom 30.06.2018 im Bereich der
Gemeinde Grömitz/ OT Rüting zurückzuführen.

Fußgänger verunglückten im Kreis Ostholstein bei insgesamt 84
Verkehrsunfällen und bewegen sich seit einigen Jahren auf gleichem
Niveau.

Sehr deutlich stieg 2018 die Zahl von Verkehrsunfällen, bei denen
ein Beteiligter unter Alkoholeinwirkung stand, und zwar um 39, 6 %
von 91 auf 127 Verkehrsunfälle.

Die häufigsten Unfallursachen sind Verstöße gegen das
Rechtsfahrgebot, gefolgt von Vorfahrtverletzungen und nicht
angepasster Geschwindigkeit. Auffällig bei Radfahrern ist der
Alkoholeinfluss als Unfallursache.

Allgemein zur Unfallursache "Handy am Steuer": Eine Auswertung ist
zurzeit leider noch nicht möglich, die erforderlichen Änderungen
befinden sich aber bereits in der Umsetzung, so dass ab 2020 eine
Unfallauswertung "Ablenkung" möglich sein wird.

Die verbotene Nutzung von Handys, Smartphones und Tablets am
Steuer/Lenker birgt erhebliche Unfallrisiken! Durch die Bedienung ist
der Fahrzeugführer abgelenkt, die notwendige Aufmerksamkeit und
Konzentration auf das Verkehrsgeschehen ist nicht vorhanden.

Eine kurze Unaufmerksamkeit kann bereits zu gefährlichen
Verkehrssituationen und auch zu schweren Verkehrsunfällen führen. Das
Bußgeld wurde daher erst kürzlich angehoben und beträgt jetzt 100
EUR, hinzukommen noch eine Verwaltungsgebühr von rund 25 EUR sowie
ein Punkt.

Daher wird dieser Verstoß durch die Polizeidirektion Lübeck auch
weiterhin durch gezielte Kontrollaktionen konsequent bekämpft. Dazu
einige Zahlen: 2015: 1626 Anzeigen 2016: 1810 2017: 1825
2018: 2052

Nach der Begrüßung und Einleitung zu den Berichten bilanzierte
Norbert Trabs im Anschluss der Darstellung der Details:

"Die hohe Zahl an Toten und Schwerverletzen macht auf tragische
Weise deutlich, dass die Verkehrssicherheitsarbeit weiterhin ein
Schwerpunkt polizeilicher Tätigkeit sein wird."

Die veröffentlichten Verkehrssicherheitsberichte finden Sie hier
im Internet:

für Lübeck: https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/P
OLIZEI/DasSindWir/PDen/Luebeck/_downloads/vsb/vsb_luebeck_2018.pdf?__
blob=publicationFile&v=2

für Ostholstein: https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregier
ung/POLIZEI/DasSindWir/PDen/Luebeck/_downloads/vsb/vsb_ostholstein_20
18.pdf?__blob=publicationFile&v=3




Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Lübeck
Pressestelle
Stefan Muhtz
Telefon: 0451-131-2015
Fax: 0451-131-2019
E-Mail: pressestelle.luebeck.pd(at)polizei.landsh.de

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Datum: 27.03.2019 - 15:14 Uhr
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