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Osnabrück - Verkehrsunfallstatistik 2018 für die Stadt und den Landkreis Osnabrück

ID: 2104202

(ots) - Im Jahr 2018 wurden bei der Polizeiinspektion
Osnabrück weniger polizeilich aufgenommene Verkehrsunfälle
registriert, als noch im Vorjahr. "Traurigerweise stieg jedoch die
Anzahl der Unfälle, bei denen Personen tödlich oder schwer verletzt
worden sind" resümiert Inspektionsleiterin Andrea Menke. Zudem ist
bei den Unfällen mit motorisierten und nicht motorisierten
Verkehrsteilnehmern eine negative Entwicklung erkennbar. Die Zahl der
registrierten Unfälle sank um 189 auf 12.607. Dazu zählen jedoch
nicht die sogenannten Parkplatzunfälle, bei denen ausschließlich
leichter Sachschaden entstand und keine weiteren, rechtlichen
Maßnahmen erfolgten.

Verkehrstote/Unfälle mit Schwerverletzten: Seit Anfang 2005 ist im
Vergleich zu den zehn Vorjahren ein positiver Trend zu verzeichnen.
Die Zahl der Verkehrstoten ist gesunken. Das war im vergangenen Jahr
nicht so. Im Bereich der Polizeiinspektion Osnabrück sind leider drei
Tote mehr zu beklagen (2017: 22/2018: 25). 12 der tödlich
Verunglückten waren älter als 65 Jahre alt. Kinder und Jugendliche
waren nicht betroffen. "Wie im gesamten Nordwesten ist auch bei uns
die Zahl der Schwerverletzten leicht angestiegen" sagt Andrea Menke.
Während 2017 479 Personen schwer verletzt wurden, waren es 2018 519
Verkehrsteilnehmer.

Unfallbeteiligte:

Senioren (ab 65 Jahren) - Die demografische Entwicklung führt
dazu, dass es immer mehr Senioren gibt, die natürlich auch aktiv als
Auto-, Rad- und Pedelecfahrer am Straßenverkehr teilnehmen. "Durch
Pedelecs haben ältere Menschen erfreulicherweise eine neue Art der
Mobilität für sich entdeckt", bemerkt die Osnabrücker Polizeichefin.
"Das führt allerdings auch dazu, dass sie und die von ihnen
gefahrenen Geschwindigkeiten, von anderen Verkehrsteilnehmern falsch
eingeschätzt werden", fügt die Inspektionsleiterin hinzu. Von den




unfallbeteiligten Senioren kamen im vergangenen Jahr 12 ums Leben.
Vier als Autofahrer oder Insasse, fünf als Radfahrer (davon einmal
als Pedelec-Fahrer), zwei als Fußgänger und eine Person als
Krad-Fahrer. Senioren ziehen sich bei Unfällen meist erheblich
schlimmere Verletzungen zu, als jüngere Verkehrsteilnehmer. Daher
appelliert die Inspektionsleiterin gegenseitige Rücksicht zu nehmen,
insbesondere auf schwächere Verkehrsteilnehmer. "Zudem muss jeder
Teilnehmer im Straßenverkehr immer mit dem Fehlverhalten anderer
rechnen". Den Senioren empfehlen die Verkehrsexperten der Osnabrücker
Polizei, sich über spezielle Angebote zu informieren. "Andere Träger
der Verkehrssicherheitsarbeit bieten besondere Kurse und Trainings
(wie zum Beispiel "Fit und Mobil im Alter" sowie
Fahrsicherheitstrainings) an", erläutert Menke.

Kinder - Im Jahr 2018 waren Kinder an 235 Unfällen beteiligt. Im
Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl um 24 gesunken. Bei den
verunfallten Kindern bis sechs Jahren waren 13 als Fußgänger oder mit
dem Fahrrad unterwegs. Bei den Kindern im Alter von 6 bis 14 Jahren
waren es 90 als Radfahrer und 22 als Fußgänger.

Junge Fahrer - Bei der Anzahl der sogenannten "Jungen Fahrer" ist
ein Rückgang zu verzeichnen. Während im Jahr 2017 3048 junge Personen
bei Unfällen beteiligt waren, sank die Zahl 2018 auf 2824. "Der
Rückgang dürfte auch auf die Möglichkeit des begleiteten Fahrens mit
17 zurückzuführen sein. Untersuchungen haben gezeigt, dass es eine
gute Möglichkeit ist, junge Menschen an den Straßenverkehr
heranzuführen. Daher können wir junge Verkehrsteilnehmer und ihre
Eltern nur ermutigen, davon Gebrauch zu machen".

Unfallursachen: Wie auch in den vergangenen Jahren war
ungenügender Abstand die Hauptunfallursache (2017: 1116, 2018: 1069).
Zudem ist ein permanenter Anstieg von Unfällen zu verzeichnen, bei
denen die Verursacher unter Alkohol- oder Drogeneinfluss standen.
Vorheriger Alkoholgenuss wurde bei 329 Unfallbeteiligten
festgestellt, Drogenkonsum bei 54 Beteiligten. Andrea Menke: "Das ist
und bleibt ein Problem. Wir werden weiterhin ein besonderes Augenmerk
darauf haben und Kontrollen durchführen. Lassen Sie das Auto stehen!
Steigen Sie nicht zu alkoholisierten oder unter Drogeneinfluss
stehenden Fahrzeugführern ins Auto, sondern weisen Sie diese darauf
hin!" Was "sonstige Fehler" der Fahrzeugführer betrifft, so ist
Ablenkung im Straßenverkehr ein immer größeres Problem. Allerdings
kann in vielen Fällen nur gemutmaßt werden, da die Ablenkung schwer
zu beweisen ist.

