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Zollfahndungsamt Essen - das Fahndungsjahr 2018

ID: 2112046

(ots) -
Zollfahndungsamt Essen - das Fahndungsjahr 2018 Essen//Münster/Do
rtmund/Moers/Düsseldorf/Aachen/Köln/Kleve/Nordhorn/Bad
Bentheim/Osnabrück/Sauerland

"Auch 2018 stellten sich die Essener Zollfahnder wieder
erfolgreich den Herausforderun-gen bei der Bekämpfung der mittleren,
schweren und organisierten Zollkriminalität", kommentiert Frank
Denner, der Leiter des Zollfahndungsamtes Essen, die heute
veröf-fentlichten Jahresergebnisse.

Das Zollfahndungsamt Essen präsentiert für das vergangene Jahr
2018 erneut eine überwiegend gute Bilanz. Seine Ermittlerinnen und
Ermittler waren insbesondere bei der Bekämpfung der schweren,
organisierten Kriminalität in Nordrhein-Westfalen erfolgreich. Ein
Schwerpunkt lag dabei nach wie vor bei der Verfolgung von
Drogendelikten an der 572-km langen deutsch-niederländischen Grenze.
Der Zuständigkeitsbereich der Essener Behörde, mit seinen
Dienstsitzen in Aachen, Kleve, Köln, Moers, Münster und Nordhorn,
erstreckt sich über Nordrhein-Westfalen und die Grafschaft Bentheim
mit dem angrenzenden Emsland (Niedersachsen).

Das Fahndungsjahr 2018 in Zahlen: Von den insgesamt 14.663
Ermittlungsfällen, die der deutsche Zollfahndungsdienst in 2018
eingeleitet hat, wurden etwa ein Viertel (3.422 Ermittlungsverfahren)
vom Zollfahndungsamt Essen wegen zumeist schwerer oder organisiert
begangener Straftaten geführt. Dabei agieren die Täter immer stärker
konspirativ, schotten sich ab, nutzen vermeintlich sichere
Kommunikationswege und werden insgesamt gewaltbereiter.

Die Ermittlungen richteten sich gegen 3.971 Tatverdächtige, wobei
die Anzahl der deutschen und ausländischen Beschuldigten in einem
nahezu ausgewogenen Verhältnis steht. Auf Grundlage der erfolgreichen
Ermittlungen und schlüssigen Dokumentation durch Beamtin-nen und




Beamten des Zollfahndungsamtes Essen gegenüber der Justiz sprachen
Gerichte in 2018 insgesamt Freiheitsstrafen von 655 Jahren und
Geldstrafen von rund 521.000 Euro aus. Statistisch gesehen lagen die
meisten Tatörtlichkeiten der Verfahren des Zollfahndungsamtes Essen
auf dem Landweg, relativ dicht gefolgt von Sicherstellungen auf dem
Postweg und an den beiden Großflughäfen Düsseldorf und Köln.

Der ermittelte Steuerschaden betrug über 25. Mio. Euro (Zölle,
Einfuhrumsatzsteuer, Ver-brauchsteuern).

Im Deliktsbereich Zölle ist eine Steigerung der
Ermittlungsverfahren von ca. 10% zum Vorjahr zu verzeichnen. Der
festgesetzte Steuerschaden stieg um 18% auf über 8,6 Mio. Euro in
2018. Es konnten hochkarätige Wirtschafts-Steuerstrafverfahren im
Antidumping Bereich erfolgreich zum Ab-schluss gebracht werden.
"Antidumpingzölle bestehen, insbesondere für Produkte aus Asien, zum
Schutz der europäi-schen, bzw. deutschen Produzenten. Insofern
schützen wir durch unsere Ermittlungen die deut-sche Industrie und
Wirtschaft und sichern einen fairen Wettbewerb", so der Leiter des
Zollfahn-dungsamtes Essen, Regierungsdirektor Frank Denner.

