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Pressemeldung für die Landkreise Cloppenburg und Vechta

Verkehrsunfallstatistik 2018 PI Cloppenburg / Vechta

ID: 2104018

(ots) - Anstieg der tödlichen Unfälle -
Unfallursache Ablenkung nimmt immer mehr Raum bei den schweren
Unfällen ein -- Zahl der verunglückten Radfahrer erneut gestiegen

Gesamtunfallzahlen

Die Gesamtunfallzahlen in den Landkreisen Cloppenburg und Vechta
sind mit 6972 um 89 Unfälle im Vergleich zum Vorjahr um 1,29 % leicht
gestiegen und befinden sich damit auf einem gleichbleibend hohen
Niveau. "Leider ist die Anzahl der Verkehrstoten um 30 % auf 26 Tote
gestiegen", so der Leiter der Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta,
Andreas Sagehorn. Dabei ist die Unfallursache Geschwindigkeit bei
Unfällen mit schweren Folgen immer noch Unfallursache Nummer 1. Aber
auch die Ablenkung nimmt hier einen zunehmend größeren Raum ein.
Zudem stellen wir einen erneuten Anstieg der im Straßenverkehr
verletzten Radfahrer fest".

Getötete / Schwere Verkehrsunfälle

Einen deutlichen Anstieg der Zahl der Verkehrsunfalltoten
verzeichnet die Polizeiinspektion Cloppenburg / Vechta für das Jahr
2018. So kamen im Landkreis Cloppenburg fünfzehn, im Landkreis Vechta
elf Menschen ums Leben. Das bedeutet insgesamt einen Anstieg um 30
Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Jahr 2018 sind sieben
Motorradfahrer tödlich verunglückt. Damit liegt der Anteil dieser
Fahrzeugart bei fast 27 Prozent. Auch drei Radfahrer sowie fünf
Fahrer von E-Bikes verloren ihr Leben bei Verkehrsunfällen, das
bedeutet einen Anteil von 31 Prozent bei den Verkehrstoten. "Leider
müssen wir auch immer wieder feststellen, dass die Radfahrer keine
Schutzhelme tragen. Sie geben damit die letzte Möglichkeit, sich zu
schützen, leichtsinnig her", sagt dazu Norbert Heppner vom Sachgebiet
Verkehr der Polizei. Mit 247 Schwerverletzten verzeichnet die Polizei
einen Rückgang von 37 Verkehrsunfällen bzw. von 13 %. Bei den
Leichtverletzten ist mit 1523 ein leichter Rückgang von 10 Unfällen




bzw. 0,7 % im Vergleich zum Vorjahr festzustellen.

Unfallursachen

Unfallursache Ablenkung

Bei den Ursachen der tödlich verlaufenden Unfälle nimmt der
Bereich der Ablenkung offenbar weiter deutlich zu. "Die Kollegen
stehen häufig vor dem Problem, die Ursache für das Abkommen von der
Fahrbahn nach links oder rechts genau festzustellen. Wenn Fahrzeuge
auf gerade verlaufender Strecke in den Gegenverkehr oder in den
Seitenraum der Straße fahren, ohne dass hierfür ein Grund erkennbar
ist, liegt häufig die Vermutung nahe, dass der Fahrer abgelenkt war",
so Walter Sieveke, Leiter des Einsatzbereiches der Polizeiinspektion
Cloppenburg / Vechta. Für eine Weiterentwicklung in der
Verkehrsunfallprävention brauchen wir dringend eine verbesserte
Datenbasis".

"Leider müssen wir auch bei unseren Verkehrskontrollen weiter
feststellen, dass die Kraftfahrer immer noch ihr Smartphone während
der Fahrt benutzen", sie fahren über mehrere hundert Meter quasi im
Blindflug", so Sieveke. "Wir werden daher auch im Jahr 2019 unsere
Kontrollen auf diesem Sektor fortführen und noch verstärken. Dieses,
vor allem anderen Verkehrsteilnehmern gegenüber, leichtsinnige und
lebensgefährliche Verhalten können wir nicht einfach hinnehmen". Aber
auch die neuen Assistenzsysteme und die Fahrzeugtechnik stellen viele
Fahrer vor Probleme. "Diese Technik bringt unbestritten mehr
Sicherheit, aber sie können den Fahrer auch ablenken" so Sieveke.
"Daher sind die von unserem Präventionsteam und der Verkehrswacht
angebotenen Kurse gerade von Senioren gut besucht. So werden in
Fahrkursen die neuen Techniken erklärt und auch Beschulungen im
Bereich der Nutzung des E-Bikes durchgeführt. Die Menschen bekommen
einfach mehr Sicherheit bei der Nutzung dieser Technik."

Unfallursache Geschwindigkeit

Hohe Geschwindigkeiten Ursache Nummer Eins bei den tödlichen
Unfällen Vor allem bei den Verkehrsunfällen mit schwersten Folgen für
die Beteiligten spielt natürlich die Geschwindigkeit eine
herausragende Rolle. Auch wenn die Unfälle mit der Ursache überhöhte
Geschwindigkeit seit 2013 (566 Unfälle) auf 325 im Jahr 2018 (= minus
42 Prozent) zurückgehen, ist sie bei den Unfällen mit Getöteten und
Schwerverletzten Unfallursache Nummer eins. Eine Untersuchung der
tödlichen Unfälle in den Jahren 2012 bis 2018 ergibt, dass bei etwa
ein Drittel der Unfälle, die überhöhte oder nicht angepasste
Geschwindigkeit unfallursächlich war. Hinzukommen aber auch die
Unfälle, bei denen die Geschwindigkeit mit hineinspielt, also zum
Beispiel beim Überholen oder dem Auffahrunfall. Die Landkreise und
die Polizei arbeiten hier eng zusammen. So meldet die Polizei den
Straßenverkehrsbehörden der Landkreise regelmäßig Straßenabschnitte,
an denen sich Unfälle mit der Ursache Geschwindigkeit ereignen. Diese
Strecken werden dann in Absprache von den Landkreisen und der Polizei
verstärkt überwacht. So ist auf diesen Strecken ein Rückgang der
Unfallzahlen, aber auch eine Verhaltensänderung der Kraftfahrer
festzustellen. "Auf meinen Wegen beobachte ich immer wieder, dass
gerade Berufspendler abbremsen, wenn sie in einen
geschwindigkeitsreduzierten Bereich einfahren. Sie müssen hier immer
damit rechnen, dass "scharf gemessen wird", so Heppner. Daher müssen
auch hier die Anstrengungen weitergeführt werden und angesichts der
Unfälle mit Schwerstverletzten noch verstärkt werden.

