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Lingen - Verkehrsunfallopferberatung-Eine polizeiliche Notwendigkeit

ID: 2115459

(ots) -
"Tue Gutes und spreche darüber", so begrüßte die Leiterin der
Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim vor einigen Tagen alle
Anwesenden eines Pressegespräches zum Thema
Verkehrsunfallopferberatung-ein Alleinstellungsmerkmal der
niedersächsischen Polizei.

Verkehrsunfallopferberatung steckt bei der niedersächsischen
Polizei noch in den Kinderschuhen, ist sie doch eine polizeiliche
Notwendigkeit. Seit knapp 1 1/2 Jahren beschäftigt sich die
Verkehrsunfallopferberaterin Polizeikommissarin Heike Berding mit
diesem bedeutsamen Thema und konnte in dieser kurzen Zeit bereits
vieles erreichen.

Um diesem Thema mehr Gewicht zu verleihen und es publik zu machen,
trafen sich Angehörige, Ersthelfer und Betroffene verschiedener
Verkehrsunfälle und schilderten ihre Erfahrungen nach dem Geschehen
und erzählten, wie dankbar sie über die ihnen zuteil gewordene Hilfe
seitens der Polizei waren.

So saßen auch die Eltern einer 18-jährigen jungen Frau mit am
Tisch. Ihr Leben geriet Anfang Dezember für einen kurzen Moment aus
den Fugen. Die junge Frau war in der Nacht auf dem Weg, um ihren
Vater von einer Weihnachtsfeier abzuholen. Eine dunkel gekleidete
Person lief plötzlich mitten auf der Fahrbahn. Es kam zum
Zusammenstoß. Der 24-jährige Mann verstarb noch an der Unfallstelle.
Erst später stellte sich heraus, dass der Verstorbene und der Vater
der jungen Frau zuvor gemeinsam an dem Abend gefeiert hatten. Sie
verarbeitete das Geschehen sehr gut, anders als ihr Vater.

Wenn die Notfallseelsorger gehen, schaltet sich die
Unfallopferberaterin ein. So war der Vater dankbar über die
Unterstützung von Frau Berding, ihr offenes Ohr und die von ihr
unterbreiteten Hilfsangebote. Dass die Polizei diese Art von Hilfe
anbietet, sei ihm vorher nicht bewusst gewesen. Über eine einfache




Internetrecherche sei er auf Frau Berding aufmerksam geworden.

"Bei meiner Arbeit geht es nicht darum, den Unfallhergang zu
recherchieren. Vielmehr nehme ich früh Kontakt zu den Unfallopfern
auf und stehe ihnen im Nachgang des Unfalls zur Seite. Ich höre zu,
wir sprechen über Gefühle und Ängste. Wenn es gewünscht ist, stehe
ich als Vermittlerin bereit und leite die Betroffenen an verschiedene
Institutionen, beispielsweise an Trauma Ambulanzen, weiter", so
Berding.

Auch eine 35-jährige Frau aus Thuine nahm diese Hilfe dankend an.
Sie kam im vergangenen Jahr auf eine Unfallstelle in Lünne zu und
kümmerte sich gemeinsam mit einer anderen Frau als Ersthelferin um
einen schwerverletzten Motorradfahrer. Noch am gleichen Tag erlag der
Mann seinen Verletzungen. Diese Nachricht warf sie aus der Bahn. Sie
litt an Einschlafstörungen, hatte Albträume und konnte tagelang
nichts essen. Auch sie fand Frau Berding über das Internet. Nach
einer Anfrage traf man sich bereits am folgenden Tag. Die
Unfallopferberaterin erkannte die schwierige Situation und verwies
die Frau an die Trauma Ambulanz in Haselünne. In einer mehrwöchigen
Gesprächstherapie wurde über das Geschehene gesprochen. "Heute geht
es mir wieder gut", so die junge Frau.

Zu guter Letzt schilderte eine 20-jährige junge Frau aus
Breddenberg ihr Schicksal. Dies liegt erst gut acht Wochen zurück.
Die junge Frau wurde bei einem Boßelunfall Anfang Februar
lebensgefährlich verletzt. Nach einem schweren Schädelhirntrauma und
zahlreichen weiteren Verletzungen kämpfte sie sich ins Leben zurück.
Neben ihrer Familie und Freunden spielte dabei ihr Reha-Manager, Herr
Dommershausen eine große Rolle. Auch dieser Kontakt wurde durch Frau
Berding hergestellt. Die Polizeikommissarin wandte sich an die Mutter
der jungen Frau. Nicht nur sie, die gesamte Familie befand sich in
einer schwierigen Situation. In dieser Ausnahmesituation stand der
Reha-Manager der Familie zur Seite, kämpfte für die richtigen
Behandlungen in den passenden Kliniken und nahm damit der Familie
sehr viel Last von den Schultern. Ein nicht wegzudenkendes Netzwerk
zwischen Polizei und Reha-Management.

Die Inspektionsleiterin dankte den Betroffenen, so offen über ihre
Schicksale, Emotionen und Ängste gesprochen zu haben. Nur über diese
persönlichen Eindrücke lässt sich die Wichtigkeit dieser
hervorragenden Arbeit transportieren, vorantreiben und letztlich auch
in der Zukunft etablieren.

- Die Unfallopferberatin Frau Berding ist telefonisch unter der
Rufnummer (0591)87208 zu erreichen -




Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim
Ines Kreimer
Pressesprecherin
Telefon: 0591 87 - 204
E-Mail: pressestelle(at)pi-el.polizei.niedersachsen.de
http://www.pi-el.polizei-nds.de

Außerhalb der Geschäftszeiten wenden Sie sich bitte an die örtlich
zuständige Polizeidienststelle.

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