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Einladung für Medienvertreter zum Auftakt der Aktionswoche gegen "falsche Polizeibeamte" in Ratingen / Interview mit dem Landrat Thomas Hendele: "Auflegen ist nicht unhöflich!" - Ratingen - 1903161

ID: 2104843

(ots) -
In der kommenden Woche setzt die Kreispolizei ihre Aktionswochen
gegen "falsche Polizeibeamte" nach dem erfolgreichen Auftakt vor zwei
Wochen in Haan (siehe Pressemeldung unter Link:
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/43777/4219080) nun in
Ratingen fort. Vom 1. bis zum 5. April wird die Polizei dabei mit
uniformierten Beamten im gesamten Stadtgebiet unterwegs sein und
Beratungsgespräche führen. Flankiert wird dieses "Klinkenputzen" vom
INFO-Mobil der polizeilichen Kriminalprävention, welches an
wechselnden Örtlichkeiten präsent ist, um möglichst viele Menschen
über die Maschen der Trickbetrüger aufzuklären.

Begleitet wird die Aktionswoche von einem Pressetermin mit Landrat
Thomas Hendele sowie dem Leitenden Polizeidirektor Manfred Frorath.
Dieser findet statt am

Dienstag, 2. April 2019, um 10:30 Uhr auf dem Wochenmarkt in
Ratingen-Mitte.

Medienvertreter sind herzlich zur Berichterstattung in Wort und
Bild eingeladen. Gleichzeitig können Terminabsprachen getroffen
werden, um Polizeibeamte während der Aktionswoche zu begleiten.

Bereits vorab erklärt Landrat Thomas Hendele im Interview, weshalb
die Kreispolizei bei der Bekämpfung des Phänomens des "falschen
Polizeibeamten" einen Schwerpunkt setzt. Gleichzeitig zieht er eine
Bilanz zu der ersten Aktionswoche in Haan, in der über 4.000
Seniorinnen und Senioren erreicht wurden:

Herr Hendele, die verschiedenen Ausprägungen des "Enkeltricks"
oder die Masche des "falschen Polizeibeamten" sind kein neues
Deliktfeld. Weshalb widmet sich die Polizei gerade jetzt so massiv
diesem Thema?

Hendele: Das stimmt. Den falschen Wasserwerker, den angeblichen
Enkel, der in einer finanziellen Notsituation steckt und plötzlich
Geld braucht, oder den vermeintlichen Polizeibeamten, der Geld oder




Wertsachen in die angeblich sichere Verwahrung nimmt - all das gibt
es schon seit Jahren. Seit Jahresbeginn erleben wir jedoch sowohl was
die Häufigkeit der Anrufe als auch was die damit erbeuteten Summen
angeht eine ganz neue Dimension. Daher setzen wir bei der Bekämpfung
dieser Delikte einen weiteren Schwerpunkt.

Über welche Dimensionen sprechen wir hier genau?

Hendele: Zum Vergleich: Im Jahr 2018 wurde im Kreisgebiet über 900
Mal versucht, ältere Menschen durch Telefonanrufe zu betrügen. In 20
Fällen ist es den Tätern gelungen, nach den Gesprächen Bargeld oder
Schmuck ausgehändigt zu bekommen. Sie haben dabei rund 1,1 Millionen
Euro erbeutet. Alleine in den ersten beiden Monaten dieses Jahres
sind wir schon bei über 500 Versuchen und fünf vollendeten
Betrugsdelikten. Und ich rede hier nur vom Hellfeld. In einzelnen
Fällen wurden Seniorinnen und Senioren um ihr gesamtes angespartes
Vermögen, bis hin zu sechsstelligen Summen, gebracht. Ich muss
zugeben: Das macht mich wütend, aber auch umso entschlossener, hier
aktiv zu werden.

Was weiß die Polizei über die Täter und wie versucht sie, dieser
habhaft zu werden?

Hendele: Die angesprochenen Trickbetrügereien sind bei weitem kein
Problem, welches wir nur hier im Kreis Mettmann haben. Das ist ein
bundesweites Phänomen. Inzwischen ist bekannt, dass die Täter
höchstprofessionell organisiert sind und aus dem Ausland agieren.
Hier vor Ort gibt es aber so genannte Läufer, welche nach der
Kontaktaufnahme die Wertgegenstände der Seniorinnen und Senioren
abholen. Bei der Übergabe hat es auch Festnahmen gegeben, allerdings
ergeben sich hierdurch bislang nur wenige Ermittlungsansätze zu den
Hintermännern. Daher setzen wir unser Augenmerk im Kreisgebiet vor
allem auf die Prävention - die kürzlich in Haan durchgeführten und
nun in Ratingen geplanten Aktionswochen sind ein gutes Beispiel
dafür. Um es auf den Punkt zu bringen: Wir wollen das Thema in die
Köpfe aller potenziellen Opfer und ihrer Angehörigen bringen. Die
entscheidende Botschaft dabei lautet: Niemals wird die Polizei von
Ihnen die Herausgabe von Bargeld oder Wertgegenständen verlangen!

