Die PD Göttingen richtet eine SoKo "Cold Case" ein
(ots) - Die Polizeidirektion Göttingen hat zur
Aufarbeitung ungeklärter Tötungsdelikte mit Wirkung vom 01.03.2019
die Sonderkommission "Cold Case" eingerichtet. Diese Sonderkommission
ist für den ganzen Bereich der PD Göttingen zuständig und besteht aus
acht Ermittlungsbeamtinnen und -beamten.
Obwohl die Polizei stets sehr hohe Aufwände zur Aufklärung sog.
"Straftaten gegen das Leben" betreibt und auch eine sehr hohe
Aufklärungsquote in diesem Bereich erreicht, kann nicht in jedem Fall
ein Tatnachweis erbracht werden. Da diese Taten nicht der Verjährung
unterliegen, ruhen in solchen Fällen lediglich die polizeilichen
Ermittlungsarbeiten. Insbesondere durch Fortschritte in den Bereichen
der Forensik und Kriminaltechnik gelingt es jedoch immer wieder, die
Täter der "Straftaten gegen das Leben" nachträglich zu überführen.
In der Polizei Niedersachsen wurde daher im Jahr 2018 eine
landeseinheitliche Konzeption zur strukturierten Aufarbeitung
sogenannter "Cold Case"-Fälle entwickelt; als "Cold Cases" werden
dabei ungeklärte Tötungsdelikte und Vermisstenfälle betrachtet, bei
denen mit hoher Wahrscheinlichkeit von einem Tötungsdelikt auszugehen
ist.
Die Soko "Cold Case" der Polizeidirektion Göttingen trägt
sämtliche fallbezogenen Informationen zu jedem "Cold Case" zusammen,
um diese im Hinblick auf noch vorhandene Ermittlungsansätze zu
analysieren und zu bewerten. Erst dann kommt in Abstimmung mit der
jeweiligen Staatsanwaltschaft eine Wiederaufnahme des Verfahrens in
Betracht. Die anschließenden Ermittlungen können sich dabei über
mehrere Jahre hinziehen. Ein Erfolg im Sinne einer Überführung und
Verurteilung des Täters ist dabei nicht in jedem Fall garantiert,
stellt aber das alles überragende Ermittlungsziel dar.
Die Anzahl der durch die Soko "Cold Case" der Polizeidirektion
Göttingen zu betrachtenden, ungeklärten Tötungsdelikte und
Vermisstenfälle bewegt sich im mittleren zweistelligen Bereich. Die
Fälle verteilen sich geografisch über den gesamten PD-Bereich und
liegen zwischen den Jahren 1968 und 2016.
Aus ermittlungstaktischen Gründen, insbesondere aber auch aus
Rücksicht auf die Belange des Opferschutzes und die Rechte der
Hinterbliebenen werden zu den einzelnen "Cold Cases" bzw. deren
Priorisierung bis auf Weiteres keine Details genannt.
Rückfragen bitte an:
Polizeidirektion Göttingen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julia Huhnold
Telefon: 0551/491-1004
Fax: 0551/491-1035
E-Mail: pressestelle(at)pd-goe.polizei.niedersachsen.de
http://www.pd-goe.polizei-nds.de
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Datum: 01.04.2019 - 12:00 Uhr
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