Unfälle mit Radfahrern

Große Sorgen bereiten die Radfahrerunfälle. 436 Unfälle mit
Radfahrerbeteiligung bedeutet wieder einen Anstieg um 6,3%. Bei
diesen Unfällen wurden 316 Radfahrer leicht, 22 schwer und 3 sogar
tödlich verletzt. Beinahe 80% der Radfahrerunfälle enden also mit
Personenschaden. "Jeder fünfte Leichtverletzte war im Jahr 2018 ein
Radfahrer", stellt Sieveke fest. Der deutlich überwiegende Anteil
dieser Unfälle ereignete sich innerhalb geschlossener Ortschaft. 267
von 316 und damit 82,5 Prozent der Radfahrerunfälle mit Verletzten
ereigneten sich in den Städten und Gemeinden. Hier können die
Radfahrer einen erheblichen Anteil zu mehr Sicherheit beitragen. Auch
wenn sie Vorfahrt haben, eine Fahrbahn oder einen Kreisverkehr
vorfahrtberechtigt überqueren, sollten sie zu ihrer eigenen
Sicherheit den Blickkontakt zum Kraftfahrer aufnehmen. Erst wenn sie
erkennen, dass der Kraftfahrer sie auch sieht und erkennt, sollten
sie von ihrem Vorrangrecht Gebrauch machen. Aber sie müssen sich
ebenfalls verkehrsgerecht verhalten. Beim Abbiegen oder beim
Einfahren in einen Kreisverkehr müssen sie das mit dem Schulterblick
absichern und entsprechend Handzeichen geben. Ein kurzer Blick nach
hinten oder zur Seite reicht keinesfalls. "Sicher ist es auch
unangenehm, häufig anhalten zu müssen. Aber Straßenverkehr
funktioniert nun mal nicht, wenn man sich seine eigenen Regeln
macht", so Heppner. "Vorhandene Radwege müssen benutzt werden.
Markierte Fahrradtreifen und Radschutzstreifen sind
benutzungspflichtig. Gehwege dürfen nur dann benutzt werden, wenn
dies durch Verkehrszeichen erlaubt oder sogar vorgeschrieben ist. Es
ist leider nicht immer und überall möglich, gute und einfach zu
erkennende Radwege baulich herzustellen. Unsere Städte sind nun
einmal häufig eng und dicht bebaut, sodass ausreichend breite Radwege
nicht angelegt werden können". Radfahrer nehmen am Straßenverkehr
teil und müssen sich daher auch mit den Verkehrsregeln befassen. Bei
Unfällen sind sie immer die Leidtragenden. Fast 80 Prozent der
Radfahrerunfälle enden mit Personenschaden Auch für Radfahrer gilt
übrigens ein striktes Handyverbot. Es droht ein Bußgeld in Höhe von
55 Euro, wenn man während der Fahrt mit Fahrrad das Handy benutzt.
Das Telefonieren beim Radfahren lenkt genauso ab, wie beim
Autofahren. "Jeder Unfall mit einem verletzten Radfahrer ist zu viel.
Daher werden neben Beleuchtungs- und Technikkontrollen die Radfahrer
verstärkt auf ihr Fehlverhalten angesprochen und Fehlverhalten
anzeigt. Belehrende Gespräche mit erhobenem Zeigefinger reichen nicht
mehr aus", so Sieveke. "Aber selbstverständlich bleiben wir auch im
Bereich der Prävention weiter am Ball. Die Kollegen sind regelmäßig
in den Schulen präsent, um den jungen Verkehrsteilnehmern die sichere
Teilnahme am Straßenverkehr zu vermitteln. Auch das
Schutzengelprojekt wird weitergeführt. Sehr erfolgreich verläuft die
Aktion "Fit im Auto", die von den Senioren sehr begrüßt wird. Die
Kurse sind immer ausgebucht und erfreuen sich großer Beliebtheit.
Hier können sich die älteren Menschen nicht nur mit neuer
Fahrzeugtechnik vertraut machen, sondern ihr Verkehrsverhalten auch
selbstkritisch überprüfen." "Die Schwerpunkte der Polizeiinspektion
Cloppenburg / Vechta für das Jahr 2019 liegen daher im Bereich der
Geschwindigkeitsüberwachung, der Bekämpfung der Unfallursache
Ablenkung und von Radfahrerunfällen. Unser Ziel muss sein, die
Unfallzahlen vor allem im Bereich der schwer und tödlich verletzten
Verkehrsteilnehmer zu bekämpfen", führt Herr Sagehorn abschließend
aus.




Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Cloppenburg / Vechta
Maren Otten
Telefon: (04471) 1860-104
E-Mail: pressestelle(at)pi-clp.polizei.niedersachsen.de

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Datum: 28.03.2019 - 12:09 Uhr
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