Baumunfälle: Die Anzahl der Baumunfälle, insbesondere die mit
schweren Folgen, sind erfreulicherweise zurückgegangen. Im Vergleich
zum Vorjahr sank die Zahl um neun Unfälle auf 144. "In der Folge des
Landesprojekts kümmern wir uns mit den anderen Trägern der
Verkehrssicherheitsarbeit weiterhin sehr intensiv um die
Modellstrecken", bemerkt die Inspektionsleiterin.

Zweiradunfälle:

Fahrradunfälle - Um die Masse an motorisierten Fahrzeugen zu
reduzieren und einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten, ist es das
Ziel fast aller Städte und Gemeinden, mehr Radfahrer auf die Straße
zu bringen. Dadurch erhöht sich allerdings leider auch die
Wahrscheinlichkeit, dass Radfahrer an Unfällen beteiligt sind. Im
Jahr 2018 war ein Anstieg (+81) auf 923 Radunfälle zu verzeichnen.
Dabei stieg auch die Zahl der verletzten und getöteten Radfahrer (5
Radfahrer verstarben, 139 wurden schwer, und 612 leicht verletzt).
Dabei wurde festgestellt, dass die Anzahl der Unfälle, bei denen die
Zweiradfahrer als Unfallverursacher registriert wurden, bei nicht
motorisierten Fahrrädern höher war, als bei Pedelec-Fahrern (44% zu
knapp 10%). Worin dieser Unterschied liegt, lässt sich jedoch nicht
nachweisbar erklären. Zu den am Häufigsten erfassten Unfallursachen
gehörten die Benutzung der falschen Fahrbahn oder falscher
Straßenteile (Gehwege), Vorfahrtsmissachtungen, Fehler beim Einfahren
in den fließenden Verkehr und Fehler beim Abbiegen. Bei 70 Radfahrern
führte eine Alkoholbeeinflussung zum Unfall.

Kradunfälle - Das gute Wetter im vergangenen Jahr und die
entsprechenden Straßenabschnitte, die gerne von Motorradfahrern
genutzt werden, führten offenbar zu einer Steigerung der
registrierten Unfälle. Im Jahr 2018 wurden 309 Unfälle aufgenommen,
bei denen zwei Menschen tödlich verletzt wurden (2017: 5). Während
die Zahl der Schwerverletzten sank (2018: 69 / 2017: 81), stieg die
Zahl der Leichtverletzten (2018: 180 / 2017: 149). Die
Polizeiinspektion Osnabrück ist im Hinblick auf die bekannten
Motorradstrecken im ständigen Austausch mit anderen Behörden. Zudem
wird insbesondere zu Beginn der Saison, in Kooperation mit den für
die Verkehrssicherheitsarbeit zuständigen Stellen, auf Prävention
gesetzt (Fahrsicherheitstraining, "Kaffee statt Knöllchen").

Unfallfluchten: Die Zahl der 3246 registrierten Unfallfluchten,
und davon 177 mit verletzten Personen, ist zwar leicht gesunken,
jedoch merkt Inspektionsleiterin Andrea Menke an: "Es stimmt uns sehr
nachdenklich, dass bei 26 % aller aufgenommenen Unfälle die
Verursacher geflüchtet sind. In der Regel handelt es sich um
"Versicherungsschäden" und es wäre ein guter Ansatz, wenn sich jeder
mal in die Rolle des anderen hineinversetzt. Unserer Auffassung nach
ist es gesellschaftsschädigend, nicht zu seinem Fehlverhalten zu
stehen. Das gilt insbesondere für die Unfallfluchten, bei denen sich
der Verursacher nicht um die dabei Verletzten gekümmert hat. Ich kann
hier nur an die Verkehrsteilnehmer und ihre soziale Verantwortung
appellieren und Zeugen, die Unfälle beobachten, auffordern, sich bei
uns zu melden".

Abschließend bemerkt die Polizeichefin: "Dass wir im Jahr 2018
keine getöteten Kinder und Jugendliche zu beklagen hatten, freut uns
sehr. Das zeigt, wie wichtig Präventionsarbeit ist und welcher
bedeutenden Rolle ein frühzeitiges Gewöhnen an den Straßenverkehr
zukommt. Wir müssen die Kinder fit für den Verkehr machen und ihnen,
noch bevor sie den Fahrrad- oder Rollerführerschein machen, ein
verkehrsgerechtes Verhalten vorleben. Liebe Eltern, nehmen Sie
Abstand vom "Elterntaxi" und unterstützen Sie stattdessen Ihre
Kinder. Nehmen Sie sich Zeit und üben Sie mit ihnen das sichere
Bewegen im Straßenverkehr! Verkehrsgerechtes Verhalten betrifft aber
nicht nur Eltern als Vorbilder, sondern uns alle. Daher meine Bitte:
Lassen Sie uns aufeinander achtgeben und gegenseitige Rücksichtnahme
für uns kein Fremdwort sein. Sorgen wir alle dafür, dass wir durch
unser Verhalten Vorbild sind. Dazu zählt das Einhalten der
Verkehrsregeln, die Erkennbarkeit durch eine ordnungsgemäße
Beleuchtung an den Fahrzeugen, insbesondere an Fahrrädern, und eine
Sichtbarkeit durch das Tragen entsprechender Kleidung und Warnwesten.
Jeder der am Straßenverkehr teilnimmt, möchte am Ende des Tages heil
und gesund nach Hause kommen."




Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Osnabrück
Mareike Edeler
Telefon: 0541/327-2073
E-Mail: pressestelle(at)pi-os.polizei.niedersachsen.de
http://www.pi-os.polizei-nds.de

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