Wie können sich potenzielle Opfer vor den Trickbetrügern schützen?

Hendele: Wenn Sie am Telefon nach Geld oder Wertsachen gefragt
werden, ist die sicherste Methode einfach aufzulegen. Auflegen ist
nicht unhöflich! Bei der Vermittlung unserer Verhaltensempfehlungen
sind auch die jüngeren Angehörigen gefragt. Schützen Sie Ihre Eltern
oder Großeltern, indem Sie mit diesen über die Masche der
Trickbetrüger sprechen! Gerade die älteren Menschen werden von den
Trickbetrügern gezielt ausgewählt, weil sie sich vermeintlich leicht
unter Druck setzen lassen und diese Generation ein besonders hohes
Vertrauen in die Institution "Polizei" hat. Das nutzen die
Kriminellen schamlos aus.

Wie können Sie die Seniorinnen und Senioren noch erreichen?

Hendele: Unser Kriminalkommissariat Kriminalprävention /
Opferschutz ist sehr umtriebig, besucht Seniorentreffpunkte, berät
Pflegedienste, Klinikpersonal und sogar Bankangestellte. Wir gehen
jetzt aber darüber noch hinaus und setzen auf unsere Aktionswochen in
allen Städten des Kreisgebietes. Alleine während unserer Aktionswoche
in Haan haben unsere Polizistinnen und Polizisten mehrere Tausend
älterer Menschen in Haan durch "Klinkenputzen" erreicht. Ich selbst
war bei der Auftaktveranstaltung auf dem Haaner Wochenmarkt dabei und
durfte gemeinsam mit unseren Experten zahlreiche Gespräche mit
Angehörigen unserer vorrangigen Zielgruppe führen, den Seniorinnen
und Senioren.

Wie haben Sie die Gespräche zwischen den Experten der
Kriminalprävention und den Bürgerinnen und Bürgern erlebt?

Hendele: Es war schon auffällig, dass fast alle Angesprochenen das
Phänomen der falschen Polizeibeamten kannten, nicht aber die
unterschiedlichen Ausprägungen. Die Erfahrung zeigt, dass im
konkreten Betrugsfall am Telefon viele Menschen derart überrumpelt
und unter Druck gesetzt werden, dass sie doch immer wieder auf die
Täter hereinfallen. Daher haben wir bei unseren Gesprächen Karten
verteilt, die als kleine Erinnerungshilfe neben dem Telefon abgelegt
werden können. Am wichtigsten aber ist der persönliche Kontakt zur
"echten Polizei": Denn das Vertrauen in die Polizei darf durch die
Trickbetrüger nicht gemindert werden.

INFO:

In der Aktionswoche gegen den Trickbetrug "falscher
Polizeibeamter" wird die Polizei im gesamten Ratinger Stadtgebiet vom
1. bis zum 5. April jeweils von 9 bis 17 Uhr mit uniformierten
Polizeibeamten Haushalte aufsuchen, in denen Senioren (ab 70 Jahren)
gemeldet sind. Sie verteilen dabei nicht nur ein persönliches
Anschreiben des Landrats sowie weiteres Infomaterial, sondern führen
auch viele persönliche Beratungsgespräche mit Seniorinnen und
Senioren. Flankiert wird dieses "Klinkenputzen" vom INFO-Mobil des
Teams der polizeilichen Kriminalprävention, welches unterstützt von
örtlichen Polizeikräften und den lokalen "ASS!en" (ehrenamtliche
Seniorenberaterinnen und -berater des Aktionsbündnisses
Seniorensicherheit) interessierte Bürgerinnen und Bürger in
persönlichen Gesprächen informieren, beraten und ausreichend
sensibilisieren wird.

Der erste Standort des INFO-Mobils wird am Montag (1. April 2019)
ab 10 Uhr an der Rehhecke in der Nähe zu den dortigen
Verbrauchermärkten und Lebensmittelgeschäften von den Experten der
Kriminalprävention aufgesucht.

Über den Verlauf der Aktionswoche und die weiteren Standorte des
INFO-Mobils wird die Kreispolizei in der Woche vom 1. bis zum 5.
April fortlaufend berichten.




Rückfragen von Medienvertretern/Journalisten bitte an:

Kreispolizeibehörde Mettmann
- Polizeipressestelle -
Adalbert-Bach-Platz 1
40822 Mettmann

Telefon: 02104 / 982-1010
Fax: 02104 / 982-1028

E-Mail: pressestelle.mettmann(at)polizei.nrw.de
http://www.polizei.nrw.de/mettmann

Original-Content von: Polizei Mettmann, übermittelt durch news aktuell


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Datum: 29.03.2019 - 11:26 Uhr
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