Bei der Bekämpfung der Betäubungsmittelkriminalität stiegen
insbesondere die Sicherstellungen bei den synthetischen Drogen und
sogenannten "Designerdrogen", wie Amphetamin, Me-tamphetamin, LSD und
deren Derivate. Bei Amphetamin im Vergleich zum Vorjahr zum Bei-spiel
um 86 % auf eine sichergestellte Menge von rund 318 kg in 2018. So
hob das Zollfahndungsamt Essen etwa im April 2018 im Raum Goch/Kalkar
eine Ampheta-minküche aus und stellte u.a. ca. 750 g Amphetamin, etwa
1/2 l Amphetaminöl, 79 Ecstasy-Tabletten, 31 LSD Trips sicher. Drei
Tatverdächtige wurden festgenommen. Auch der Postversand von
Betäubungsmitteln im Zusammenhang mit dem Internet- (Darknet-)
Handel trägt zu den erhöhten Sicherstellungszahlen bei. Ein
verbreiteter Modus operandi ist dabei, die zu versendenden Kuverts
gespickt mit Drogen aus den Niederlanden mittels Kurieren zur
Verschleierung ihrer Herkunft erst nach Deutschland zu schmuggeln, um
diese dann in deutsche Briefkästen einzuwerfen oder über deutsche
Postfilialen zu versenden. Dabei werden üblicherweise gefälschte oder
unbeteiligte Absenderdaten aus Deutschland verwandt. "Die Käufer,
Verkäufer und Kuriere wiegen sich durch den anonymen Postversand in
trügeri-scher Sicherheit", so der Leiter des Zollfahndungsamtes
Essen, Regierungsdirektor Frank Den-ner, "Die Straferwartung bei
Entdeckung ist hoch. Drogenschmuggel, gerade gewerblich, ist kein
Kavaliersdelikt!" Im Fahndungsjahr 2018 wurde im
Zuständigkeitsbereich des Zollfahndungsamtes Essen zum ersten Mal die
signifikant hohe Menge von über 11 kg Crystal Meth an der Grenze zu
den Niederlanden sichergestellt. Die Einzelsicherstellungen belaufen
sich auf Mengen zwischen 1 bis 5 kg Crystal Meth. Die Kuriere reisten
sämtlich aus den Niederlanden über verschiedene Bundesautobahnen in
die BRD ein. Bis auf eine Sicherstellung von fast 3 kg Crystal, die
für den Raum Hannover bestimmt war, sollten die Lieferungen in das
osteuropäische Ausland verbracht werden. Insgesamt stellte das
Zollfahndungsamt Essen fast 15 kg Crystal Meth fest. Die übrige Menge
Crystal Meth wurde am Flughafen Köln-Bonn in Paketsendungen zur
Durch-fuhr sichergestellt. Der Trend setzt sich im laufenden Jahr mit
Sicherstellungen im zweistelligen Bereich fort. Die
Sicherstellungsmenge bei Marihuana stieg im Fahndungsjahr 2018 um 338
kg auf die Ge-samtmenge von 1.152 kg Marihuana an. Der überwiegende
Teil des sichergestellten Marihuanas entspringt ebenfalls dem
Schmuggel über die 572-km lange deutsch-niederländische Grenze. In
drei Ermittlungskomplexen des Zollfahndungsamtes Essen wurden
Großsicherstellungen von Marihuana vollzogen: Sachgebiet Rauschgift -
133 kg Marihuana im Mai 2018; Gemeinsame Ermittlungsgruppe Zoll-
Polizei Düsseldorf - rund 200 kg Marihuana im Juni 2018; Gemeinsame
Ermittlungsgruppe Zoll - Polizei Münster - 145 kg Marihuana im
November 2018.

Im Bereich der Doping- und Arzneimittelkriminalität ist die Zahl
der in 2018 eingeleiteten Ermitt-lungsverfahren im Vergleich zum
Vorjahr um rund 170 % gestiegen. Auch hier zeitigt der
Inter-nethandel eine steigende Bedeutung, sowohl bei der Beschaffung
der Rohstoffe und des Pro-duktionsequipments, als auch bei Vertrieb
der illegalen Fertigprodukte. So haben sich die Si-cherstellungen von
Arzneimitteln in Pulverform von 56 kg in 2017 auf über 206 kg in 2018
er-höht. Allein in einem Fall wurden 175 kg Potenzmittelwirkstoff und
nicht zugelassener Arzneimittel-wirkstoff, sowie 132.000 Potenzpillen
aus Indien sichergestellt. "Skrupellose Laien versuchen sich in
großem Umfang, zur Erzielung zweifelhafter Gewinne, mit illegal
eingeführten, ungeprüften Wirkstoffen an der Herstellung von
Tabletten mit nicht vo-raussehbaren Schäden für die menschliche
Gesundheit", stellt der Leiter des Zollfahndungsam-tes Essen,
Regierungsdirektor Frank Denner, fest.

Im Tabakwarenbereich, insbesondere im Deliktsfeld
Wasserpfeifentabak, stieg die Menge der Sicherstellungen im Jahr 2018
um 80 % auf über 7 Tonnen Wasserpfeifentabak. Zusätzlich konnten
durch die Beamtinnen und Beamten des Zollfahndungsamtes Essen weitere
fast 21 Tonnen Wasserpfeifentabak ermittelt werden. In einem
Großverfahren des Zollfahndungsamtes Essen gegen einen
deutsch-arabischen Fami-lienclan wurden im Juli 2018 in einer
illegalen Wasserpfeifentabakfabrik über 2,3 Tonnen illegal
hergestellter Wasserpfeifentabak sichergestellt. Die dort ebenfalls
sichergestellten Vormateria-lien, so ergaben die Ermittlungen, hätten
für die Herstellung weiterer 40 Tonnen illegalen Was-serpfeifentabaks
ausgereicht und dies alles unter fragwürdigen hygienischen
Bedingungen. Die illegale Wasserpfeifentabakproduktion in "normalen"
Ein- und Mehrfamilienhäusern, in Kel-lern, Dachböden und Wohnungen
nimmt zu. Im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens des
Zollfahndungsamtes Essen wegen des Einfuhr-schmuggels von
Wasserpfeifentabak konnten im Februar 2018 zunächst fast 4 Tonnen
ge-schmuggelter Wasserpfeifentabak sichergestellt werden. Bei der
anschließenden Durchsuchung in den Räumen eines Beschuldigten wurde
zudem eine "Versuchsküche" für Wasserpfei-fentabak fest- und
sichergestellt. Hier hätten die Vormaterialien für die Produktion von
etwa 2 Tonnen Wasserpfeifentabak ausgereicht. Anfang dieses Jahres
stellte das Zollfahndungsamt im Norden der Stadt Essen eine weitere
Herstellungsanlage im Dachgeschoß eines Wohnhauses samt einer halben
Tonne gefälschten Wasserpfeifentabaks sicher. Die Gewinnmargen liegen
inzwischen oft höher als im Bereich des Zigarettenschmuggels. Zum
Vergleich: Ein Kilogramm Wasserpfeifentabak kostet in der Herstellung
rund fünf Euro. Verkauft wurde der illegale Tabak in der Regel für
20 bis 25 Euro. Legal, also voll versteuert, kostet ein Kilogramm im
Handel jedoch rund 60 Euro. Der illegale Handel mit
Wasserpfeifentabak liegt nach den Erkenntnissen der zuständigen
Er-mittlungseinheiten im erweiterten Ruhrgebiet weiterhin in Teilen
in den Händen krimineller Teile von Clanstrukturen unterschiedlicher,
zumeist arabischstämmiger, Großfamilien, bzw. weist entsprechende
Bezüge auf. "Das Zollfahndungsamt Essen führt regelmäßig
entsprechende Strukturverfahren, um auch die Hintermänner dingfest zu
machen", sagt Regierungsdirektor Frank Denner, Leiter des
Zollfahn-dungsamtes Essen.

Im Deliktsfeld Waffen sind die Sicherstellungen von Pyrotechnik
von 7.070 Stück in 2017 auf 35.342 Stück im Jahr 2018 gestiegen. Im
Auftrag der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime
Nordrhein-Westfalen der Staatsanwalt-schaft Köln durchsuchte das
Zollfahndungsamt Essen am 05. und 06. Dezember 2018 im Rah-men einer
bundesweiten Maßnahme wegen des Verdachtes des Verstoßes gegen das
Spreng-stoffgesetz insgesamt 13 Objekte in Nordrhein-Westfalen. Dabei
wurden insgesamt 18.586 Stück Pyrotechnik verschiedener Kategorien,
auch Selbstlaborate, mit einer Nettoexplosivmas-se von mindestens
34,6 kg sichergestellt.

Die spezifischen statistischen Angaben zum Ergebnis des
Zollfahndungsamtes Essen für das Jahr 2018, können der ebenfalls
veröffentlichten Datei "ZFA Essen - Jahresstatistik 2018" ent-nommen
werden.




Rückfragen bitte an:

Zollfahndungsamt Essen
Pressesprecherin
Heike Sennewald
Telefon: 0201 27963 130
Mobil: 0172 266 1381
Fax: 0201 27963 194
E-Mail: presse(at)zfae.bund.de
www.zoll.de

Original-Content von: Zollfahndungsamt Essen, übermittelt durch news aktuell


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Datum: 09.04.2019 - 10:38 Uhr
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